Die Schweinfurter Stadtbevölkerung ist in der Region für ihre bunte Mischung bekannt. Menschen aus 128 verschiedenen Nationen leben hier – und es könnten noch mehr werden. Denn die Wälzlagerstadt ist im vergangenen Jahr erneut gewachsen. Laut Daten des Schweinfurter Bürgeramtes zählte Schweinfurt am 31. Dezember 2023 exakt 56.146 Einwohnerinnen und Einwohner; 378 mehr als noch im Jahr zuvor.
Doch wie setzt sich die Schweinfurter Stadtbevölkerung zusammen? Und wo leben im Stadtgebiet die meisten Menschen? Nach Angaben des Bürgeramtes besitzen mehr als 13.000 Menschen und damit rund 24 Prozent der Schweinfurterinnen und Schweinfurter einen ausländischen Pass. Auch diese Zahl ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen. Ende 2022 waren es noch 669 weniger. Das entspricht einem Anstieg von gut fünf Prozent.

Der Großteil der in Schweinfurt lebenden Ausländerinnen und Ausländer stammt dabei aus Syrien (1949), dicht gefolgt von der Türkei (1780). Hier macht sich auch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine bemerkbar. Mit Stand Ende Dezember 2023 lebten knapp 1200 Ukrainerinnen und Ukrainer in Schweinfurt.
Zahl der doppelten Staatsbürgerschaften steigt
Hinzu kommen die rund 10.000 Schweinfurterinnen und Schweinfurter, die neben der deutschen noch eine weitere Staatsbürgerschaft besitzen. Ihre Zahl ist im vergangenen Jahr ebenfalls gestiegen. Diese lag Ende 2023 bei 10.037 Menschen – über 500 mehr als noch Ende 2022.
Gemeinsam mit den Menschen, die keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, machen sie mit rund 41,5 Prozent den "messbaren Anteil" der Schweinfurter Stadtbevölkerung mit Migrationshintergrund aus, erklärte Claudia Federspiel, Leiterin der Stabsstelle "gerne daheim in Schweinfurt", in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Beschäftigung und Soziales der Stadt Schweinfurt.
Über die tatsächliche Migrationsquote in Schweinfurt sage das laut Federspiel allerdings wenig aus. "Da müsste man ja auch die Personen mitberechnen, bei denen mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren ist", so die Stabsstellenleiterin.

Besonders stark spiegelt sich der Schweinfurter Multikulti-Mix an den Grund- und Mittelschulen wider. Schätzungen zufolge, die auf Daten des Schweinfurter Jugendamtes und des Amtes für Sport und Schulen beruhen, liegt der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im Schuljahr 2023/24 an Schweinfurter Grund- und Mittelschulen bei rund 74 Prozent.
Gezählt werden hier Kinder, bei denen mindestens ein Elternteil nicht in Deutschland geboren ist. In Schweinfurter Krippen und Kindergärten lag der Anteil laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik im Frühjahr 2023 bei rund 61 Prozent.
Deutlich mehr Einbürgerungen in Schweinfurt
Der Sozialbericht der Stadt Schweinfurt für das Jahr 2023 zeigt zudem: Auch der Aufwärtstrend bei den Einbürgerungen hält weiter an. Hatten 2021 in Schweinfurt noch 176 Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen, waren es 2022 schon 245, im Jahr 2023 bereits 460.
Zum Vergleich: Mitte der 2010er-Jahre pendelte die Zahl der Einbürgerungen meist um die 100 pro Jahr. Der mit Abstand größte Teil der Einbürgerungen (355) geht auf Menschen aus Syrien zurück, gefolgt von 18 Menschen aus der Türkei, 14 aus Afghanistan und elf aus der Ukraine.

Die meisten Schweinfurterinnen und Schweinfurter (9170) leben laut Daten der Stadt Schweinfurt vom 31. Dezember 2022 im Stadtteil Bergl. Hier leben auch die meisten Menschen mit ausländischem Pass (2401). Dahinter folgen relativ dicht beieinander die bevölkerungsstarken Stadtteile Hochfeld-Steinberg (5037), Innenstadt West (4760) und Innenstadt Nord (4464).
Den größten Anteil machen Menschen mit ausländischem Pass in den Stadtteilen Innenstadt West (40,4 Prozent), Innenstadt Nord (32,4 Prozent) und im Musikerviertel (35,8 Prozent) aus.