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SCHWEINFURT: Internat Salem macht Berufung rückgängig: Zeyer-Müller wird nicht Chefin

SCHWEINFURT

Internat Salem macht Berufung rückgängig: Zeyer-Müller wird nicht Chefin

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    Die Berufung der Alexander-von-Humboldt-Schulleiterin Monika Zeyer-Müller zur künftigen Leiterin des international renommierten Elite-Internats Schloss Salem am Bodensee wird rückgängig gemacht. Das hat die Schule selbst am Montag auf ihrer Internet-Seite mitgeteilt. Der Aufsichtsrat der Schule werde „mit Frau Zeyer-Müller über eine Vertragsauflösung in Verhandlung treten“.

    Begründet wird das Abrücken der international renommierten Internatsschule von Zeyer-Müller mit der anhaltenden kritischen Berichterstattung der dortigen Presse über die Umstände ihrer Berufung und den Reaktionen innerhalb der Schule. Aufsichtsrat und Zeyer-Müller seien zu der Auffassung gelangt, dass „unter diesen Umständen die notwendigen Voraussetzungen für ein vertrauensvolles Arbeitsverhältnis und eine erfolgreiche Tätigkeit als Gesamtleiterin nicht gegeben sind“.

    In der Tat hatte die Personalie unter Mitarbeitern, Schülern, Eltern und in der „Altsalemer Vereinigung“ eine heftige Debatte entfesselt. Sie begann mit der Ankündigung der Humboldt-Schulleiterin, zum September an die Salem-Schule zu wechseln. Fast täglich berichtete seither die regionale Presse – „Stuttgarter Zeitung“ und „Südkurier“.

    Zum einen wurde die Eignung der 53-Jährigen als Gesamtleiterin der elitären, stets auf Unabhängigkeit bedachten und reformpädagogisch ausgerichteten Internatsschule in Zweifel gezogen. Besonders wurde ihr vorgehalten, dass sie keinerlei Internatserfahrung und Auslandsausrichtung vorzuweisen habe. Der zweite Kritikpunkt – von der „Stuttgarter Zeitung“ berichtet – lautete, dass der fünfköpfige Aufsichtsrat ohne Einbeziehung anderer Schulgremien mit Zeyer-Müller einen Fünfjahresvertrag ohne jede Probezeit abgeschlossen habe.

    Mitarbeiter gegen die Berufung

    Am 16. März fand eine kurzfristig anberaumte, zweieinhalb Stunden dauernde Betriebsversammlung mit den Salem-Mitarbeitern statt. Nach Berichten der regionalen Presse stand an deren Ende ein schriftliches Votum der Beschäftigten, Zeyer-Müller nicht zur neuen Chefin zu machen. Unter anderem habe sie auf Englisch gestellte Fragen auf Deutsch beantwortet und den langjährigen, durch TV-Talkshows auch bundesweit bekannt gewordenen Salem-Leiter Bernhard Bueb „Herrn Büb“ genannt. Als problematisch sei auch die Parteibindung der AvH-Chefin an die CSU gesehen worden, welche die Unabhängigkeit der Internatsschule infrage gestellt hätte.

    Nicht zuletzt hatte auch die heftige Kritik der Humboldt-Schüler in Schweinfurt am Führungsstil ihrer Schulleiterin schnell ihren kurzen (Internet)-Weg an den Bodensee gefunden. Auch dazu habe sie sich in der Betriebsversammlung in Salem äußern müssen. Laut Salem-Info wird Professor Eva Marie Heberfellner die Gesamtleitung Salems über den September 2010 hinaus fortführen, bis eine Nachfolgelösung gefunden ist. Haberfellner wollte eigentlich in den Ruhestand wechseln.

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