Wie ist die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Schweinfurt messbar? Letztlich nur bei der Änderung statistischer Werte. Ansonsten ist die Arbeit von Ute Suckfüll geprägt von ständigem Thematisieren der Gleichbehandlung aller Geschlechtervarianten. Vor dem Kreistag fasste sie ihre Tätigkeit der vergangenen beiden Jahre zusammen und erhielt ausnahmslos Lob aus allen Fraktionen. Auch für ihren langen Atem und die Kontinuität ihrer Arbeit.
Es ist an ganzes Bündel an Themen und Aufgabenstellungen, mit denen sich Suckfüll beschäftigt, damit "alle gleiche Entwicklungschancen bekommen, zumal sich die Lebensentwürfe von den bisherigen Mustern lösen". In erster Linie geht es darum, Arbeitsleben und Familie besser unter einen Hut zu bekommen. Neustes Projekt ist der "Familienpakt Bayern", das sich mit Themen wie flexible Arbeitszeiten und das Familienbewusstsein bei der Personalplanung äußere. Der Landkreis Schweinfurt sei dort bewusst als Arbeitgeber eingetreten, auch die Gemeinden Niederwerrn und Üchtelhausen haben sich dem angeschlossen.
Schulterschluss mit vielen Partnern
In eine ähnliche Richtung zielt auch die Initiative "Familienorientierte Personalpolitik", die schon länger läuft. Dabei geht es vor allem um den Austausch über moderne Arbeit, aber auch um betriebliche Pflegelotsen, die Beschäftigte bei der Koordinierung von Arbeit und Pflege von Angehörigen unterstützen sollen. In Suckfülls Aufzählung wurde deutlich, dass eine Vielzahl von Partnerinnen und Partnern involviert sind, wie Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Agentur für Arbeit und etwa auch die Erwachsenenbildung.
Ein wichtiges Anliegen der Gleichstellungsbeauftragten, für das sich Ute Suckfüll seit Jahren stark macht: gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Noch immer betrage der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen 18 Prozent, sagte sie vor dem Kreistag. Das Risiko für Frauen, im Alter in Armut zu geraten, liege fast bei 20 Prozent.
"Politik braucht Frauen"
Um Veränderungen herbeiführen zu können, müssten sich Frauen verstärkt in die Politik einmischen, wofür der Aktionstag "Politik braucht Frauen" geworben hat. Denn es sei deutlich: je ländlicher, je männlicher die politischen Vertretungen.
Ute Suckfüll ließ auch nicht das Thema Gewalt aus, die in erster Linie Frauen treffen würden. Ihr Apell: hinsehen, helfen, handeln! Jede und Jeder können seinen Beitrag leisten, indem man Hilfsangebote propagiere und mit offenen Augen durch die Gesellschaft gehe.