Bei ihrem Vorhaben ließen sich die Jugendlichen auch von den ungemütlichen Witterungsbedingungen nicht aufhalten. Denn an diesem Tag ging es um etwas Wichtiges – die steil ansteigende Jugendarbeitslosigkeit. Von Politik, Arbeitsagentur und Medien ignoriert, steige die Jugendarbeitslosigkeit rasant an, monieren sie. Noch im Oktober sei der Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat bei 42,3 Prozent gelegen, diese Zahl sei im November überholt. Nun betrage die Steigerung schon 54 Prozent. Grund genug auf die katastrophale Entwicklung hinzuweisen und politisches Handeln einzufordern. Das tat die DGB- Jugend.
Die Aufmachung der Aktion war ungewöhnlich. Zwei „Zebrastreifen“ liefen auf einen Turm aus großen Würfeln zu, die mit Zetteln beklebt wurden. Auf die Zettel konnten die Passanten schreiben, was sie sich für die Jugend wünschten. Nach zwei kalten Stunden waren die Würfel mit allerlei guten Wünschen belegt.
„Perspektiven“, „Gute Ausbildung“, „Keine Studiengebühren“, „Gute Jobs“ und vieles mehr stand auf den viele kleinen Notizzettelchen. Für Daniel Friedrich vom Ortsjugendausschuss der IG Metall Schweinfurt hat sich die Aktion gelohnt: „Wir haben mit einer pfiffigen Aktion auf einen unhaltbaren Missstand in unserer Gesellschaft hingewiesen: Die Jugend bezahlt die Rechnung der Krise.“
DGB-Jugendsekretärin Ulrike Eifler: „Die Deregulierungspolitik am Arbeitsmarkt ist für diese Entwicklung vordringlich verantwortlich. Ungehemmte Befristungsmöglichkeiten, uferlose Praktikumskarrieren, geförderte Leiharbeit, Mini- und Midi-Jobs sorgen dafür, dass junge Menschen überwiegend prekäre, unsichere Arbeitsverhältnisse annehmen müssen. Damit sind sie immer die ersten, die den Job verlieren.“