Eine Tankstelle und einen Supermarkt wollte die Gemeinde Wasserlosen an der Autobahnausfahrt der A7 zwischen Schwemmelsbach und Rütschenhausen ansiedeln. Doch das Vorhaben scheitert am Widerstand der Regierung von Unterfranken. Deshalb nimmt der Gemeinderat jetzt die damals angepeilte Änderung des Flächennutzungsplans wieder zurück und leitet stattdessen ein förmliches Bauleitverfahren für einige Gewerbeflächen bei Greßthal ein.
Im Februar 2021 hatte der Gemeinderat die Aufstellung der 8. Änderung des Flächennutzungsplans zugunsten eines kleinen Gewerbegebiets an der A 7 beschlossen. Doch bei der frühzeitigen Beteiligung der Behörden wurde klar, dass die Regierung von Unterfranken wegen einer fehlenden Anbindung des Gewerbegebiets an einen Ort dem nicht zustimmen werde, erinnerte Bürgermeister Anton Gößmann in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Das Argument der Gemeinde, dass durch die zentrale Lage der Fläche im gesamten Gemeindegebiet und der Nähe zur Autobahn eine Anbindung hergeleitet werden könne, sei von der Regierung nicht anerkannt worden.
Diese geplante 8. Änderung hatte neben den Gemarkungen von Schwemmelsbach und Rütschenhausen auch kleine Abrundungen in Burghausen und Greßthal beinhaltet. Jetzt setzte der Gemeinderat mit seinem Aufhebungsbeschluss das Verfahren auf null und fasste stattdessen einen Aufstellungsbeschluss für eine Flächennutzungsplanänderung für die kleine Erweiterung des Gewerbegebiets am Südostrand von Greßthal.
Dort soll anschließend an bestehende Gewerbebauten ein 60 Meter breiter Streifen erschlossen werden. Er beinhaltet eine Baufläche für ein Feuerwehrhaus und zwei Flächen zur Entwicklung von ortsansässigem Gewerbe. Parallel zur Flächennutzungsplanänderung fasste der Gemeinderat auch gleich den Aufstellungsbeschluss für den nötigen Bebauungsplan.
Für ein geplantes Einfamilienhaus am Rand von Brebersdorf machte der Gemeinderat ebenfalls den Weg frei. Beim vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Brebersdorf West" hatte das Umweltamt des Landratsamts zunächst eine andere Ausgleichsfläche angemahnt. Der Gemeinderat musste jetzt nach erneuerter Behördenbeteiligung deren Einwände abwägen und beschloss schließlich den überarbeiteten Planentwurf.
Grünes Licht für neue Computer im Rathaus
Zur Vorberatung des Haushaltsplans der Gemeinde für das laufende Jahr nannte Gößmann die wichtigsten Investitionen. Demnach sind für den Ersatzneubau des Feuerwehrhauses in Kaisten heuer 500.000 Euro eingeplant, für die Erschließung der Bauflächen in Burghausen 200.000 Euro und für das Pfarrgrundstück Schwemmelsbach 100.000 Euro. Der Rathausplatz Greßthal ist neugestaltet, 55.000 Euro sind für die Schlussrechnung heuer noch zu zahlen. Die Grundschule braucht einen neuen Verputz für 100.000 Euro, die Gemeindestraße Brebersdorf-Kaisten soll für 150.000 Euro erneuert werden, allerdings abhängig davon, ob die Baustelle der A7-Brücke vorher fertig wird.
Weil die Computer im Rathaus auf Windows 11 umgerüstet werden müssen und die aktuellen Geräte dafür nicht ausgelegt sind, müssen für 17.151 Euro zehn Rechner und drei Laptops gekauft und die verschiedenen Programme neu installiert werden. Dem stimmte der Gemeinderat zu.
Der Stellenplan für das laufende Jahr wird sich auf Beschluss des Gemeinderats ebenfalls ändern, zumal die Gemeinde die Trägerschaft der Mittagsbetreuung an der Grundschule nun selbst übernimmt und dafür gut eineinhalb Stellen braucht, stellte Gößmann vor. Im Mai soll der Haushalt dann beschlossen werden.
Großes Interesse am Streuobstpakt Bayern
Im Rahmen des Streuobstpakts Bayern hat die Gemeinde bereits 144 geförderte Bäume an Privatleute weitergegeben, sagte Gößmann. Weil noch Geld im Fördertopf ist und noch Nachfragen aus der Bevölkerung kommen, beschloss der Gemeinderat, weitere 100 Bäume zu beantragen. Die Förderung pro Baum beträgt 45 Euro. Nach längerer Diskussion einigten sich die Räte auf eine Obergrenze von fünf Bäumen pro Interessent. Zudem sollen nur Obstbäume bestellt werden, keine Elsbeere oder Speierling. Dagegen votierten Frank Conrad, Gerhard Geisbauer, Günter Veth und Josef Schneider.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Wülfershausen waren Marco Steinmetz als erster Kommandant und Philipp Schmitt als stellvertretender Kommandant gewählt worden. Das bestätigte der Gemeinderat nun auch formell.
Christian Hofmann machte auf eine gebrochene Holzumrandung des Sandkastens am Spielplatz Schwemmelsbach aufmerksam. Gottfried Bindrim fragte nach der Sanierung der Flussrinne in der Adenauerstraße in Wasserlosen.