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GOCHSHEIM: Keine Herz-OP im Zeichen des Löwen

GOCHSHEIM

Keine Herz-OP im Zeichen des Löwen

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    Fruchttage, Wurzeltage, aufsteigender oder absteigender Mond und nicht zu vergessen die Sternzeichen – den aufmerksamen Zuhörern schwirrte der Kopf, angesichts der vielen Informationen, die Marita Dippacher bot. „Das ist eine Wissenschaft für sich“, kommentierte eine Zuhörerin.

    Dippacher sprach bei der Gebietsversammlung des Bayerischen Bauernverbandes über das „Gärtnern nach den Mondphasenrhythmen und die Einbeziehung der Mondphasen in das tägliche Leben“. Den Mondphasen wurden von alters her Einfluss auf die Vegetation und die Menschen zugeschrieben. Dieses uralte Wissen wiederzubeleben war das Anliegen des Abends. Dabei griff Dippacher nur bedingt auf in Vergessenheit geratene Weisheiten zurück. Immer wieder erzählte sie von eigenen Versuchen mit der „richtigen und der falschen Zeit“ bei Aussaat und Pflanzung. Oder brachte Beispiele von den groß angelegten Feldversuchen ihrer geistigen Mentorin Maria Thun, einer Pionierin des Pflanzenanbaus im Einklang mit den kosmischen Kräften.

    Waren am Anfang des Vortrags noch viele Zuhörer skeptisch („Also wir haben das auch schon probiert, da war kein Unterschied“), so überwogen am Ende die Stimmen derer, die meinten: „Na, da könnt' schon was dran sein.“ Den Einfluss des Mondes auf Ebbe und Flut kennt jeder. Dass und wie die Stellung des Mondes auch Einfluss auf die Pflanzen hat, erfuhren die Teilnehmer des Abends detailliert. Nicht nur das Wachstum, auch der Ertrag, die Qualität oder Lagerfähigkeit der Pflanzen sollen vom richtigen Zeitpunkt der Aussaat und Pflanzung profitieren.

    Dabei geht es nicht nur um die Phasen des Mondes, auch die Tatsache, ob der Mond auf- oder absteigt und in welchem Sternkreiszeichen er sich befindet, hätte Einfluss auf die Vegetation, so Dippacher. Daneben spielen noch die Planetenkonstellationen eine Rolle. Eine Erdnähe des Mondes gilt für alle Pflanzarbeiten als ungünstig.

    Blühende Pflanzen sollten an Blütetagen bearbeitet werden, am besten, wenn der Mond in den Sternbildern Waage, Zwilling oder Wassermann steht, erläuterte die Referentin. „Aber Sie achten schon aufs Wetter?“, fragte eine Zuhörerin. „Natürlich“, räumte Dippacher ein und relativierte ihre Mondwissenschaft. Ein günstiges Klima, die Qualität des Saatguts und des Bodens seien nach wie vor entscheidend, der Mondeinfluss wirke nur ergänzend. „Bei ex-tremen Witterungsbedingungen helfen auch die richtigen Tage nichts“, räumte die Referentin ein.

    Schnell war auch klar, warum das Gärtnern nach dem Mondkalender bei manchen nicht funktioniert hat. Es gebe nämlich unterschiedliche Kalender, die zum Teil große Diskrepanzen aufweisen, erklärte Dippacher. Die meisten gängigen Mondkalender, beispielsweise alle Abreißkalender, seien astrologische, erklärte die Referentin. Diese Kalender basieren auf den Sternenkonstellationen des Altertums, die so heute nicht mehr stimmen. Nur ein astronomischer Kalender berücksichtige heutige Mondphasen und Sternenkonstellationen.

    Auch auf den Menschen hat der Mond Auswirkungen. Feinfühlige spürten den Mondeinfluss, erklärte Dippacher, sie könnten beispielsweise an den Tagen vor Vollmond nicht mehr so gut schlafen. Dann kamen jede Menge Ratschlage für die richtigen Tage – vom Haareschneiden über das Entgiften des Körpers bis hin zur Herzklappenoperation; bei abnehmendem Mond und bitte nicht, wenn der Mond im Sternbild des Löwen steht.

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