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Schweinfurt: Keine Unterstützung und Verdopplung der Parkgebühren: Geschäftsfrau fühlt sich von Stadt Schweinfurt alleine gelassen

Schweinfurt

Keine Unterstützung und Verdopplung der Parkgebühren: Geschäftsfrau fühlt sich von Stadt Schweinfurt alleine gelassen

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    Geschäftsfrau Katja Correale betreibt den Laden "Wäschelust" am Marktplatz . Sie fühlt sich von der Stadt nicht genügend unterstützt.
    Geschäftsfrau Katja Correale betreibt den Laden "Wäschelust" am Marktplatz . Sie fühlt sich von der Stadt nicht genügend unterstützt. Foto: Anand Anders

    In der Sitzung am 24. Januar hat der Stadtrat die Erhöhung der Parkgebühren beschlossen. Statt bisher einen Euro pro Stunde sollen die ersten beiden Stunden in Zukunft das Doppelte, also zwei Euro kosten. Die Schweinfurter Geschäftsfrau Katja Correale hat die Sitzung online verfolgt. Sie ist entsetzt und befürchtet, dass der Online-Handel durch diese Entscheidung zusätzlich gefördert und der stationäre Handel geschädigt wird. Correale sagt: "Die ohnehin schon wenig attraktive Stadt wird dadurch für die Kundschaft nochmal unattraktiver."

    Mit ihrem Laden Wäschelust hat sie sich vor zwölf Jahren selbstständig gemacht. Zunächst in der Stadtgalerie, befindet sich ihr Geschäft seit vier Jahren am Marktplatz. Von der Stadt fühlt sie sich seit Jahren vernachlässigt. Anstelle von Unterstützung, gibt es nun die Verdopplung der Parkgebühren. 

    Die Parkgebühren der Stadt wurden seit knapp 30 Jahren nicht mehr angepasst. Correale zeigt Verständnis, dass die Preise nicht ewig gleich bleiben können. Dennoch komme die Entscheidung zum ungünstigsten Zeitpunkt. Aufgrund von Energiekrise und Nachwirkungen der Corona Pandemie sei die Kundschaft viel zurückhaltender, vor allem was Textil angehe. 

    Verantwortung wird auf Händler geschoben

    Um ihren Kundinnen und Kunden entgegenzukommen, schenkt die Geschäftsfrau ihnen bereits das Parkticket. Sie sagt: "Das kostet mich 25 Cent." Mit Blick in die Zukunft wird es sie voraussichtlich das Doppelte kosten. Auch ihr Geschäft leide unter steigenden Nebenkosten. Zudem müsse sie, wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen, die Corona-Hilfen des Staates vollständig erstatten. "Jeder zusätzliche Cent tut weh", fügt sie hinsichtlich der Parkgebührenerhöhung bedauernd hinzu.

    "Es darf nicht selbstverständlich sein, dass alles auf den Schultern der Händler liegt", findet Correale. Sie wünscht sich, dass Kommunalpolitikerinnen und -politiker sich bewusst machen, was der Handel tagtäglich leistet.

    "Was mich weiter schockiert hat, ist, dass unser Oberhaupt der Werbegemeinschaft für die Verdopplung der Parkgebühren gestimmt hat", sagt Correale und fügt hinzu, "das ist für mich nicht nachvollziehbar." Gemeint ist Werner Christoffel, Vorsitzender des Gewerbevereins "Schweinfurt erleben". Mit Thomas Herrmann, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, ist sie ebenfalls unzufrieden. Correale sagt: "Er ist für mich eine arge Enttäuschung."

    Zwei Besuche der Schweinfurter Citymanager in zwölf Jahren

    In der gesamten Zeit ihrer Selbstständigkeit habe Correale nur einmal Besuch von Herrmann bekommen: zur Eröffnung ihres Ladens am Marktplatz, zu der sie ihn eingeladen hatte. Damals sagte sie ihm, dass sie sich alleine gelassen fühlt. Daraufhin versprach er Besserung. Die Eröffnung ist nun vier Jahre her.

    Herrmanns Vorgängerin Svenja Melchert hat Correale ebenfalls einmal in der Stadtgalerie besucht, um für den Umzug in die Innenstadt zu werben. Mittlerweile ist die Händlerin im zwölften Jahr selbstständig. "Ich finde, da gehört mehr dazu", sagt die Schweinfurter Geschäftsfrau enttäuscht. Aufgrund der mangelnden Unterstützung fühle sie sich nicht ernst genommen.

    Allgemein werde für den Handel in Schweinfurt zu wenig gemacht, findet Correale. Es gebe zwar viele Festlichkeiten und das schätze sie auch sehr, doch das sei nicht genug. Vor allem online sieht sie seitens der Stadt und der Werbegemeinschaft großes Potential, mehr Werbung für den Handel zu machen. Vorschläge aus Reihen des Handels finden ihrer Meinung nach nicht genug Gehör.

    Trotz allem liebt Correale ihren Job, ihre Kunden und ihre Kollegen. Sie sagt: "Ich mache das, was ich tue aus Leidenschaft und mit Herzblut."

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