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SCHWEINFURT: Kings of Hell – Die Hölle ist los

SCHWEINFURT

Kings of Hell – Die Hölle ist los

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    Arrangement in der Ausstellung „Tod und Teufel – Faszination des Horrors“ im Museum Georg Schäfer Fotos: Peter Beste © Courtesy oft he artist
    Arrangement in der Ausstellung „Tod und Teufel – Faszination des Horrors“ im Museum Georg Schäfer Fotos: Peter Beste © Courtesy oft he artist Foto: © Courtesy oft he artist, Foto: Patrick Melber

    „Tod und Teufel – Faszination des Horrors“ herrschen noch bis Sonntag, 20. Oktober, im Museum Georg Schäfer. Und der Horror geht weiter, zumindest für jeden Museumsfreund: Das Museum Georg Schäfer schließt. Nach dem Ende der aktuellen Sonderausstellung bleiben die Türen des Museums ab Montag, 21. Oktober, für Besuchende geschlossen – allerdings nur vorübergehend.

    Aufgrund notwendiger Erneuerungsarbeiten müssen dieses Mal nicht nur die Exponate der Sonderausstellung abgehängt, verpackt und an die Leihgeber zurückgebracht werden, sondern auch die Werke der Ständigen Sammlung von den Wänden genommen und in teilweise eigens dafür eingerichteten Übergangs-Depots klimatisiert und sicher eingelagert werden.

    Aus organisatorischen Gründen verlassen einige Gemälde bereits am Montag, 7. Oktober, ihren angestammten Platz in Ebene drei des Museumsgebäudes: Den Anfang machen die Leihgaben aus der Neuen Pinakothek, die an diesem Tag nach München zurückkehren. Damit endet nach über drei Jahren das mittlerweile zur festen Größe gewordene „Rendezvous der Bilder“ im Museum Georg Schäfer.

    Am selben Tag folgen die Werke der Nazarener in Saal 12 sowie die Porträts der Romantik in Raum 13. Auch Saal 14 mit den – momentan ohnehin „ausgedünnten“ – Arbeiten Caspar David Friedrichs und seiner Dresdner „Kollegen“ schließt an diesem Tag.

    Die übrigen Meisterwerke der Ständigen Sammlung bleiben den Museumsbesuchenden noch bis einschließlich Sonntag, 20. Oktober, erhalten. Ebenfalls noch bis zum 20. Oktober bietet sich die Chance, sich in der Sonderausstellung „Tod und Teufel“ von der „Faszination des Horrors“ in Bann schlagen zu lassen.

    Dazu empfiehlt sich am Dienstag, 1. Oktober – bei gewohnt freiem Eintritt – eine der beiden Expertenführungen mit Museumsdirektor Wolf Eiermann um 14 Uhr und 18.30 Uhr. Am selben Tag wagt Petra Baur in der Themenführung um 16.30 Uhr die „Begegnung mit dem Dämonischen“.

    Ein kleines Kontrastprogramm dazu bietet Gabriele Hendges in der Themenführung am Donnerstag, 3. Oktober, um 14 Uhr. Passend zum gleichnamigen Feiertag beschäftigt sie sich mit der „Malerei und dem Wunsch nach deutscher Einheit“.

    In Kunst für Erwachsene am Sonntag, 6. Oktober, um 14 Uhr lehrt Sandra Sembach allen Mutigen die „Freude am Fürchten“. Gleichzeitig begeben sich Birgit Höhl und Antonia Zink in Kunst für Kinder unter dem Motto „Erntedank“ auf die Spuren der bekannten Raupe Nimmersatt: Nach dem Besuch der Ständigen Sammlung gestalten die Teilnehmenden einen wunderschönen Schmetterling und essen anschließend, was die Raupe übriggelassen hat.

    Am Dienstag, 8. Oktober, stellt Margit Hofmann in der Themenführung um 16.30 Uhr die provokante Frage „Wer hat Angst vor Zombies und Monstern?“, und liefert die Antwort gleich mit: „Wir nicht!“. Um 18.30 Uhr heißt es dann: „Von Dürer bis Gaultier, Lady Gaga und Rihanna: Horror ist Kult!“.

    Anne Heß führt die Besuchenden am Samstag, 12. Oktober, um 14 Uhr zur „Angstlust in Sicherheit“, und lässt sie „die Angst im Bild“ erleben. Am darauffolgenden Sonntag, 13. Oktober, hat Sandra Sembach Kunst für Erwachsene um 14 Uhr unter das Thema „Erkleckliches Entsetzen“ gestellt, während sich die jungen Museumsgäste zeitgleich mit Christine Friedrich-Weiß auf eine Reise „Vom Schaf zum Schal“ begeben können.

    Denn allmählich wird es draußen ungemütlich. Da stellt sich die Frage: Wie schützt man sich vor Kälte? Heute? Früher? Und was hat überhaupt das Schaf damit zu tun? Nachdem alle Unklarheiten beseitigt sind, basteln die Teilnehmenden ein kuscheliges Schäfchen zum Mitnehmen.

    Der letzte „lange Dienstag“ vor dem Ende der Sonderausstellung und der vorübergehenden Schließung des Museums ist am 15. Oktober. „Hauptsache gruselig“ lautet das Motto der Themenführung mit Margit Hofmann um 18.30 Uhr.

    Ein besonderer Höhepunkt steht noch einmal um 19 Uhr auf dem Programm: Hörfunk-Reporter Wolfram Hanke vom Bayerischen Rundfunk berichtet mit Ton und Bild über seine Erfahrungen mit der außergewöhnlichen Black-Metal-Szene in Norwegen und gewährt auf diese Weise erstaunliche und faszinierende Einblicke in die Gedanken- und Lebenswelt dieser „Kings of Hell“: Sie heißen Mayhem, Emperor oder Burzum. Sie treffen sich in einem Plattenladen namens Helvete, übersetzt Hölle. Sie zünden Kirchen an oder morden mit Messern.

    Die Black Metal-Kids aus Norwegen gelten noch immer als besonders brutal und radikal. In den frühen Neunzigern etablierte sich in Oslo und Bergen das europaweite Zentrum einer extremen Heavy-Metal-Subkultur, deren Protagonisten sich in der Ablehnung der bestehenden Gesellschaftsordnung einig waren. So extrem hat aber noch keine andere Subkultur Grenzen überschritten.

    Ein merkwürdiger Kult, der bis heute weltweit untrennbar mit Norwegen verbunden wird. Unzählige Bücher wurden geschrieben. Sogar Hollywood hat die Geschichte aufgegriffen. Touristen werden auf Bus-Trips zu den Stätten des Schreckens geschippert. Die krasseste Geschichte der Popkultur überhaupt.

    Am Sonntag, 20. Oktober, bieten die beiden Themenführungen mit Gabriele Hendges dann die letzte Gelegenheit, noch einmal die verschiedenen Facetten der „Faszination des Horrors“ hautnah zu erleben: In der Matinée um 11 Uhr steht „Horror und Kommerz“ im Mittelpunkt, während sich bei Kunst für Erwachsene um 14 Uhr alles um die „Faszination des Bösen“ dreht.

    In Kunst für Kinder nimmt Julia Metzig die jüngsten Museumsbesuchenden um 14 Uhr mit auf „eine Reise durch Europa“, nach der die Teilnehmenden dann die gesammelten Eindrücke in einer eigenen Fantasielandschaft festhalten können. Es gibt also viele Möglichkeiten, den „Kulturtank“ vor der zeitweisen Schließung des Museums Georg Schäfer noch einmal so richtig aufzufüllen.

    Wenn alles wie geplant über die Bühne geht, öffnet das Museum am Sonntag, 8. Dezember, mit einer kleinen, aber feinen Sonderpräsentation zum Thema „Winterwelten“ wieder seine Türen. Mehr dazu zu gegebener Zeit.

    Alle Veranstaltungen und noch mehr sind auf der Museumshomepage www.museumgeorgschaefer.de zu finden.

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