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Kreis Schweinfurt: Klaudia Schwarz wird Behördenleiterin

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    Von der Hauswirtschaft und der Verbraucherseite her den Blick auf die Landwirtschaft ergänzen: Klaudia Schwarz ist neue Behördenleiterin
    Von der Hauswirtschaft und der Verbraucherseite her den Blick auf die Landwirtschaft ergänzen: Klaudia Schwarz ist neue Behördenleiterin Foto: Rita Steger-Frühwacht

    Am 1. Mai übernahm Klaudia Schwarz die Leitung am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die 59-Jährige stammt aus einem landwirtschaftlichen Haupterwerbsbetrieb im Landkreis Haßberge. Seit Jahrzehnten war sie in verschiedenen Bereichen dieses Amtes tätig, zuletzt leitete sie die Abteilung "Bildung und Beratung". "Ich möchte unsere Behörde in die Zukunft führen", formuliert sie ein wichtiges Ziel für ihre Arbeit.

    Das Rüstzeug für eine solche Aufgabe erwarb sie sich neben der fachlichen Arbeit durch die Teilnahme an einem Personalentwicklungsprogramm, das das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für Bewerber um Führungspositionen für seine nachgeordneten Ämter anbietet. In Seminaren verteilt über mehrere Jahre werden die Teilnehmer mit Blick auf "Mitarbeiterführung", "Moderation" oder "Konfliktmanagement" geschult.

    Keine Seminare vor Ort

    Wenn auch wegen der Corona-Pandemie in ihrer bisherigen Amtszeit als Behördenleiterin weder Vorträge noch Seminare vor Ort angeboten werden konnten, so konnte doch ihr Amt "als Dienstleister für die bäuerlichen Betriebe" ganz gut weiterarbeiten. Mit einem Hygienekonzept oder per Telefon konnten Qualifizierungen und Beratungen sowie das Stellen von Anträgen auf staatliche Förderung im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten weitergehen. Ein erstes Online-Seminar "Familientisch" für die Zielgruppe Junge Eltern wurde von den Nutzern sehr gut angenommen.

    Eine große Herausforderung ist für sie als Behördenleiterin die im Juli bekannt gewordene Neuorientierung und Modernisierung der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bayern, die ab 1. Oktober dieses Jahres Schritt für Schritt umgesetzt wird. "Wir ahnten, dass etwas kommt, aber nicht wie es kommt", sagt Schwarz.

    Zahl der Ämter wird reduziert

    Die Zahl der Ämter wird von jetzt 47 auf 32 reduziert und bezüglich mancher Aufgaben neu aufgestellt. Das AELF in Schweinfurt mit angeschlossener Landwirtschaftsschule bleibt selbstständig bestehen. Es ist zukünftig der zentrale Ansprechpartner für alle Themen von Förderung, Gemeinwohlberatung (Gewässerschutz, Wildlebensraum, Tierwohl), Ökologischer Landbau, Beratung zur Unternehmensentwicklung und Diversifizierung, Ernährung und Alltagskompetenz bis hin zu Bildung und Hoheitsvollzug.

    Kleinteilige überregionale Organisationsstrukturen wie das Fachzentrum Rinderhaltung in Schweinfurt werden aufgelöst. Künftig erfährt die Abteilung Bildung und Beratung eine leichte Aufstockung, um die Kerndienstleistungen Beratung, Bildung und Information für Landwirte und Gesellschaft vor Ort effektiver einzusetzen. Neu kommt in Schweinfurt zu den Abteilungen L1 Förderung und L2 Bildung und Beratung die Abteilung L3 Prüfungen und Kontrollen hinzu. "Es ist schon bewegend, da müssen wir die Kollegen mitnehmen", bekennt Schwarz, denn Mitarbeiter werden den Standort wechseln und andere werden in neue Aufgaben eingebunden.

    "Zudem wird bayernweit in allen Behörden die elektronische Aktenführung in Kürze obligatorisch, die von allen Mitarbeitern eine neue Arbeitsweise einfordert", sagt die 59-Jährige. Das ist eine weitere Baustelle für die Diplom-Ökotrophologin, so der akademische Titel nach Abschluss des interdisziplinären Studienfaches Ernährungs- und Haushaltswissenschaften.

    Landwirtschaft ist Männerdomäne

    Dass die Landwirtschaft immer noch eine Domäne der Männer in den bayerischen Amtsstuben ist, stört sie nicht. Nur noch eine Frau leitet wie sie ein Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Klaudia Schwarz sieht es vielmehr als Gewinn, dass sie von der Hauswirtschaft und der Verbraucherseite kommend, zu landwirtschaftlichen Fragestellungen einen wichtigen Aspekt ergänzen kann. "Die Verbraucher sind immer weiter weg von den Erzeugern unserer Lebensmittel", sorgt sie sich. Deshalb hält sie es für wichtig, "die Leistungen der Landwirtschaft verständlich darzustellen", wozu für sie auch ein stets aktueller und weite Bevölkerungsteile ansprechender Internetauftritt gehört.

    Erfreulich wertet sie die Anzahl der Neuanmeldungen für das erste Semester der Landwirtschaftsschule. 25 junge Leute beginnen mit dieser Meisterschule. "Wir sind der einzige Schulstandort in Unterfranken, deshalb will ich diese Einrichtung gut weiterführen", versichert sie.

    Dass sie Herausforderungen annimmt, bewies sie mit einer "Vorstellungsrunde per Brief", die sie an alle für ihr Amt relevanten Stelleninhaber verschickte. Denn in der derzeitigen Situation war weder eine offizielle Verabschiedung ihres Amtsvorgängers Herbert Lang noch ihre Amtseinführung möglich. Dazu ist nach derzeitigem Stand eine Veranstaltung im Oktober geplant.

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