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EBRACH: Kloster-Vorplatz bleibt noch länger Baustelle

EBRACH

Kloster-Vorplatz bleibt noch länger Baustelle

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    Die Bauarbeiten zur Verlegung der neuen Beläge vor der Klosterkirche und der Nordfront der heute als Jugendgefängnis genutzten ehemaligen Klosteranlage in Ebrach sind zeitlich ins Hintertreffen geraten. Sie werden sich bis Mitte Juli hinziehen.
    Die Bauarbeiten zur Verlegung der neuen Beläge vor der Klosterkirche und der Nordfront der heute als Jugendgefängnis genutzten ehemaligen Klosteranlage in Ebrach sind zeitlich ins Hintertreffen geraten. Sie werden sich bis Mitte Juli hinziehen. Foto: Foto: Norbert Vollmann

    Aufmerksame Beobachter der Szenerie haben sich nicht getäuscht. Die Verlegearbeiten vor der Klosterkirche und der Nordfront des heute als Jugendstrafanstalt genutzten früheren Zisterzienserklosters in Ebrach sind noch nicht so weit fortgeschritten wie geplant, obwohl auf der Baustelle weiter mit Hochdruck gepflastert und befestigt wird.

    Ursprünglich sollte zumindest auch der Zugang zum Kaisersaal zu dessen feierlicher Wiedereröffnung am 29. Mai fertiggestellt haben. Dem ist aber nicht so.

    Der Leiter des für das Baudenkmal zuständigen Staatlichen Bauamtes in Bamberg, Jürgen König, räumt gegenüber dieser Redaktion ein: „Hier hat es leider tatsächlich Verzögerungen in der baulichen Umsetzung gegeben, so dass zur Wiedereröffnung des Kaisersaales zwar vieles des Vorbereiches, dieser aber leider noch nicht in seiner Gesamtheit fertiggestellt sein wird.“

    Das bedeutet zugleich, dass der Kaisersaal auch beim ersten Konzert des Ebracher Musiksommers 2017, das am 21. Mai, noch vor der offiziellen Wiedereröffnung, stattfindet, ebenfalls noch nicht auf dem neuen Geläuf erreichbar ist.

    Unter der Stabführung von Musiksommer-Gründer Gerd Schaller wird das Symphonieorchester des Nationaltheaters Prag spielen. Zum Festakt, anlässlich der Wiedereröffnung des für rund 2,8 Millionen Euro in den vergangenen drei Jahren aufwändig restaurierten „Wohnzimmers des Ebracher Musiksommers“, wird Bayerns Justizminister Winfried Bausback in Ebrach erwartet.

    Verzögerung bis Mitte Juli

    Jürgen König bestätigt: „Es wird wohl einschließlich der Restarbeiten doch bis Mitte Juli dauern, bis die Arbeiten abgeschlossen sind.“ Dies sei zwar für alle Beteiligten bedauerlich, aber das Erscheinungsbild und die Funktion der ehemaligen Klosteranlage würden nachhaltig verbessert, betont der Bauamtschef.

    Eigentlich sollte der erste Bauabschnitt längst fertig und schon mit dem Anschluss, sprich dem Reststück vom Eingang des Kaisersaales bis zur am Forstamt vorbeiführenden Anstaltsstraße Richtung Westen begonnen sein. Jetzt gehen vor dem berühmten Treppenhaus als Aufgang zu Kaisersaal, Museum der Geschichte Ebrachs und Gefängnisverwaltung die Arbeiten während der Wiederöffnung sowie einige Tage zuvor beim Musiksommer-Konzert aber erst einmal weiter.

    Der neue ebenerdige Bodenbelag vor der Nordfront des Klostergebäudes garantiert künftig ein barrierearmes und doch einheitliches Gesamtbild der wertvollen, baukulturell bedeutenden barocken Anlage.

    Der Gang über das historische und widerstandsfähige, aber schwer begehbare und zuweilen tückische Tütschengereuther Kopfsteinpflaster vor Klosterkirche und Klostergebäude, gehört dann der Vergangenheit an. Eine Fläche von rund 2350 Quadratmetern war damit belegt.

    Das gleiche Pflaster wurde zur Befestigung der Bamberger Altstadt inklusive Domplatz verwendet. In Ebrach wird es jetzt in weiten Teilen durch Platten aus hartem Quarzit ersetzt. Der Stein zeichnet sich durch eine große Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen aus. Als Reverenz und Tribut an das Natursteinpflaster aus Tütschengereuth wird dieses, soweit noch tauglich, teilweise in den Rand- und Übergangsbereichen und vor allem für die Befestigung der Pkw-Stellplätze entlang der JVA-Front sowie an der Anstaltsstraße wieder eingebaut.

    Zur Barrierefreiheit im öffentlich genutzten Teil des JVA-Gebäudes mit Treppenhaus, Kaisersaal und Museum tragen ferner der Einbau eines Aufzuges zum Kaisersaal und zum Museum sowie von behindertengerechten Toiletten im Erdgeschoss, im Anschluss an das zum Kaisersaal führende prunkvolle Treppenhaus, bei.

    Gut begehbarer Belag

    Von dem künftig ebenen und gut begehbaren Belag profitieren sowohl die Touristen, die jedes Jahr Klosterkirche, Kaisersaal und Museum der Geschichte Ebrachs besuchen, wie auch die 230 Beschäftigten und alle, die in Bayerns größter Jugendstrafanstalt ein und aus gehen.

    Die Maßnahme ist in zwei Bauabschnitte aufgeteilt, da sie bei laufendem Gefängnisbetrieb durchgeführt werden muss. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 750 000 Euro.

    Der erste Bauabschnitt beinhaltet den Zugangsbereich bis zur Kirche, zur Justizvollzugsanstalt und zum Kaisersaal. Darin enthalten sind auch die von der Hauptstraße zum ehemaligen Kloster führenden Fußwege und die erwähnte Pflasterung des Platzes vor der Kirche.

    Schranke und Sperrpfosten

    Die Zufahrt über die vom Marktplatz kommende Anstaltsstraße bildet den zweiten Bauabschnitt inklusive der Eingänge zum Ehrenhof und zur Alten Post. Eine Schranke an der Zufahrt von der Anstaltsstraße gegenüber vom Forstamt wird künftig dafür sorgen, dass keine Unbefugten mehr auf den zur JVA gehörenden Stellflächen parken. Eine Sprechanlage bietet die Möglichkeit zur Kommunikation mit der Torwache. Außerdem wird die bisher mögliche Zufahrt von der Bundesstraße 22 zur Klosterkirche mit einem für Feuerwehreinsätze oder besondere Anlässe herausnehmbaren Pfosten für den Durchgangsverkehr gesperrt und zugleich verschmälert.

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