Was eine Kommune für den Klimaschutz tun kann und was sie nicht tun kann – das wollte die Stadtverwaltung den Schülern im Gespräch vermitteln. Den Versuch in allen Ehren, doch er ist gescheitert. Für die Kommunalpolitiker wäre das Forum eine gute Gelegenheit gewesen, die Jugendlichen für politische Arbeit in Schweinfurt zu begeistern. Dass gesellschaftliches Engagement vorhanden ist, haben die Jugendlichen bei den "Fridays for Future"-Demos bewiesen.
Stattdessen schmetterten Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Umweltreferent Jan von Lackum fast alle Vorschläge der Schüler ab. "Nicht unser Zuständigkeitsbereich", "Sache des Landratsamts", "gesetzliche Vorgaben" waren die häufigsten Floskeln, mit denen die Stadtverwaltung die Anliegen der Schüler abwiegelte. In der Sache mag das richtig sein. Doch politische Arbeit endet nicht an den Grenzen der eigenen Zuständigkeit – manchmal fängt sie dort erst an.
Anstatt sich mit Auszügen aus einem 180 Seiten umfassenden "integrierten kommunalen Klimaschutzkonzept" zu rechtfertigen, könnte die Stadtverwaltung den Schülern bei dem angekündigten Folgetermin zeigen, wie sie sich in Schweinfurt klimapolitisch einbringen können und an wen sie sich wenden müssen, wenn sie zum Beispiel den Nahverkehr zwischen Stadt und Landkreis verbessern wollen. Die defensive Haltung der Verwaltung hilft niemandem. Weder der Stadt, noch den Schülern und erst recht nicht dem Klima.