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Schweinfurt: Krankenhaus St. Josef schließt Ende 2024: Wie schnell bekommt das Leopoldina neue Mitarbeitende?

Schweinfurt

Krankenhaus St. Josef schließt Ende 2024: Wie schnell bekommt das Leopoldina neue Mitarbeitende?

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    Die Protest-Banner der Josefs-Mitarbeitenden in Schweinfurt sind entfernt. Derzeit stehen zwei Banner vor dem Krankenhaus, in denen versichert wird, dass der Betrieb weiter geht bis zum 31. Dezember.
    Die Protest-Banner der Josefs-Mitarbeitenden in Schweinfurt sind entfernt. Derzeit stehen zwei Banner vor dem Krankenhaus, in denen versichert wird, dass der Betrieb weiter geht bis zum 31. Dezember. Foto: Oliver Schikora

    Die angekündigte Schließung des Krankenhauses St. Josef in Schweinfurt durch die Kongregation der Schwestern des Erlösers Ende des Jahres ist eine echte Herausforderung für die Versorgung der Patientinnen und Patienten in der Region Schweinfurt. "Das Ziel ist, keine spürbaren Versorgungslücken entstehen zu lassen", betonte Leopoldina-Geschäftsführer Jürgen Winter kürzlich im Ferienausschuss. Doch ob das gelingt, hängt wesentlich davon ab, wie viele Mitarbeitende aus dem St. Josefs-Krankenhaus auch schon vor dem 31. Dezember an das Leopoldina-Krankenhaus wechseln.

    Die Stadt als Träger des Leopoldina hat angekündigt, dass neben der Übernahme der Palliativstation und der Akut-Geriatrie, die zunächst nach Gerolzhofen in die Geomed-Klinik kommen soll, insgesamt 100 Betten zusätzlich zur Verfügung gestellt werden: 80 im Leopoldina auf einer derzeit ungenutzten Station sowie 20 in der Geomed-Klinik in Absprache mit dem Landkreis. Außerdem wird der ab September beginnende neue Jahrgang der Krankenpflegeschule am St. Josef übernommen.

    Auszubildende im zweiten und dritten Jahr bleiben in der Krankenpflegeschule

    Die Kongregation hat wiederum zugesichert, die Auszubildenden im zweiten und dritten Lehrjahr bis zum Ende der Ausbildung zu betreuen. "Die Genehmigung liegt vor", betonte Kongregations-Geschäftsführer Martin Stapper. Der praktische Ausbildungsteil wird in anderen Kliniken der Region vorgenommen, der theoretische in der Josefs-Krankenpflegeschule auch nach der Schließung.

    Derzeit arbeiten 800 Menschen in St. Josef, der größte Teil im medizinischen und pflegerischen Bereich. Allerdings braucht es für den Betrieb eines Krankenhauses auch Personal in den Bereichen Technik oder Verwaltung. Das Leopoldina-Krankenhaus hat bereits mehrmals einen Tag der offenen Tür veranstaltet, bei dem Mitarbeitende aus dem Josefs-Krankenhaus eingeladen waren, sich das Leopoldina anzuschauen und sich zu informieren, welche Arbeitsmöglichkeiten es gibt.

    Personal aus St. Josef wird unter anderem dringend für die zentrale Notaufnahme benötigt, um ab 1. Januar 2025 als alleinige Notaufnahme für die Region Schweinfurt arbeiten zu können, so Leopoldina-Geschäftsführer Jürgen Winter.

    "Das Ziel ist, keine spürbaren Versorgungslücken entstehen zu lassen."

    Jürgen Winter, Geschäftsführer des Leopoldina-Krankenhauses

    Dass kurzfristig Personal abgegeben oder Abteilungen im Josefs-Krankenhaus früher geschlossen werden als Ende des Jahres, ist ausdrücklich keine Option für die Erlöserschwestern, wie Geschäftsführer Martin Stapper im Ferienausschuss betonte. Derzeit seien gut 150 Patientinnen und Patienten im Krankenhaus bei 272 Betten. "Wir haben einen Versorgungsauftrag für diese Menschen und natürlich keine Motivation, Mitarbeiter ziehen zu lassen vor dem 31. Dezember." Stapper erklärte, vereinzelt seien durchaus Mitarbeitende mit dem Wunsch nach Aufhebungsverträgen auf die Verwaltung zugekommen. Das würde aber immer nur in enger Absprache mit der Fachabteilung genehmigt.

    Dass die Stimmung im Krankenhaus unter den Mitarbeitenden gegenüber dem Träger nicht gut ist, bestätigte Stapper: "Wir bekommen eine Menge ab." Dennoch gebe es seinen Angaben nach keine Kündigungswelle, "die Fluktuation liegt im Jahresdurchschnitt". Die Kongregation spreche auch mit der Mitarbeiter-Vertretung über einen Sozialplan, der in den nächsten Wochen aufgestellt werde. Klar sei, so Stapper, dass man für die ordnungsgemäße Abwicklung des Krankenhauses auch bis mindestens Ende des ersten Quartals 2025 noch Mitarbeitende brauche.

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