An diesem Freitag, 16. August, knallt es, wenn alles glattläuft, zweimal. Dann werden die beiden 143 Meter hohen Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks in Grafenrheinfeld binnen kurzer Zeit in sich zusammenfallen. Erst der eine, 15 Sekunden später der andere. Ein einmaliges Spektakel im Landkreis Schweinfurt, bei dem zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet werden.
Doch von wo aus hat man einen guten Blick? Diese Redaktion hat fünf Standorte herausgesucht.
Wichtig vorab: Am Tag der Sprengung wird das Areal um die Kühltürme ab 15 Uhr weiträumig abgesperrt, teilen der Betreiber Preussen-Elektra, das Landratsamt Schweinfurt und das Polizeipräsidium Unterfranken mit.

Die Polizei will circa drei Stunden vor der Sprengung die Zufahrt zum Kraftwerk abriegeln. Zudem betroffen ist die Staatsstraße 2270 ab dem Kreisverkehr bei Bergrheinfeld bis zur Einmündung der Straße nach Garstadt. Der Verkehr wird hier umgeleitet.
Und generell gilt: Privatgrund wie private Ackerflächen darf nur mit Einverständnis des Eigentümers betreten werden.
1. Adam-Tasch-Weg entlang des Mains

Eine gute Sicht auf die beiden Türme hat man vom Adam-Tasch-Weg am Main, der zwischen der Mainbrücke bei Grafenrheinfeld und dem Kraftwerk verläuft. Besonders gut dürfte von dort aus die Sprengung des ersten Turms zu sehen sein. Etwa in der Mitte des Damms ist ein kleiner befestigter Platz. Hin kommt man am besten per Fahrrad oder zu Fuß. Parken kann man am Mainufer neben der Mainbrücke, Zufahrt gegenüber des Edeka-Markts. Luftlinie: ca. 1,5 km.
2. Feldwege südlich des Taschsees

Unweit des Adam-Tasch-Wegs und unmittelbar vor der Absperrung finden sich zahlreiche Feldwege, von denen aus man eine gute Sicht auf beide Türme hat. Das Gebiet umfasst den gesamten nicht abgesperrten Bereich südlich des Taschsees in Grafenrheinfeld. Parken kann man am Mainufer neben der Mainbrücke und dann zu Fuß oder mit dem Fahrrad über die Feldwege. Luftlinie: ca. 1,4 km.
3. Radweg hinter der Kläranlage Bergrheinfeld

Einen durch Bäume etwas eingeschränkten Blick auf die Kühltürme, dafür aus nächster Nähe haben Schaulustige von der anderen Mainseite aus: Hinter der Bergrheinfelder Kläranlage und gegenüber der Wasserentnahmestelle des Kraftwerks verläuft ein Radweg. Zwar ist von hier aus der untere Teil der Türme nicht erkennbar, wie sie zusammenfallen sieht man jedoch garantiert. Hin kommt man ausschließlich mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Parkplätze liegen etwas weiter entfernt am Sportgelände des TSV Bergrheinfeld. Luftlinie: ca. 700 m.

4. Hallen in der Nähe des neuen Umspannwerks bei Garstadt

Ebenfalls auf der anderen Mainseite befindet sich inmitten von Feldwegen eine Erhöhung mit landwirtschaftlichen Gebäuden, die eine gute Aussicht auf das AKW bietet. Das Grundstück selbst ist Privatbesitz und damit für Schaulustige tabu. Einen guten Blick hat man aber auch einige Meter weiter weg. Achtung, es gibt dort und in der Umgebung keine Parkmöglichkeiten. Luftlinie: ca. 1,4 km.

5. Wasserhochbehälter zwischen Hergolshausen und Theilheim

Dieser Aussichtspunkt ist zwar am weitesten von den Kühltürmen weg, bietet aber dennoch eine Top-Aussicht. Am besten radelt oder spaziert man ab Hergolshausen in der Verlängerung der Ahornstraße den sanften Anstieg hoch. Von Theilheim aus geht's in der Straße bei der Feuerwehr ortsauswärts und dann den Hügel hinauf. Es gibt keine Parkplätze. Luftlinie: ca. 4,3 km.