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Schweinfurt: KVB-Bereitschaftspraxis im Leopoldina eröffnet: Diese Einrichtungen helfen in Schweinfurt bei medizinischen Notfällen

Schweinfurt

KVB-Bereitschaftspraxis im Leopoldina eröffnet: Diese Einrichtungen helfen in Schweinfurt bei medizinischen Notfällen

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    Wer außerhalb der Öffnungszeiten der Hausarztpraxen in Schweinfurt medizinische Hilfe braucht, landet meist in der Notaufnahme des Leopoldina-Krankenhauses. Dabei ist die nicht immer die richtige Anlaufstelle. (Symbolbild)
    Wer außerhalb der Öffnungszeiten der Hausarztpraxen in Schweinfurt medizinische Hilfe braucht, landet meist in der Notaufnahme des Leopoldina-Krankenhauses. Dabei ist die nicht immer die richtige Anlaufstelle. (Symbolbild) Foto: Anand Anders

    Vielerorts sind die Notaufnahmen chronisch überlastet. Dabei müssten viele Fälle gar nicht dort landen. Außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten decken auch andere Einrichtungen die ambulante medizinische Versorgung ab – zum Beispiel die Bereitschaftspraxen der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB).

    In Schweinfurt hat die KVB ihre Praxis zum 1. April ins Leopoldina-Krankenhaus verlegt. Bislang war die Praxis im Krankenhaus St. Josef ansässig. Welche Einrichtung in Schweinfurt bei akuten Erkrankungen hilft, bei Unfällen, Notfällen oder wenn die Hausarztpraxis geschlossen hat – eine Übersicht.

    Mit welchen Beschwerden sollte ich zu meinem Hausarzt oder meiner Hausärztin?

    In allen nicht lebensbedrohlichen Fällen rät die KVB, sich während der Sprechstundenzeiten zunächst an die jeweilige Hausarztpraxis oder gegebenenfalls eine Facharztpraxis zu wenden. Diese sind zudem für alle Regeluntersuchungen wie Vorsorgeuntersuchungen, Gesundheits-Check-ups, Überweisungen zu Fachärztinnen und -ärzten oder das Erstellen von Gutachten zuständig. Auch wer regelmäßig ein bestimmtes Rezept benötigt, sollte dieses nach Möglichkeit rechtzeitig über die Hausarztpraxis abwickeln.

    Wo bekomme ich Hilfe, wenn meine Hausarztpraxis geschlossen ist?

    Außerhalb der Sprechstundenzeiten sind bei Beschwerden, mit denen Patientinnen und Patienten normalerweise ihre Hausarztpraxis aufsuchen würden, die KVB-Bereitschaftspraxen die richtige Adresse. "Sie sind für Betroffene gedacht, die nicht lebensbedrohlich erkrankt sind, aber mit ihren Beschwerden auch nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten können", erklärt Claudia Eißner, Fachreferentin Bereitschaftspraxen und Notdienste der KVB auf Nachfrage dieser Redaktion. 

    Nach 21 Uhr, wenn auch die Bereitschaftspraxis geschlossen ist, übernehme grundsätzlich die Notaufnahme alle Fälle, die akut einer ärztlichen Begutachtung bedürfen, sagt Dr. Benedikt Stubner, Chefarzt in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Leopoldina-Krankenhaus. "Jeder Patient bekommt bei uns innerhalb von zehn Minuten eine strukturierte Ersteinschätzung. Auf diese Weise regeln wir die Behandlungsdringlichkeit", erklärt er.

    Wo finde ich die KVB-Bereitschaftspraxis in Schweinfurt und wie sind die Öffnungszeiten?

    In Schweinfurt befindet sich die KVB-Bereitschaftspraxis seit dem 1. April 2025 im Hauptgebäude des Leopoldina-Krankenhauses, im vierten Stock. Die Praxis ist Montag, Dienstag und Donnerstag von 18 bis 21 Uhr geöffnet, Mittwoch und Freitag von 16 bis 21 Uhr und am Wochenende und an Feiertagen von neun bis 21 Uhr.

    Mit welchen Beschwerden sollte ich besser direkt in die Notaufnahme?

    "Immer, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht, stärkste Schmerzen da sind oder irgendwas Akutes vorliegt, würde ich empfehlen, die 112 zu wählen", sagt Stubner. Symptome, die auf einen Notfall hinweisen könnten, sind laut KVB unter anderem: akute Atemnot, akute Herzbeschwerden, Schlaganfallsymptome, starke Bauchschmerzen, Bluterbrechen.

    Dr. Benedikt Stubner ist Chefarzt in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Leopoldina-Krankenhaus. Medizinische Notfälle in der Region Schweinfurt landen meist bei ihm und seinem Team.
    Dr. Benedikt Stubner ist Chefarzt in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Leopoldina-Krankenhaus. Medizinische Notfälle in der Region Schweinfurt landen meist bei ihm und seinem Team. Foto: René Ruprecht

    Der Notruf spare dabei im Ernstfall wichtige Zeit, meint Benedikt Stubner. "Krankenwägen sind quasi kleine, fahrende Notaufnahmen mit Fachpersonal. Das heißt, die Therapie kann direkt vor Ort gestartet werden", sagt er.

    Unfälle mit Verdacht auf starke Verletzungen wie Knochenbrüche oder innere Verletzungen sowie stärkere Schnittverletzungen werden ebenfalls von der Notaufnahme versorgt, da dort gegebenenfalls direkt Röntgenaufnahmen angefertigt, ein Gips angelegt oder Wunden genäht werden könnten, erklärt Stubner. "Es gibt in der Region aber auch ein paar niedergelassene Chirurgen, die so eine Notfallversorgung übernehmen", sagt er.

    Was tun, wenn ich nicht sicher bin, wie dringend meine Beschwerden sind?

    Der ärztliche Bereitschaftsdienst in Bayern ist rund um die Uhr über die kostenfreie Telefonnummer 116 117 zu erreichen. Medizinisch geschulte Mitarbeitende beraten dann, was zu tun ist, und vermitteln gegebenenfalls an die betreffende Stelle. Eine weitere Möglichkeit ist der Patientennavigator der Kassenärztlichen Vereinigung (KV). Dort können Betroffene ihre Beschwerden selbst medizinisch einschätzen lassen.

    "Anschließend erhalten die Patientinnen und Patienten eine Empfehlung, wie dringend diese behandelt werden sollten und an wen sie sich wenden können", sagt Claudia Eißner von der KVB. In einigen Fällen ist dann zum Beispiel auch eine Behandlung per Videosprechstunde möglich.

    Dürfen auch Privatversicherte den ärztlichen Bereitschaftsdienst der KVB in Anspruch nehmen?

    Nach Angaben der KVB versorgt der ärztliche Bereitschaftsdienst auch Erkrankte, die privat krankenversichert sind. "Der Arzt rechnet dann über die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) ab und die Patientinnen und Patienten können die Rechnung – je nach Vertrag – bei ihrer Krankenversicherung einreichen", heißt es dazu auf der Internetseite der KVB. Anders sieht es hingegen bei dem Terminservice zur Vereinbarung von Behandlungsterminen bei Ärztinnen und Ärzten sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten aus. Dieser steht laut KVB ausschließlich gesetzlich Versicherten zur Verfügung.

    Muss ich Bedenken haben, bei der falschen Einrichtung zu landen?

    Nein, stellt Stubner klar. Egal ob Rettungsdienst, KV, Hausarztpraxis oder Notaufnahme – jede Institution, die an der medizinischen Versorgung beteiligt ist, "kann immer eine Lenkungsfunktion übernehmen und dafür sorgen, dass der Patient am Ende da rauskommt, wo er für sein medizinisches Anliegen am besten aufgehoben ist", erklärt der Chefarzt. Angst, die falsche Institution zu kontaktieren, müsse daher niemand haben.

    Was tun, wenn ich außerhalb der hausärztlichen Sprechzeiten ein Rezept oder ein Attest brauche?

    In solchen Fällen können sowohl die Ärztinnen und Ärzte der Notaufnahme als auch der KVB-Bereitschaftspraxis ein Rezept ausstellen. Allerdings nur zur Behandlung der akuten Erkrankung und nur zur kurzfristigen Überbrückung, bis eine Haus- oder Facharztpraxis die Behandlung übernehmen kann, stellt Stubner klar. Das passende Medikament gibt es dann etwa über die hausinterne Apotheke des Leopoldina.

    Schul- oder Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen sowie Kindkrankschreibungen sind bei Bedarf ebenfalls über die KVB-Praxis möglich, insofern diese im Akutfall vorgelegt werden müssen. Andere Atteste wie etwa für Reiserücktrittsversicherungen können nach Rücksprache mit dem Arzt ausgestellt werden, sagt KVB-Sprecherin Eißner.

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