Die Planung für die Landesgartenschau 2026 im Nord-Westen der Ledward Kaserne an der Niederwerrner Straße läuft hinter den Kulissen. Für den Herbst sind von Seiten der Verwaltung die Präsentation der neuen Entwürfe und detaillierte Kostenschätzungen angekündigt, insbesondere für den Bau der Daueranlagen.
In einer Pressemitteilung weist die Landesgartenschau Schweinfurt GmbH auf ein neues Pilotprojekt hin, für das die LGS ausgewählt wurde. Es handelt sich um das Forschungsprojekt "Bewertungssystem Nachhaltige Freianlagen (BNF)" der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die Teilnahme daran bedeutet, "dass der Bau des Bürgerparks schon in der Planungsphase auf Nachhaltigkeit geprüft und bewertet wird", so Petra Pintscher, die bei der LGS-GmbH die Pressearbeit verantwortet.
Die Projektleiterin für Schweinfurt des mit der Planung beauftragten Büros Planorama Landschaftsarchitektur (Berlin), Katja Erke, das den Bürgerpark für die Landesgartenschau entwirft, ist laut Mitteilung auch zertifizierte Koordinatorin und arbeitet mit dem Forschungsteam an der Testbewertung, die bis Sommer 2023 abgeschlossen sein soll.
Nachhaltigkeit der Planung schon im Vorfeld unter die Lupe nehmen
Laut Mitteilung geht es bei dem Projekt darum, nicht nur nachhaltig zu planen, sondern dies auch gleich kritisch unter die Lupe zu nehmen, so dass bereits die Planung gemeinsam mit dem Bauherren geändert werden kann, sollte es Bedarf geben. Man beschäftige sich derzeit in der Vorplanung bereits mit Fragen wie dem Anteil der versiegelten Flächen, wie viele Bestandsbäume man an ihren Standorten erhalten oder verpflanzen muss oder wie viele und welche neuen Bäume hinzukommen, heißt es von Seiten der Landesgartenschau Schweinfurt GmbH.
Die Herausforderungen des Klimawandels seien groß, weswegen man sich zum Beispiel bei der Frage, welche Bäume am besten für Hitze und Trockenheit geeignet seien, eng mit dem Naturschutz und dem Grünflächenamt abstimme. Berücksichtig werde jetzt bereits der Lebenszyklus des Parks, was der Unterhalt kostet und wie der Park in 50 Jahren aussieht. Ökologie und Ökonomie würden gleichermaßen bewertet. "Dabei kommt es auch auf die Qualität des Materials an, das wir verwenden. Holz kommt nur aus zertifizierten nachhaltigen Betrieben, und wir verwenden so gut es geht Recyclingmaterial", so die Landschaftsarchitektin Katja Erke.
Recyceltes Material vom Abbruch wird vor Ort wieder verwendet
Auf dem Gelände der ehemaligen Ledward Kaserne falle durch die großflächige Entsiegelung vor allem im Bereich hinter der Panzerhalle eine Menge Material an, das innerhalb des Geländes gut wiederverwertet werden könne: "Der Beton wird beispielsweise verbaut in Mauern und Treppenstufen oder wird für die Tragschicht der Wege verwendet. Dafür wird direkt auf dem Gelände geschreddert."
Wichtig sei auch, im Bürgerpark das Regenwasser zur Bewässerung zu speichern und wie geplant das Nutzwasser aus der Kläranlage mit einzubinden. Martin Richter-Liebald, Geschäftsführer der Landesgartenschau Schweinfurt 2026 GmbH, erklärt: "Gut geplante öffentliche Freiflächen erhöhen nicht nur die Lebensqualität in der Stadt. Sie leisten auch einen volkswirtschaftlich durchaus messbaren Beitrag." Man sei stolz, als Pilotprojekt ausgewählt worden zu sein und sehe das Projekt auch als Chance für weitere Landesgartenschauen in anderen bayerischen Städten.