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KOLITZHEIM: Leckeres – alles selbst gemacht

KOLITZHEIM

Leckeres – alles selbst gemacht

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    Creme- und Sahnetorten, Desserts, Rollen, Kuchen, Blätterteigteilchen, Pralinen, Fruchtgelees und natürlich auch Saisonartikel wie Lebkuchen, Stollen, Plätzchen, Krapfen, Osterbrot oder Marzipanfiguren liefert die 36-Jährige, alles aus eigener Herstellung: den größten Teil auf Vorbestellung.

    Gelernt und gearbeitet hat Tanja Müller von 1988 bis 1991 in einer renommierten Konditorei mit Café in Kitzingen, dann über drei Jahre im Café Luitpold Palmengarten, einer ersten Adresse in München, dann nach ihrer Meisterprüfung in München einige Monate in einem Café im Kleinwalsertal, ein Jahr in einer Konditorei in Heidingsfeld und sieben Jahre in einem Café in Arnstein.

    Dass sie ihr Handwerk versteht, zeigt auch, dass sich schon vier Monate nach der Eröffnung ihrer Konditorei ein beachtlicher Kundenstamm gebildet hat. Am Sonntagnachmittag ist der kleine Laden, in dem sich auch zwei Tischchen und vier Stühle befinden, um Kaffee zu trinken, mitunter so voll, dass Leute auch im Hof anstehen, bis sie an der Reihe sind. Tanja Müller freut sich, dass es sich schon so schnell herumgesprochen hat, dass es ihre Konditorei gibt. Ab Frühjahr will sie im Hof etwa 30 Sitzplätze für Gäste, die zum Kaffee trinken kommen, schaffen.

    Stolz auf ihre Pralinen

    Sehr gute Qualität anzubieten ist das Haupt-Prinzip der Konditormeisterin. „Nur wenn die Leute bei mir erstklassige Produkte, die es außerdem nicht in jeder Konditorei gibt, finden, und auch die Preise stimmen, dann kommen sie auch von weiter her angefahren, wie das jetzt schon der Fall ist“, sagt die Konditormeisterin.

    Zu ihrem Erfolgskonzept gehört, dass sie keine Fertig-Mischungen, Aromen oder auch vorgefertigte Verzierungen verwendet. „Alles ist selbst gemacht“, betont sie.

    Besonders stolz ist sie auf ihre Pralinen in zehn Geschmacksrichtungen von Champagnertrüffel bis Himbeergeist. „Das ist ein Steckenpferd von mir. Dieses Angebot wird bei den Kunden ganz toll angenommen.“ Was die Preise für ihre Kreationen angeht, kann Tanja Müller mit Billig-Anbietern natürlich nicht mithalten. Doch preisgünstig will und muss sie sein, um Erfolg zu haben. Ihr Vorteil: Sie arbeitet allein, muss also kein Personal bezahlen, und auch keine Miete ist fällig.

    „Ich muss hier ganz anders arbeiten wie einer, der in einer Stadt eine Konditorei betreibt und viel Laufkundschaft hat. Ich muss durch mein Angebot und Qualität überzeugen“, sagt sie. Und jeden Tag sei es „ein wenig ein Lotteriespiel, abzuschätzen, wie viel brauche ich?“. Ein Sortiment der am meisten gefragten Torten und Kuchen muss sie jeden Tag bereit halten, damit Kunden eine genügende Auswahl haben. Doch viel stellt sie auf Vorbestellung her: für festliche Kaffeetafeln bei Hochzeiten, Geburtstagen, Kommunionfeiern oder Taufen, aber auch für besondere Tage wie Muttertag oder Valentinstag.

    Sich in ihrem Anwesen in der Amselstraße selbstständig zu machen statt irgendwo arbeiten zu gehen, hatte für sie mehrere Gründe. Zum einen seien die Stellen als Konditormeisterin in der Gegend dünn gesät. Es sei auch fraglich, ob sie eine Festanstellung mit Bezahlung als Meisterin oder nur als Gesellin finden würde. Weit fahren möchte sie nicht mehr. „Sieben Jahre von Kolitzheim nach Arnstein, einfache Strecke etwa 40 Kilometer, ist schon die Grenze“, findet sie. „Jetzt stehe ich auf und gehe gleich in die Backstube“.

    60 bis 70 Stunden pro Woche

    Am wichtigsten aber ist ihr, dass sie tagsüber ihre vierjährige Tochter betreuen kann, wenn ihr Mann, der im Drei-Schicht-Betrieb in Schweinfurt arbeitet, nicht zu Hause ist. Eltern oder Schwiegereltern im Haus oder am Ort haben Tanja und Ralf Müller nicht. So fährt sie, wenn ihr Mann nicht da ist, die Tochter zum Kindergarten und holt sie wieder ab. In der Zwischenzeit kann sie arbeiten.

    60 bis 70 Stunden Arbeitszeit fallen für sie pro Woche an, und die Arbeitszeit versucht sie immer mit ihrem Mann und der Tochter in Einklang zu bringen. Oft fängt sie schon früh um 4 Uhr in der Backstube an. Der Mittwoch ist der Tag, an dem die Vorbereitungsarbeiten für den Rest der Woche einschließlich Sonntag erledigt werden müssen. Donnerstags von 13 bis 18 Uhr, freitags (10 bis 18 Uhr), samstags (10 bis 16 Uhr) und sonntags (13 bis 18 Uhr) ist der Laden geöffnet. „Bei uns ist halt nicht der Sonntag der Familientag, sondern der Montag. Aber es geht schon“, sagt sie. Montags und dienstags nimmt sich Tanja Müller für die Familie frei.

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