Zu den Artikeln "Kein Wasser mehr für den Gemüseanbau" (vom 24. Juli) und "Naturschutzgebiet Riedholz vertrocknet" (9. September) erreichte die Redaktion folgender Leserbrief.
In Ergänzung zu den bisherigen Texten einige Überlegungen, die sich mehr mit der Zukunft als mit den Ursachen der Misere des Unkenbaches in der Gemarkung Schwebheim beschäftigen.
Gemeinden mit einem eigenen Wasserlauf auf ihrem Gebiet sind attraktiver als solche ohne. Andererseits ist es desto schlimmer, wenn das Gewässer immer öfter trocken fällt. Es ist ein trauriger Anblick, wenn man am bis auf einige Pfützen leeren Bachbett entlang geht und sich Gedanken um das (ehemalige) Leben darin macht.
Zur Erhaltung des Fließgewässers als solches ist eine ganzjährige durchgehende Mindestwasserführung notwendig, wovon der Untere Unkenbach und das Gewässer als Ganzes profitieren würden.
Dazu sollten Zeiten des Wasserüberflusses bei Regen/Starkregenereignissen insbesondere im Winter und Frühjahr genutzt werden und freies Wasser aus dem Bach in anzulegende Wasservorratsspeicher außerhalb des Bettes ausgeleitet werden. Dieses Wasser könnte dann in den Beregnungszeiten der Landwirte nach 2027 genutzt werden.
Das Fassungsvermögen und die Rückhaltemenge an Wasser sollten durch Ausbaggern des Bachbettes bis zur derzeitigen Maximalbreite und Vertiefung erhöht werden. Darüber hinaus müssten alle Stauwehre und ähnlichen Anlagen (bis auf die zur Ausleitung von Wasser in das Riedholz) zurückgebaut werden.
Dauerhafte Rückhaltebauwerke, wie zum Beispiel das am Beginn des Naturlehrpfades, also "natürlich" wirkende befestigte Steinaufschüttungen mit entsprechenden Höhen zum Rückstau in das größere Fassungsvermögen des Oberlaufes in relativ kurzen Abständen (durchgängige Wirkung, durchgängiger Fischzug), erfüllen ganzjährig ihren Zweck ohne ab-/aufgebaut zu werden, Spülung ist gewährleistet.
Das Einleiten von Grundwasser in das ansonsten leere Bachbett sollte unterbleiben. Priorität sollte der Erhalt des Unkenbaches als lebendiges ganzjähriges Fließgewässerökosystems vor der Bewässerung des Riedholzes und schlussendlich den existenziellen Interessen der Landwirte und anderer Wassernutzer erhalten. Schön wäre es.
Jürgen Wagner
97082 Würzburg