Über die wichtigsten Maßnahmen in der Gemeinde Lülsfeld mit Schallfeld hatten wir bereits berichtet. Zur Bürgerversammlung im Schallfelder Sportheim waren am Sonntagabend über 40 Interessierte gekommen. Bürgermeister Thomas Heinrichs informierte in seinem Rückblick, dass im vergangenen Jahr 455 Personen in Lülsfeld und 402 in Schallfeld gemeldet waren. Vier Kinder wurden in Lülsfeld und eines in Schallfeld geboren. Sterbefälle waren es in Lülsfeld drei und zwei in Schallfeld. Es gab zwei Eheschließungen.
Eine Frage betraf die schlechte Mobilfunksituation in Schallfeld. Ein Unternehmen beabsichtigt im Bereich des Sportheims einen Funkmast zu errichten. Die Funkeinrichtung würde allerdings nur den Bereich in und um Schallfeld abdecken. Derzeit erfolgen Gespräche mit den Verantwortlichen der Leitung des Sportvereins.
Brandgefahr im Sommer: Zisterne am Dorfplatz geplant
Der Förderbescheid für den Glasfaserausbau liege bereits im Rathaus. Die Kabel werden beim Netzausbau auf Wunsch der Bürgerinnen und Bürger kostenfrei direkt bis ins Haus gelegt. Die Planung soll 2024 und der Ausbau 2025 durch die Telekom erfolgen.
Beim Brand eines Getreidefeldes weit draußen in der Flur war es schwierig, das Feuer mit Wasser zu löschen. Deshalb schlug Bernhard Bedenk vor, während des Sommers mehrere Güllefässer als Vorrat mit Wasser zu befüllen. Norbert Sahlmüller gab zu bedenken, dass es im Ort nicht genügend funktionsfähige Fässer gäbe. Er informierte weiter, dass Feuer auch mittels Grubbern des Feldes eingedämmt werden könnten. In der Integrierten Leitstelle in Schweinfurt befindet sich eine Liste mit gefüllten Wasserfässern. Feuerwehrkommandant Marco Gräf wies darauf hin, dass im Bereich des neuen Dorfplatzes eine Zisterne mit 100 Kubikmetern Wasser geplant sei.
Weiter wollte Bedenk wissen, ob in der Gemeinde zukünftig unterschiedliche Abwassergebühren zwischen unversiegelten und befestigten Flächen erhoben würden; das wäre ein Beitrag zum Hochwasserschutz. Laut Heinrichs wird es voraussichtlich in drei bis vier Jahren auch in der Gemeinde Lülsfeld unterschiedliche Beiträge geben. Die Verwaltung erarbeitet bereits ein Konzept.
Beschwerde über den Zustand des Dorfplatzes
Über den Zustand des Dorfplatzes beschwerte sich Franz-Josef Wehr. Er fragte, warum keine weitere Entwicklung zu erkennen sei. Das Gemeindeoberhaupt informierte über die komplizierten und unterschiedlichen Förderzuständigkeiten der Behörden; vor einer verbindlichen Förderzusage dürfe die Gemeinde mit dem Bau nicht beginnen. Weiter erkundigte sich Wehr nach einem Nahwärmenetz für den Ort, die Heizzentrale könnte auf dem Dorfplatz errichtet werden. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass es nicht Aufgabe der Kommune sei, ein Nahwärmenetz zu errichten. Dies müsste durch eine Genossenschaft oder Interessensgemeinschaft erfolgen, die die Gemeinde aber unterstützen würde.
Eine weitere Frage von Franz-Josef Wehr bezog sich auf den Hochwasserschutz. Nachdem ein Damm in Richtung Steinbrünnlein-Düttingsfeld voraussichtlich 1,9 Millionen Euro kosten könnte, sei die Maßnahme durch die Gemeinde nicht finanzierbar, antwortete Heinrichs. Es wäre zudem ein kompliziertes und langjähriges Unterfangen, auch weil entsprechende Grundstücke erworben werden müssten, um den Weidachbach zu stauen. Auch hier wäre aber laut Heinrichs eine Eigeninitiative der Ortsbewohnerinnen und Ortsbewohner möglich.
Keine Angaben zur Windkraft, bei der Kläranlage müssen die Lülsfelder mit einer Kostenbeteiligung rechnen
Das Thema Windkraft beschäftigte Wehr ebenfalls. Über Höhe, Anzahl und Errichtungszeitpunkt konnte Bürgermeister Heinrichs keine Angaben machen, da derzeit die ersten Besprechungen erfolgten. Eine Verhinderung der Windräder sei nahezu unmöglich. Stefan Johanni wollte wissen, warum der Dorfplatz gepflastert und die Bushaltestelle asphaltiert werden sollen. Nach Heinrichs handelt es sich um zwei getrennte Baumaßnahmen mit unterschiedlichen Ausführungsauflagen.
Helmut Fackelmann war über die geplante große Anzahl von Bäumen auf dem Dorfplatz erstaunt. Der Bürgermeister erklärte, dass es dazu Auflagen gäbe. Ihm sei bewusst, dass damit Pflegemaßnahmen verbunden seien und er hoffe auf ehrenamtliches Engagement. Des Weiteren unterbreitete Helmut Fackelmann Vorschläge zur Kläranlagensanierung. Gemäß Bürgermeister ist aufgrund der technischen Entwicklungen und gesetzlichen Auflagen eine neue Kläranlage erforderlich, ob zentral oder dezentral sei noch nicht entschieden, jedenfalls müssen die Bürgerinnen und Bürger mit einer Kostenbeteiligung rechnen. Die 90-minütige Fragezeit in der Bürgerversammlung verlief sehr informativ und sachlich.