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GEROLZHOFEN: Macht der Pumptrack das Rennen?

GEROLZHOFEN

Macht der Pumptrack das Rennen?

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    In Dettelbach, wo dieses Bild entstand, gibt es schon einen Pumptrack. In Gerolzhofen ist er noch eine Idee.
    In Dettelbach, wo dieses Bild entstand, gibt es schon einen Pumptrack. In Gerolzhofen ist er noch eine Idee. Foto: Foto: Jürgen Sterzbach

    Jetzt ist es offiziell: In Gerolzhofen wird es Bürgermeister Thorsten Wozniak zufolge aus Kostengründen wohl keinen neuen Skatepark auf dem dafür südlich von Tennishalle und Tennisplätzen ausgeguckten Gelände geben.

    Auch die auf der Nützelbachwiese in der Nähe des Kräutergartens und des Waldes der Zukunft angedachte Dirt-Bike-Strecke wird dort nicht entstehen. Dafür ist jetzt als kostengünstigere Alternative am Standort des geplanten Skaterparks im sogenannten Freizeitzentrum Süd ein sogenannter Pumptrack im Gespräch.

    Wie der Parcours an der Straße nach Schallfeld zwischen den geschotterten Parkplätzen und der dortigen Gasstation letztendlich aussehen soll und ob er denn überhaupt kommt, darüber soll der Stadtrat noch heuer entscheiden. Ganz so große Sprünge wie mit den Dirt-Bikes wird die Stadt also auf keinen Fall machen. Und die Skater werden weiter mit dem Park zwischen Stadtmauer und Volkach am Kriegerdenkmal vorliebnehmen müssen.

    Der Standort für eine Bahn auf der Nützelbachwiese sei verworfen worden, weil er sowohl zu nah an den Häusern der Berliner Straße als auch zu nah am Neubaugebiet Nützelbach liegen würde, so Wozniak.

    Der Bürgermeister räumt ein, dass sich die Diskussion um eine neue Attraktion für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene auf Brettern, Rollen oder Rädern „zieht wie Hechtsuppe“ und ihm persönlich alles zu lange dauere. Das Ganze habe neben der Planung vor allem aber mit Kosten und Unterhaltskosten zu tun. Wozniak kündigt an, auf jeden Fall noch heuer für Klarheit sorgen zu wollen und mit einem Beschlussvorschlag für den Pumptrack-Parcours in den Stadtrat zu gehen.

    Entwürfe und Kostenschätzung schon Ende Oktober

    Konkret sollen bis Ende Oktober Entwürfe samt Kostenschätzung vorliegen. Sollte der Stadtrat einem Vorschlag zustimmen, könnte im November ein von einem Planungsbüro erstellter Bauantrag beschlossen und beim Landratsamt zur Genehmigung eingereicht werden.

    Einschränkend weist Wozniak allerdings schon jetzt daraufhin, dass die Stadt finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, der Spielraum für sogenannte freiwillige Leistungen wie diese mithin begrenzt sei. Am Geld sei letzten Endes der neue Skatepark gescheitert. Rampen, andere Sprungmöglichkeiten und die Befestigung des Platzes hätten rund 80 000 Euro gekostet. Eine Erweiterung am jetzigen Standort ist aus Lärmschutzgründen nicht möglich.

    Der Bürgermeister: „Ich hoffe, wir bekommen es mit dem Pumptrack-Parcours einigermaßen hin und der Stadtrat beschließt nicht, nichts dergleichen zu tun.“

    Steinbruch und Arlesgarten gleich ums Eck

    Die Lage in der Nähe der Sportanlagen von FC, Tennisclub und Fitnesscenter sei gut. Die Natur sei in der Freizeit- und Naherholungsanlage in Gestalt von Nützelbachaue, altem Steinbruch und Arlesgarten gleich ums Eck. Wozniak betont: „Das Gelände im Freizeitzentrum Süd ist der einzige Platz, von dem ich sage, der erscheint geeignet.“

    Den Pumptrack-Parcours beschreibt der Bürgermeister wie folgt: „Da sind einige Hügel, da mal eine Kurve oder eine Abzweigung. Du pumpst dich durch, bist immer mit dem Körper in Bewegung.“ Der Vorteil gegenüber einer Dirtbike-Strecke sei, dass der Pumptrack schon von Drei- bis Vierjährigen befahren werden kann. Und er kommt günstiger.

    Man habe mit mehreren Büros und Firmen Gespräche geführt, die Pumptracks planen und bauen, so der Bürgermeister. Pumptrack sind spezielle Mountainbike-Strecken. Ziel ist es, ohne zu treten, durch Hochdrücken (englisch pumping) des Körpers aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufzubauen. Dazu ist die Rollbahn mit Wellen, Kurven und eventuell weiteren Elementen wie Steilkurven oder Sprüngen versehen. Der Rundkurs kann in beide Richtungen gefahren werden.

    Ein Parcours aus Erde, Kunststoff oder Holz?

    Die meisten Pumptracks für Radler sind aus Erde. Neuerdings werden aber auch Asphalt oder Beton verwendet oder man verbindet beides. Die festen Oberflächen haben Vorteile bei Instandhaltung und Pflegeaufwand. Nach Starkregen müsste die Bahn nicht gesperrt und auch nicht so bald nachmodelliert werden.

    Auch die Vielfalt der Nutzer ist höher. So können Asphalt-, Beton- und Kunststoffanlagen über Mountainbikes hinaus mit Skateboards, Mini-Rollern und Inline-Skates genutzt werden. Auch Gerolzhofen steht vor der Entscheidung, schafft man einen reinen Erdparcours für geschätzte 15 000 Euro, um dem man sich kümmern muss, oder nimmt man mehr Geld in die Hand, indem man Elemente aus Kunststoff oder Holz mit einbaut. Dann dürfte man bei 40 000 bis 50 000 Euro landen. Thorsten Wozniak: „Das gilt es abzuwägen.“

    Weiter als Gerolzhofen ist auf diesem Gebiet schon die Stadt Dettelbach. Dort wurde soeben der Bike-Park am Güthlein gegenüber vom Industriegebiet Ost an der B22 in Richtung Schwarzenau eröffnet.

    40 000 Euro hat der Stadtrat in seinen Haushalt eingestellt, um die Pläne umzusetzen. Fast 4000 Kubikmeter Erde wurden für die drei verschiedenen Strecken mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden für Kleinkinder bis Radprofis bewegt.

    Es entstanden ein Rundkurs mit Hügeln, Rampen und Hindernissen und eine Strecke für Dirtbike-Profis mit Sprüngen und Geschicklichkeitsübungen auf Baumstämmen.

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