Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

Mainberg: Mainbergs historische Silhouette als Autobahnschild

Mainberg

Mainbergs historische Silhouette als Autobahnschild

    • |
    • |
    Schonungens Bürgermeister Stefan Rottmann (links) und Bauhofleiter Philipp Nees, der die beauftragten Firmen koordinierte, präsentieren das neue Autobahnschild an der A 70.
    Schonungens Bürgermeister Stefan Rottmann (links) und Bauhofleiter Philipp Nees, der die beauftragten Firmen koordinierte, präsentieren das neue Autobahnschild an der A 70. Foto: Alexander Gütlein

    Wer zwischen Schweinfurt und Schonungen die Autobahn entlangfährt, kann schon von weitem das Schloss Mainberg entdecken, heißt es in einer Pressemitteilung der Gemeinde Schonungen. Freilich sei das bisher vor allem Ortskundigen vorbehalten gewesen. Jetzt aber mit dem touristischen Schild würden alle Reisenden auf imposante Schloss hingewiesen.

    Über dreieinhalb Meter lang und fast zweieinhalb Meter hoch zeigt die Tafel die Silhouette des historischen Mainbergs. Der Schweinfurter Grafiker und Designer Heinz A. Böhm hat darauf den Main, die Weinberge, Wälder, Fachwerk und schließlich das Schloss in Szene gesetzt. "Wir wollen die Schönheit unserer Großgemeinde, aber vor allem am Beispiel Mainbergs die Landschaft, Lage, Architektur und Geschichte darstellen“, sagt Schonungens Bürgermeister Stefan Rottmann.

    Durchkomponiertes Gesamtkunstwerk

    Der historische Wert und die Bedeutung des Schlosses seien unbestritten: Die bayerische Staatsregierung spricht Schloss Mainberg eine kulturhistorische und industriegeschichtliche Bedeutung zu, die weit über den Freistaat hinausreicht. Die Innenräume im Stil des Späthistorismus würden ein märchengleich durchkomponiertes Gesamtkunstwerk darstellen. Fürsten und Industrielle prägten die Geschichte des Schlosses. Unter anderem wurde Gunter Sachs hier geboren. So habe beispielsweise die Süddeutsche Zeitung getitelt: "Die Geschichte von Schloss Mainberg taugt für eine Fernsehsaga."

    Den Vorgaben der Autobahndirektion Nürnberg zur Folge gab es nur noch die Möglichkeit für die Installation eines touristischen Hinweisschildes in jeweiliger Fahrtrichtung an der Anschlussstelle Schonungen: Diese Chance wollte sich Rottmann nicht entgehen lassen, schließlich wisse niemand, welche Perspektive das Schloss als Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen der Region künftig einnehmen werde.

    Suche nach Nutzungskonzept

    Aktuell befindet sich das Baudenkmal zwar noch in Privateigentum, die Besitzerin aber auch die öffentliche Hand suchen gemeinsam fieberhaft nach einer Perspektive und einem tragfähigen Nutzungskonzept für die Zukunft. Der Freistaat Bayern investiert derzeit beachtliche Summen in die Sicherung und Sanierung des Bauwerks. Ein Förderverein "Schloss Mainberg" mit vielen engagierten und bekannten Mitgliedern und Persönlichkeiten hat sich gebildet, um gemeinsam mit der Politik für den Erhalt des Schlosses einzustehen und dieses im Idealfall für die Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. "Auch wenn das Schloss derzeit nicht besichtigt werden kann, so ist es doch wichtig, dass es nicht aus dem Fokus der Öffentlichkeit verschwindet", ist Rottmann überzeugt.

    Tatsächlich sei das beeindruckende Bauwerk eingerahmt in einer wunderbaren Landschaft hoch über dem Mainufer, dem Maintal, der Mainleite zwischen malerischen Weinbergen und Wäldern. Mit dem Stadtbus, der Zuganbindung (Bahnhaltepunkt Schonungen), dem unterhalb liegenden Mainradweg und sogar über dem Wasserweg (Mainberg verfügt über eine Kanuanlegestelle) ist der historische Ortskern zu erreichen. Oberhalb Mainbergs wurde erst vor wenigen Jahren ein Panoramaweg unter dem Titel „Mainblick und Höllental" angelegt.

    Teil der Industrie-Geschichte

    Die „Touristinformation 360 Grad“ in Schweinfurt (Trägerschaft Stadt und Landkreis) veranstaltet rund um Mainberg regelmäßig geführte Wanderungen. Es gibt kaum ein Werbeprospekt, eine Imagebroschüre beziehungsweise Postkarte der Region, auf denen das Schloss nicht abgebildet ist. Die „Sachs-Dauerausstellung“ in Schweinfurt, hat dem Schloss einen eigenen Platz gewidmet und erzählt dort einen wichtigen Teil von Schweinfurts Industrie-Geschichte.

    Aber wer den Ort nur auf das Schloss reduziere, mache einen großen Fehler, so Rottmann. Nirgends sei die Denkmaldichte so hoch wie hier und so verfüge auch der Ortskern neben dem Schlosspark über zahlreiche jahrhundertalte Gebäude, die in Zukunft sukzessive in Wert gesetzt werden sollen. Dazu passe auch, dass die Mainberger nun die Chance erhalten sollen, in die Städtebauförderung aufgenommen zu werden, was bisher nur größeren Städten und Gemeinden vorbehalten gewesen sei.

    Apothekenmuseum im alten Rathaus

    Mithilfe von Bürgerbeteiligung werde gerade an einem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept sowie Denkmalkonzept intensiv gearbeitet. Ein wichtiger Impuls gehe sicher auch vom Hotelprojekt von Volker und Daniela Martin im Altort aus: Hier sollen nicht nur exklusive Übernachtungsmöglichkeiten entstehen – dazu kommen auch noch eine Weinstube und Cafe, das 2021 öffnen soll. Mainberg sei auch bekannt für sein Apothekenmuseum im historischen alten Rathaus, aber auch für seine vielen Feste.

    Die Rückmeldungen auf das neue Autobahnschild, das aus dem Regionalbudget des Amtes für Ländliche Entwicklunggefördert wurde, sind durchweg positiv, wie Rottmann feststellt. Dass die Tafeln so zügig errichtet werden konnten, sei vor allem auch ein Verdienst des Bauhofsleiters Philipp Nees, der die Arbeiten der beauftragten Firmen koordinierte.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden