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FRANKENWINHEIM: Maissorten: "Ronaldinho" besticht durch Vielseitigkeit

FRANKENWINHEIM

Maissorten: "Ronaldinho" besticht durch Vielseitigkeit

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    Bei der Veranstaltung wurden verschiedene Maissorten vorgestellt.
    Bei der Veranstaltung wurden verschiedene Maissorten vorgestellt. Foto: Foto: dpa

    Wenn Norbert Sahlmüller von der Kleinwanzlebener Saatzucht (KWS) für Ronaldinho Attribute wie robust und stresstolerant findet, eine zügige Jugendentwicklung sowie eine großartige Vielseitigkeit bescheinigt, dann meint er natürlich nicht den einstigen Fußballstar vom Zuckerhut. Die Raiffeisenbank Frankenwinheim und Umgebung eG hatte wieder die Landwirte aus der Umgebung zu ihrem alljährlichen Maisfeldtag eingeladen und auf dem Versuchsfeld von Josef Keller begutachteten die Anwesenden nun die Ergebnisse verschiedenster Maissorten, die beispielsweise Namen wie „Ronaldinho“, „Torres“ oder „Atletico“ tragen.

    Raiffeisenbank-Geschäftsführerin Andrea Helbig begrüßte am Ortsrand von Frankenwinheim rund 30 Landwirte und bedankte sich bei Josef Keller für die Bereitstellung des Versuchsfeldes. „Es sei heuer mehr Mais als im letzten Jahr angebaut worden“, sagte Sahlmüller zusammenfassend. Zudem konstatierte der Maisexperte, dass die frühere Aussaat besser und stabiler dastehe und die spätblühenden Sorten etwas Probleme, besonders wegen der Trockenheit, gehabt hätten.

    Geheimtipps vom Experten

    Dominik Keller, dessen Familie das Versuchsfeld zur Verfügung gestellt hatte, gab Auskunft über die im Laufe der Vegetation durchgeführten Maßnahmen hinsichtlich Bodenbearbeitung, Düngung, Saat und Pflanzenschutz. „Die Vorfrucht waren auf dem Feld im letzten Jahr Zuckerrüben und ausgesät haben wir heuer am 13. April“, sagte Keller.

    In der Folge ging der Schallfelder Sahlmüller auf die Vorzüge und Besonderheiten der einzelnen Maissorten ein und veranschaulichte seine Position auch immer mit Beispielen direkt an der Pflanze. So stellte er unter anderem aus der mittelspäten Reifegruppe die Maissorte „Atletico“ vor. Diese besteche durch hohe Gesamttrockenmasseerträge, Robustheit und Kältetoleranz, betonte er. Natürlich hatte der Experte auch einige Geheimtipps parat. Zum Beispiel ist die Sorte „Atletico“ auch auf Keuperstandorten gut einsetzbar und bringt ein hohes Niveau mit sich.

    Eine weitere Sorte namens „Atletas“ steht als Nachfolger für „Atletico“ bereit. Beide Sorten sind besonders für Biogasanlagen einzusetzen. „Fabregas“ sowie sein spanischer Landsmann „Torres“ sind als Silomais sehr gut geeignet, für die Körnermaisnutzung beispielsweise „Grosso“ und „Colisee“, wie Norbert Sahlmüller auf Nachfrage anwesender Landwirte zu Protokoll gab.

    „Cannavaro“, der „späte Ertragsgigant“, hat zwar die Sommertrockenheit gut verkraftet, aber vom Sturm einige Schäden davongetragen, meinte Sahlmüller, der den Landwirten bei dieser Sorte rät, die Aussaatstärke auf acht Pflanzen pro Quadratmeter zu reduzieren, um so mehr Stabilität zu gewinnen. Die Sorte ist zwar „anbauwürdig“, aber nicht mehr Norbert Sahlmüllers Hauptempfehlung, lautete hier das Resumee.

    Ebenfalls anwesend war Martin Moll von der Firma BASF. Er berichtete über die gezielte und wirkungsvolle Unkraut- und Ungrasbekämpfung. Auf dem Versuchsfeld zeigte der Clio Top BMX-Pack seine breite und zuverlässige Wirkung gegen eine Vielzahl von Unkräutern und sämtliche Hirsearten.

    Stresssituationen meistern

    In der Region sei vor allem „Spätverunkrautung“ ein Problem gewesen, so Moll. Für den Zeitraum der Spritzung empfahl er das Zwei- bis maximal Sechs-Blatt-Stadium. Anschließend lasse die Verträglichkeit bei der Pflanze nach, so Martin Moll. In seinem Ausblick für die Zukunft kündigte er ein ganz neues „Fungizid“ an, welches Pilzkrankheiten bekämpfen und dem Mais dabei helfen soll, „Stresssituationen“, wie Moll betonte, deutlich besser zu meistern. Einige Versuche hätten dies schon bewiesen, sagte der Pflanzenschutzexperte.

    Zum Abschluss gab er den Landwirten, die neben Mais auch Zuckerrüben anbauen, den Tipp, ihre Bestände nochmals auf Befall mit Pilzkrankheiten zu kontrollieren. Bei dem heuer sehr starken Auftreten von Pilzkrankheiten kann eine weitere Behandlung notwendig sein. Duett Ultra mit 0,6 Liter pro Hektar eigne sich hierfür besonders.

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