In der Marktgemeinde Oberschwarzach stehen in diesem Jahr umfangreiche Baumaßnahmen an. Nach einer langen schuldenfreien Phase muss die Gemeinde dafür nun Kredite aufnehmen.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung präsentierte Kämmerer René Borchardt von der VGem Gerolzhofen den endgültigen Haushaltsentwurf für 2025 sowie den Finanzplan bis 2028. Der Gemeinderat stimmte beiden einstimmig zu.
Der Gesamthaushalt für 2025 beläuft sich auf 13,8 Millionen Euro, davon entfallen 3,515 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt und 10,285 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt.
Durch die Kreditaufnahme wird die Pro-Kopf-Verschuldung im Jahr 2025 auf 1728,35 Euro steigen – ein Wert, der mehr als doppelt so hoch ist wie der bayerische Durchschnitt von derzeit 728 Euro für Gemeinden mit mehr als 1000 Einwohnern. Bis 2028 wird die Verschuldung pro Bürger voraussichtlich auf 3672,14 Euro anwachsen.
Ein bedeutender Ausgabenposten ist die Schlosssanierung, für die 2025 rund 3,5 Millionen Euro eingeplant sind. Dem stehen erwartete Fördergelder in Höhe von 2,25 Millionen Euro gegenüber.
Noch kostspieliger ist der Bau der neuen Kindertageseinrichtung, der insgesamt rund sieben Millionen Euro verschlingen wird. Für das Jahr 2025 sind hierfür 3,5 Millionen Euro vorgesehen, die restlichen Mittel werden 2026 benötigt.
Auch in die Sanierung des Schulhauses in Oberschwarzach wird investiert: 2025 sind dafür eine Million Euro eingeplant, im Jahr 2026 folgen weitere 620.000 Euro. Erwartete Fördermittel in Höhe von 540.000 Euro sollen die finanzielle Belastung etwas abfedern.
Weitere Investitionen betreffen den Katastrophenschutz: 60.000 Euro sind für Sirenen und Meldeempfänger vorgesehen, während 35.000 Euro für zusätzliche Maßnahmen in diesem Bereich eingeplant wurden.
Zusätzlich fließen 40.000 Euro in die Erschließung des Burgwegs in Oberschwarzach und 50.000 Euro in die Bestandsaufnahme des Kanalnetzes in Wiebelsberg. Die beiden Schulverbände erhalten zusammen knapp 50.000 Euro aus dem Haushalt für die Planung der Gebäude für Mittelschule und Grundschule.
Auf der Einnahmenseite erwartet die Gemeinde rund 934.000 Euro aus der Einkommensteuer sowie etwa 703.000 Euro an Schlüsselzuweisungen.
Trotz der steigenden Schulden betonte Kämmerer Borchardt, dass die Marktgemeinde im Jahr 2028 nicht als überschuldet gilt. Auf eine Nachfrage aus dem Gremium zur genauen Definition von Überschuldung verwies er auf eine entsprechende Einschätzung des Landratsamts. Allerdings wies Borchardt auch darauf hin, dass aus heutiger Sicht eine Erhöhung der gemeindlichen Realsteuerhebesätze in Zukunft kaum vermeidbar sei.
