Von Schwebheim aus in die große weite Musikwelt. Maximilian Höller veröffentlicht seine neue Single "Du & Ich". Der Musiker möchte noch hoch hinaus – und dabei unabhängig bleiben. Das digitale Zeitalter hat für Künstler auch seine positiven Seiten. Man muss nur verstehen, diese zu nutzen. Der 22 Jahre alte Maximilian Höller jongliert fast spielerisch mit den Möglichkeiten des Internets. Über Social-Media-Plattformen steigert er seine Bekanntheit, über die Streamingdienste stellt er den Hörern seine professionell produzierten Songs zur Verfügung.
All das ist Teil des modernen Spiels, irgendwo zwischen Algorithmus und Reichweite, das weiß er. Er weiß aber auch zu gut, wie es früher lief, wie damals Musiker ihre Platten verkauften, promoteten, stetig touren mussten. Er spricht über diese Zeit, die er altersbedingt nicht miterlebte, voller Respekt und Demut. Sein Traum ist allerdings derselbe, wie ihn die Musiker in vergangenen Jahren hatten: den Traum leben, Musiker zu sein.
Sohn des Motivationstrainers Jürgen Höller und Bruder von Maler Alexander Höller
Besondere Talente hatte er als Kind nie, erzählt der Sohn des Motivationstrainers Jürgen Höller und jüngere Bruder von Maler Alexander Höller. Nach der zehnten Klasse verließ er das Gymnasium, auf dem er mit dem Klavierspielen in Berührung kam. Vorher probierte er sich bereits an der Gitarre. Bei Bernhard Schäfers "Fun mit Musik" intensivierte er sein Klavierspiel, eher in Richtung Pop und nicht, wie auf der Schule verlangt, im klassischen Bereich, und er lernte dazu Pop-Gesang. Seinen ersten Auftritt, alleine auf der Bühne vor Publikum, hatte er in der Schule. Höller erinnert sich an die Aufregung damals und, dass der Lehrer ihm darauf eine Eins gegeben hat. Das erste Feedback trieb ihn an, weiter zu machen.
Die Fachoberschule brach er in der elften Klasse ab und setzt seither alles auf eine Musikkarriere. Momentan arbeitet er nebenher in der Firma seines Vaters und konzentriert sich ansonsten voll auf das Musikmachen. "Für mich gibt es keinen Plan B, ich setze alle Karten auf die Musik." Die brandaktuelle Single entstand in einem Tonstudio in Schweinfurt, das dazugehörige Musikvideo in Frankfurt. "Das ist mein bisher stärkster Song", ist sich Höller sicher. "Du & Ich" handelt von einer komplizierten Liebesbeziehung, in der alles gut scheint, eigentlich alles passt, aber es am Ende doch nicht für eine gemeinsame Zukunft reicht.

"In meinen Liedern verarbeite ich immer persönliche Geschichten. Meine Musik ist immer etwas aus meinem Leben", erklärt er. "Ich möchte erreichen, dass die Leute, die meine Songs hören, sich mit den Inhalten identifizieren können." Gespielt wird Höllers Musik mittlerweile auch von Radiosendern. Auf den Streamingplattformen und auf Youtube hatte er bereits über drei Millionen Zuhörer. "Es wächst stetig", sagt er und macht eine leicht ansteigende Bewegung mit dem Arm. "Jetzt hoffe ich, dass es irgendwann richtig durch die Decke geht." Der Arm schnellt nach oben. Höllers Sound, am besten ist er in das Genre "Urban Pop" zu packen mit eingängigen Melodien und Mitsing-Charakter, eignet sich für die Massen, ohne das er dabei beliebig klingt. Als großes Vorbild nennt er den kanadischen Solokünstler Justin Bieber.
Momentan sieht der Schwebheimer Musiker (noch) keinen Grund in eine größere Stadt zu ziehen. Alles funktioniert auch von der unterfränkischen Provinz aus hervorragend. "Es ist nicht relevant, aus welcher Stadt du kommst", betont er. Die digitale Welt hat vieles vereinfacht, auch wenn das häufig zu Lasten der Verdienstmöglichkeiten der Künstler geht. Natürlich muss die Musik auf einem Toplevel sein, erklärt er. Über sein eigenes Label "New Mind Music" veröffentlicht er seine Musik unabhängig in Eigenregie. "Ich habe noch viel vor. Ich möchte einfach durchziehen."