Hoher Schaden ist bei einem größeren Wohnhausbrand am Sonntagabend in Gerolzhofen entstanden. Ein Bewohner wurde dabei verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Der Brand war in der Dachgeschosswohnung eines Mehrfamilienhauses in der Dingolshäuser Straße ausgebrochen. Erst nach drei Stunden konnte die Freiwillige Feuerwehr Gerolzhofen das Feuer löschen.
Nach Angaben des Polizeipräsidiums hatte der Bewohner des Hauses, das sich in direkter Nachbarschaft zur Geomed-Klinik befindet, gegen 21.50 Uhr einen lauten Knall in seinem Badezimmer vernommen. Dort brannte seinen Aussagen zufolge die Badewanne. Daraufhin habe er versucht, die Flammen mit einem Feuerlöscher zu löschen, so ein Polizeisprecher.
Bewohner hatte den Brand nur scheinbar gelöscht
Zunächst schien das Feuer gelöscht zu sein. Als die Feuerwehr und der Rettungsdienst wenige Minuten später zur Nachschau alarmiert wurden, entdeckten die Einsatzkräfte mittels einer Wärmebildkamera, dass sich der Brand leicht versteckt in den Spitzboden des Hauses hochgearbeitet hatte, wie der Kommandant der Feuerwehr Gerolzhofen, Martin Zink, auf Anfrage mitteilte.
Im Dachstuhl hatte sich das Feuer laut Zink hinter Isolierplatten, Dämmmaterial und reichlich Unrat weiter ausgebreitet, so dass zwischenzeitlich auch schon Sparren und Unterboden brannten. Die Feuerwehr alarmierte sofort weitere Kräfte nach und war schließlich mit sieben Fahrzeugen und 45 Leuten am Brandort im Einsatz.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung im Dachstuhl konnten die Floriansjünger die Flammen nur mit Atemschutz bekämpfen. Über eine Drehleiter an der Außenseite des Hauses öffneten Einsatzkräfte zeitgleich das Dach an mehreren Stellen. Auf diese Weise konnten die brennende Dachisolierung und der Unrat, der ebenfalls Feuer gefangen hatte, aus dem Dachboden entfernt werden.
Feuerwehr kam gerade noch rechtzeitig

"Hätte der Bewohner die Feuerwehr nicht oder nur fünf Minuten später zur Nachschau gerufen, wäre der Dachstuhl im Vollbrand gestanden", sagte Kommandant Zink.
Der Rettungsdienst musste den leicht verletzten Mieter der betroffenen Wohnung ins Krankenhaus einliefern. Die weiteren Bewohner des Hauses, die sich schnell aus dem Haus retten konnten, blieben unversehrt. Sie mussten über Nacht aber bei Nachbarn unterkommen.
Update 14.11.2023: Die Brandermittler der Kriminalpolizei Schweinfurt ermittelten inzwischen einen technischen Defekt im Bad als Brandursache. Schätzungen der Polizei gehen von einem Schaden von rund 200.000 Euro aus.