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Schweinfurt: Mehrweg statt Plastikschalen: Wie Imbisse und Restaurants in Schweinfurt das Essen to go ab 2023 verpacken

Schweinfurt

Mehrweg statt Plastikschalen: Wie Imbisse und Restaurants in Schweinfurt das Essen to go ab 2023 verpacken

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    Seit circa zwei Jahren wird in der kleinen Kafferösterei in Schweinfurt bereits das Pfandsystem von Recup angeboten. Ab 1. Januar 2023 gilt eine allgemeine Mehrwegpflicht. 
    Seit circa zwei Jahren wird in der kleinen Kafferösterei in Schweinfurt bereits das Pfandsystem von Recup angeboten. Ab 1. Januar 2023 gilt eine allgemeine Mehrwegpflicht.  Foto: Katharina Mantel

    Seit der Umsatz des To-Go Geschäfts in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist, entsteht täglich tonnenweise Verpackungsmüll durch Einwegverpackungen. Um den daraus resultierenden Müll zu reduzieren, tritt ab 1. Januar 2023 die Mehrwegpflicht deutschlandweit in Kraft. Bereits im Juli 2021 wurden Herstellung und Handel mit Wegwerfprodukten aus Plastik und Styropor EU-weit verboten. Durch die Änderung des Verpackungsgesetztes wird ein weiterer Schritt in Richtung Umweltschutz und Nachhaltigkeit getan. Betriebe müssen nun, abhängig von der Betriebsgröße, neben der Einwegverpackung eine Mehrwegalternative anbieten.

    Was gilt ab Januar für Restaurants, Cafés und Co.?

    Ab Januar müssen Betriebe, die Essen und Getränke zum Mitnehmen anbieten, neben der Einwegverpackung eine alternative Mehrwegverpackung anbieten. Neben Restaurants sind das Cafes, Cateringbetriebe, aber auch Lieferdienste. Abhängig ist die Umsetzungspflicht von der Betriebsgröße. Für Kunden dürfen durch die Mehrwegverpackung, außer einem Pfand, keine höheren Kosten entstehen.

    Welche Unterschiede gibt es?

    Der Gesetzgeber unterscheidet nach Betriebsgröße und Anzahl der Mitarbeitenden. Betriebe mit maximal fünf Mitarbeitenden und bis zu 80 Quadratmeter Fläche sind nicht zum Mehrwegangebot verpflichtet. Jedoch müssen sie mitgebrachte Behältnisse der Kunden akzeptieren. Für Filialbetriebe, wie Bäckereien, die zwar unter 80 Quadratmeter Fläche liegen, aber unternehmensweit mehr als fünf Mitarbeitende beschäftigen, gilt diese Ausnahme nicht. Sie müssen eine Mehrwegalternative anbieten.

    Gibt es bereits Mehrwegangebote in Schweinfurt?

    Eine Vorreiterrolle in Schweinfurt hält Die kleine Kaffeerösterei inne. So wird hier seit circa zwei Jahren das Pfandsystem von Recup angeboten. Mittlerweile gibt es dort nur noch Restbestände von Einwegprodukten. Sind diese aufgebraucht, werde es keine Einwegbecher mehr geben, sagt Elke Hofmann, Inhaberin der kleinen Kaffeerösterei. Sie sei damals über die Stadt Haßfurt auf Recup aufmerksam geworden. Am Anfang sei es etwas langsam angelaufen, "doch mittlerweile haben unsere Kunden verstanden, dass es letztendlich nichts anderes ist, als das Pfand bei der Getränkeflasche", so Hofmann.

    Auch bei einigen anderen Bäckereien oder Restaurants findet man bereits Mehrwegangebote. Höreder Bäck arbeitet ebenfalls mit dem System von Recup. Andere Bäckereien verkaufen eigene Mehrwegbecher. Weit verbreitet ist die nachhaltigere Alternative allerdings noch nicht.

    Wie bereiten sich die Betriebe auf die Mehrwegpflicht vor?

    Generell zeigt sich in der Schweinfurter Innenstadt ein gemischtes Bild. Neben Betrieben, die bereits Mehrwegverpackungen anbieten, gibt es einige, die sich damit bisher noch nicht auseinandergesetzt haben oder gerade damit anfangen. Vereinzelt stößt man auch auf Unwissen über die neue Gesetzesänderung. Eine Mehrzahl der Gastronomiebetriebe in der Innenstadt fällt unter die Ausnahmeregelung. Somit werden kleine Betriebe wohl erst einmal auf selbst mitgebrachte Behältnisse der Kunden setzen oder tun dies eigener Aussage nach bereits seit Längerem.

    Warum machen viele Betriebe noch nicht mit?

    "Viele Betreiber haben aktuell andere Probleme. Vor allem Personalmangel und gestiegene Energiekosten machen der Gastronomie zu schaffen", folgert Jörg Limberg, Kreisvorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (DEHOGA) Schweinfurt. Deshalb haben sich einige Limbergs Einschätzung nach noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt.

    Warum wollen Schweinfurter Gastronomen ein eigenes System?

    Die DEHOGA Schweinfurt hat mit den ersten Planungen für ein eigenes, einheitliches System in Schweinfurt begonnen. Der Plan sei es, selbst Mehrwegbecher herzustellen und diese mit den Logos der teilnehmenden Betriebe zu bedrucken. "Durch die Logoplatzierung auf den Bechern können die Gastronomen für sich werben und sind des Weiteren nicht an die recht teuren monatlichen Lizenzgebühren von großen Anbietern, wie Recup, gebunden. Außerdem sehen die Kunden direkt, bei welchen Betrieben sie ihre Becher zurückgeben können", so Limberg. Eine Unterstützung bei der Umsetzung seitens der Stadt Schweinfurt sei bisher nicht zustande gekommen. Wer partizipieren möchte, könne sich an die DEHOGA Schweinfurt wenden.

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