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Metal-Band "Stahlzeit": "Mit Politik haben wir nichts am Hut

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Metal-Band "Stahlzeit": "Mit Politik haben wir nichts am Hut

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    Nah am Original: Heli Reißenweber, Sänger der „Rammstein“-Tribute-Band „Stahlzeit“.JDM-Productions
    Nah am Original: Heli Reißenweber, Sänger der „Rammstein“-Tribute-Band „Stahlzeit“.JDM-Productions Foto: Foto:

    Grafenrheinfeld (maw) Angekündigt war das Konzert der „Rammstein“-Tribute-Band „Stahlzeit“ ursprünglich für April in der Schweinfurter Stadthalle. Laut Veranstalter Mike Klein wurde es wegen Sicherheitsbedenken gegen die pyrotechnischen Effekte der Show in die Kulturhalle Grafenrheinfeld verlegt, wo es nun am Samstag, 18. Mai, 20 Uhr stattfindet. Klein hat mit „Stahlzeit“-Sänger Heli Reißenweber gesprochen, der optisch wie stimmlich einige Ähnlichkeit mit „Rammstein“-Sänger Till Lindemann aufweist.

    Frage: Wie kommt man auf die Idee als „Rammstein“-Tribute-Band zu touren?

    Heli Reissenweber: Das war eher Zufall. Bei Proben unserer Band „Märzfeld“ haben die Band-Kollegen irgendwann mal gesagt „Mensch du klingst ja wie Lindemann“. Darauf haben wir es versucht, und siehe da, nach gut acht Jahren ständiger Weiterentwicklung spielen wir mittlerweile 70 bis 100 „Stahlzeit“-Shows im Jahr, unter anderem in Holland, Belgien, Österreich und der Schweiz.

    Wenn man die Augen schließt, meint man wirklich das Original zu hören, von der Optik ganz zu schweigen.

    Reissenweber: Natürlich versuche ich den Gesang von Till nachzuahmen, ich liege halt optimalerweise auf seiner tieferen Stimmlage. Ich hatte aber auch mal drei Jahre Gesangsunterricht und kann nachvollziehen, wie Lindemann seine Töne formt. Das half mir von Anfang an sehr. Meine optische Ähnlichkeit mit ihm ist aber wirklich rein zufällig.

    Was denkst du, wieso wird Metal, Industrial und Ähnliches außerhalb der Rockszene nicht so akzeptiert?

    Reissenweber: Das kommt ganz darauf an, zu unseren Konzerten kommt ein Publikum zwischen 18, bis 60 Jahren, sehr bunt gemischt würde ich sagen. Man hat aber nicht dieses typische Metal-Publikum. Aber Metal und Rock sind inzwischen doch sehr etabliert. Death Metal kannst du dagegen im Supermarkt kaum laufen lassen, die „Scorpions“ hingegen schon.

    Ist Rammstein „düster“ oder „provozierend“, wie einige Kritiker meinen?

    Reissenweber: Düster trifft es bei weitem nicht. Im Gegenteil, wenn man genau hinhört, sind da sehr viele angenehme Akkorde. Die Texte sind da schon etwas anderes, klar. Es geht um Liebe, Leid und Leidenschaft. Was ist schon provozierend? Lindemann drückt sich einfach anders aus. Oder überlege mal, wie oft in einem Hiphop-Song „Pussy“, „Motherfucker“, „Ass“ und sonst was zu hören ist. Wenn das mal jemand ins Deutsche übersetzen würde. . .

    Was finden die Zuschauer so toll bei euren Shows?

    Reissenweber: Wir wollen, dass sich die Fans fallenlassen in dieser schon sehr geilen Atmosphäre aus Sound, Feuer, Gesang und harten Gitarrenriffs. 90 Prozent sind ja Rammstein-Fans, die restlichen kommen aus Neugierde. Du findest im Publikum auch alle sozialen Schichten, von der Sekretärin bis zum Staatsanwalt. Die Fans wollen nur Spaß, es geht immer friedlich zu.

    Ist Rammstein eigentlich eine ziemlich deutsche Band?

    Reissenweber: Ja klar, sie verkörpert im Ausland genau das, was man sich unter deutschem Metal vorstellt. Sehr monoton, sehr straight, auch das rollende „R“ von Lindemann war ja bereits in den 20er- und 30er-Jahren im deutschen Gesang allgegenwärtig. Aber politisch, also mit Rechts, hat das nichts zu tun. Im Ausland hatte ich das erlebt, dass mal einer die Hand gehoben hat, aber den hat man sich hinterher zur Brust genommen. Die entschuldigen sich dann auch, meistens haben die keine Ahnung, was sie da gerade tun. Wie sehen uns als Rockmusiker und Entertainer und haben mit Politik nichts am Hut.

    Hast du dir schon mal die Finger verbrannt?

    Reissenweber: Es kommt schon mal vor, dass ich mich verbrenne, stimmt. Wenn ich mal in die falsche Richtung laufe, oder mir Brandgel über die Hände läuft. Aber mit der Zeit wird das zur Routine, man wird mutiger im Umgang mit dem Feuer, was es aber nicht zum Spiel macht. Sicherheit hat dabei immer oberste Priorität. Da muss man schon Profi sein, und das sind wir alle. Aber jede Show ist spannend und auch aufregend.

    Wie sehen eure Pläne aus, was gibt es zum „Pfingstfeuer“ in Grafenrheinfeld?

    Reissenweber: Der Tourplan ist gut gefüllt, und wir rocken auch einige Open-Air-Festivals. Auch mit unserer Band „Märzfeld“ spielen wir noch eine Tournee. Da steckt schon Herzblut drinnen. In Grafenrheinfeld gibt es eine volle Breitseite mit dem besten was „Stahlzeit“ zu bieten hat.

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