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Michelau: Michelau im Jahr 2023: Bürgermeister Michael Wolf will das neue Haus für die Feuerwehr anpacken

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Michelau im Jahr 2023: Bürgermeister Michael Wolf will das neue Haus für die Feuerwehr anpacken

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    Bürgermeister Michael Wolf blickt optimistisch in die Zukunft, auch wenn einige Großprojekte mittelfristig den Haushalt belasten werden.  
    Bürgermeister Michael Wolf blickt optimistisch in die Zukunft, auch wenn einige Großprojekte mittelfristig den Haushalt belasten werden.   Foto: Andreas Stöckinger

    Ganz im Süden des Landkreises Schweinfurt, in der zwischen Weinbergen und Wäldern gelegenen Steigerwald-Gemeinde Michelau, ist die Welt noch in Ordnung. Hier wird der Gemeinschaftsgeist gepflegt, und das Vereinsleben ist intakt. Auch finanziell steht die 1100 Einwohner zählende Gemeinde gut da. Bürgermeister Michael Wolf blickt optimistisch in die Zukunft, auch wenn bevorstehende Großprojekte wie Kläranlage oder der Bau einer neuen Mittelschule in Gerolzhofen mittelfristig die Gemeindekasse belasten werden.

    Frage: Michelau ist schuldenfrei. Ist also alles im grünen Bereich?

    Michael Wolf: Was die Finanzen betrifft, stehen wir richtig gut da, mein Vorgänger hat sehr gut gewirtschaftet. Wir haben in den letzten Jahren gespart, weil einige große Projekte im Raum stehen und auch kommen werden. Da ist einmal die Kläranlage, wo zu klären ist, ob wir nach Gerolzhofen anschließen oder in Michelau neu bauen. Oder der Bau der Schule in Gerolzhofen. Hinzu kommt der Ausbau der Ortsdurchfahrten mit Dorferneuerung in Hundelshausen und Altmannsdorf. Das sind größere Brocken.

    Wie weit sind die Planungen für das Feuerwehrhaus?

    Wolf: Wahrscheinlich werden wir dieses Jahr damit beginnen. Das bisherige Gebäude ist nicht mehr tauglich, eine Modernisierung scheidet aus. Wir wollen das leerstehende Pfarrhaus erwerben, das gleich daneben steht. Eine Anfrage ist bereits gestellt. Das Gebäude soll integriert werden. Im neuen Feuerwehrhaus befinden sich dann die Umkleide und weitere Räume, dahinter wollen wir eine Halle mit zwei Stellplätzen bauen. Insgesamt dürften hier mehr als eine Million Euro fällig sein.

    Bürgermeister Michael Wolf will in diesem Jahr den Neubau des Feuerwehrhauses in die Wege leiten.
    Bürgermeister Michael Wolf will in diesem Jahr den Neubau des Feuerwehrhauses in die Wege leiten. Foto: Andreas Stöckinger

    Wie schwierig ist es, die großen Projekten, die langfristig im Raum stehen, zu stemmen?

    Wolf: Das ist nicht einfach. Wir sind eine Gemeinde mit 1100 Einwohnern. Bei einer Kreditaufnahme von einer Million Euro ist man gleich bei einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1000 Euro. Hoffen wir mal, dass nicht alles auf einmal kommt.

    Abseits der großen "Baustellen": Gibt es kleinere Dinge, die man anstoßen könnte?

    Wolf: So viel Neues wollen wir gar nicht machen. Mir liegt am Herzen, das Vorhandene zu erhalten. Etwas Neues ist schön, jedoch muss man es auch unterhalten. Wir haben zum Beispiel viele Wanderwege in der Gemeinde und Aussichtspunkte, an denen Einrichtungen stehen, die wir nach und nach etwas erneuern wollen. Zuletzt haben wir immer wieder mal in die Spielplätze an den Wegen investiert.

    Wäre ein Dorfladen für Michelau interessant?

    Wolf: Da stellen sich die Fragen, wer es macht und wo man das machen könnte. Wir hatten früher einen Laden im Dorf, das lohnte sich aber nicht mehr. Die Leute fahren ins Umland zum Einkaufen. Das ist ein schwieriges Thema.

    Ein Problem in Michelau sind die schlechten Verbindungen im Öffentlichen Nahverkehr. Was kann die Gemeinde hier tun?

    Wolf: Die Busverbindung ist natürlich katastrophal. Hier hoffen wir auf den Landkreis, ab 2024 soll ja eine halbstündliche Busverbindung kommen. Das wäre klasse.

    Befürchten Sie, dass Ihre Gemeinde angesichts der enorm gestiegenen Energiekosten weniger Geld ausgeben kann?

    Wolf: Ja, auf jeden Fall, da wir in Michelau große Gebäude für die Vereine haben. Die können wir auch weiter in dem Umfang bewirtschaften. Von Seiten der Gemeinde haben wir bereits die komplette Ortsbeleuchtung auf LED umgestellt, damit sparen wir einiges. Auch in den gemeindlichen Gebäuden sind wir dabei umzustellen.

    Welche Projekte stehen noch auf der Agenda?

    Wolf: Vielleicht bauen wir ein kleines Nahwärmenetz im Zuge des Feuerwehrhausbaus. Die Gemeinde besitzt etwas Wald, man könnte dann auch einen Energiewald pflanzen. Bei der Fotovoltaik sind wir durch die Lage im Naturpark und im Landschaftsschutzgebiet außen vor. Bei uns wären nicht einmal zehn Prozent der Gemarkung für Fotovoltaik geeignet. Zudem würde das wenig Sinn machen, weil weitere Zuleitungen kaum vorhanden sind.

    Für Bürgermeister Michael Wolf ist die Welt in Michelau noch in Ordnung.
    Für Bürgermeister Michael Wolf ist die Welt in Michelau noch in Ordnung. Foto: Andreas Stöckinger

    Was bereitet Ihnen als Bürgermeister die meisten Sorgen?

    Wolf: Sorgen macht mir die allgemeine Situation. Beim Ukraine-Krieg weiß man nicht, wo es hin geht. Auch die finanzielle Situation der Bürgerinnen und Bürger besorgt mich, die Inflation, die Energiepreise. Da werden viele zurückschrauben müssen.

    In vielen Gemeinden wurden bereits Bauplätze zurückgegeben, weil junge Leute sich einen Hausbau nicht mehr leisten können. Ist dies in Michelau auch der Fall?

    Wolf: Wir haben in den vergangenen zwei Jahren 20 Bauplätze verkauft, damit sind alle unsere Bauplätze weg. Bis jetzt gab es keine einzige Bauplatzrückgabe oder entsprechende Anfrage. Für uns ist es wichtig, dass die jungen Leute aus dem Ort die Chance auf einen Bauplatz haben und hier bleiben.

    Was würde sich der Bürgermeister von seiner Gemeinde wünschen?

    Wolf: Ich bin zufrieden mit unserer Situation. Wir haben zum Glück noch viele Ehrenamtliche. Auch Menschen, die neu zu uns ziehen, integrieren sich in die Gemeinschaft. Das ist ein Vorteil einer kleinen Gemeinde, da kennt jeder jeden. Das ist eine Dorfgemeinschaft, in der was geboten wird.

    Die Welt scheint in Michelau also noch in Ordnung zu sein?

    Wolf: Ja, das würde ich so unterschreiben. Was die Gemeinschaft und das Vereinsleben betrifft, auf jeden Fall.

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