"Wenn Du davon träumst, kannst Du's auch erreichen", zitiert ANT-Chef Hans Szczecina Walt Disney zu seiner "Traumfabrik" und meint, die klare Vision sei oft der erste Schritt auf dem Weg zum Erfolg. Die Zahlen sprechen für diesen. Zweistellige Zuwachsraten beim Umsatz sowie positive Betriebsergebnisse weisen die ANT GmbH - das Kürzel steht für "Antriebe, Automation" - als wachsendes und gesundes Unternehmen aus.
Vor 14 Jahren erst wurde es gegründet, in Tennenlohe bei Erlangen, unter dem Namen "Neff-Regional GmbH". Dahinter verbarg sich eine eigenständige Vertriebsniederlassung der Stuttgarter Firma Neff-Antriebstechnik/Automation, einem Marktführer der Linear- und Spindeltechnik für den Maschinenbau. Gründungsgesellschafter war neben Firmeninhaber Karl Neff Vertriebsleiter Hans Szczecina. Beide betrieben einen Neubau in Erlangen. Vor dessen Fertigstellung (1993) wurde aber die Mutterfirma an eine Holding verkauft; weshalb Hans Szczecina alle Anteile an der nordbayerischen Niederlassung erwarb und deren erfolgreichen Weg eigenverantwortlich fortsetzte. Eine eigene Fertigung wurde aufgebaut, mit Partnern wie HSB in Reutlingen wurden die früher von Neff zugekauften Lineareinheiten und Spindelhubgetriebe neu entwickelt. Die HSB GmbH beschäftigt heute über 40 Mitarbeiter und wickelt ein Drittel des Umsatzes von ANT ab.
Hans Szczecina stammt aus Schlesien, begreift sich aber als Schweinfurter. Er ist hier aufgewachsen, hat bei der "Star", als sie noch zu Fichtel & Sachs gehörte, im Marketing gearbeitet und wohnt seit über 30 Jahren in Weyer, woher auch seine Frau Elfriede stammt. Sie führt mit ihm die Geschäfte. Prokura haben Adam Szczecina (Konstruktion und Fertigung) sowie Otto Dohles (Vertrieb).
1996 hat Hans Szczecina das Gebäude in Erlangen verkauft und sich bei SMS-Messerschmitt in Schonungen eingemietet. Die Eigenfertigung wurde erweitert, der Bau von Spindelhubgetrieben begonnen. ANT beschäftigte neun Mitarbeiter.
Ins Maintal gezogen hat es den ANT-Chef, weil er hier das beste Umfeld für die Weiterentwicklung seines Unternehmens sieht. Oberbürgermeisterin Grieser und ihre Wirtschaftsförderung hätten ihn zudem sehr gut unterstützt, lobt er.
Den funktionellen Neubau, 450 Quadratmeter Nutzfläche für die Fertigung im Untergeschoss und 350 Quadratmeter für die Büros darüber, hat Architekt Rudi Laatsch (Wiesentheid) geplant. Das Grundstück an der Londonstraße 11 trägt mit 2500 Quadratmetern künftigen Erweiterungen Rechnung. Zunächst aber muss das Unternehmen, das jetzt 19 Mitarbeiter zählt, diese Investition, knapp eine Million Euro, verkraften.
Die ANT baut seit Jahren Maschinenbau-Elemente, Linearführungen und Kugelgewindetriebe, von Bosch-Rexroth-Star in ihre Produkte, die sie nach den speziellen Wünschen ihrer Kunden fertigt. 150 sind es mittlerweile. "80 Prozent davon kommen aus Bayern", berichtet der Chef. Man konzentriere sich auf die Region, auf Kundennähe und auf die individuelle Stärke, "mit Lösungen aus einer Hand" flexibel, schneller und meist preiswerter als Großbetriebe, Kundenwünsche zu erfüllen. Das reicht vom Ersatz einer Spindel in wenigen Tagen über Lösungen mit Produkten aus dem ANT-Katalog bis zu kompletten Handlingsystemen.
Für die Firma Eurocopter wurden beispielsweise Komponenten für eine Montagevorrichtung entwickelt und gebaut, die für Türen des Großraumflugzeuges A380 eingesetzt wird. Für ZF Sachs, neben MAN-Roland und König & Bauer einer der wichtigsten Kunden, hat ANT spezielle elektromechanische Schnellhubgetriebe für Stoßdämpfer-Prüfanlagen geliefert.

Die in Schweinfurt montierten Hubelemente, mit einem Hebevermögen von 500 Kilo bis zu 50 Tonnen, sind eine Spezialität von ANT. Das Unternehmen erwirtschaftet mit ihnen ein Drittel seines Umsatzes. Das restliche Drittel wird mit Handelsware erzielt.