Ein Zollstock. Er war wahrscheinlich in den letzen Tagen das wichtigste Instrument in den Schulen, an denen am Montag, 27. April, der Unterricht in den Abschlussklassen wieder startet. Denn in den Schulen wie draußen gilt: Abstand halten ist das erste Gebot. Zwischen den Schülern muss eineinhalb Meter Abstand liegen. Außerdem bleiben die Schüler in der Pause in den Räumen. Unnötige Kontakte, Gruppenbildung, das soll es nicht geben. Auf die Toilette darf nur jeweils ein Schüler gehen.
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Am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium (AvH) werden die Schüler möglichst kompakt in den Abiturkursen unterrichtet, sagt Schulleiter Klemens Alfen. Am Montag Mathe, am Dienstag Deutsch, zum Beispiel. Man sei zuversichtlich, im Spannungsfeld zwischen Abiturvorbereitung und hygienischen Anforderungen optimale Bedingungen schaffen zu können. "Infiziert sich ein Abiturient, würde das ganze Abi unmöglich werden", so Alfen. Er freut sich, dass er es geschafft hat, privat 20 Liter Handdesinfektionsmittel zu besorgen für Lehrer und Schüler. Trotz mehrfachen Nachfragens seien der Schule keine solchen Mittel offiziell zur Verfügung gestellt worden.
Wenn die Schüler am Montag kommen, stehen die Türen zu ihre Unterrichtsräumen offen. Sind alle da, schließt der Lehrer die Tür. Es gebe am AvH genügend große Räume, die auch gut zu belüften seien. Für Lehrer, Sekretariat und Personal gibt es Masken. "Wir haben mal ein paar hundert geholt", sagt Alfen. Das AvH will die Schüler bitten, in den Gängen, auf dem Weg in die Klassenzimmer und beim Besuch im Sekretariat Mundschutz zu tragen: Ab Montag gelte ja eh die Maskenpflicht, zum Beispiel in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Verpflichtend können Schulen das Tragen von Masken aus rechtlichen Gründen nicht, so Alfen. Mundschutz im Unterricht zu tragen könne schwierig sein. Bei längerem Tragen durchfeuchte die Maske, es könnten Schmierinfektionen auftreten. Deswegen empfehle das AvH im Moment keinen Mundschutz im Klassenzimmer.
Erstmal eine Begrüßung
Am Montag gibt es aber erst einmal eine Begrüßung am AvH. Dann eine hygienische Einweisung. Mit einer Begrüßung fängt auch dieser besondere erste Schultag am Olympia-Morata-Gymnasium (OMG) an, sagt Schulleiter Thomas Kreutzmann. Nach der langen Pause sei ein Moment des Ankommens und der Begrüßung wichtig, genau so wie das Erklären der hygienischen Regeln. Das OMG empfiehlt Lehrern und Schülern, auch im Unterricht Masken zu tragen. Ob das praktikabel ist, werde sich zeigen. "Wir haben alle keine Erfahrungswerte. Wir testen das und werden sehen, wie es klappt", sagt Kreutzmann. Unterricht wird wegen der Abstandsregeln zum Teil in anderen Räumen, wie Musik-und Kunstsaal stattfinden. Ansonsten: "Ich bin zuversichtlich, dass alles klappt". Am OMG steht auch weiterhin die Schulpsychologin als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Erst mal nur telefonisch, bei Bedarf auch eventuell persönlich.
"Ja, wir hatten viel Arbeit in den letzten Tagen", sagt Harald Preger, Stellvertretender Schulleiter der Sattler-Realschule. Desinfektionsmittel besorgen, Abstände ausmessen, überlegen, in welchen Räumen unterrichtet wird: Das war in den letzen Tagen Alltag für Schulleitungen und Lehrer. "Wir sind bereit", sagt Preger. Man habe keine so großen Klassen, deswegen sei die Abstandsregelung gut einzuhalten. Auch die Sattler-Realschule bittet die Schüler Masken zu tragen, auch im Unterricht. Auch die Lehrer sollen Masken aufsetzen.