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Schwebheim: Mobbing-Vorwürfe im Rathaus von Schwebheim: Wie reagiert das Landratsamt?

Schwebheim

Mobbing-Vorwürfe im Rathaus von Schwebheim: Wie reagiert das Landratsamt?

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    Wie reagiert das Landratsamt auf die Mobbing-Vorwürfe im Schwebheimer Rathaus? Ehemalige Mitarbeitende hatten sich an die Behörde gewandt. Doch sie äußert sich derzeit nicht.
    Wie reagiert das Landratsamt auf die Mobbing-Vorwürfe im Schwebheimer Rathaus? Ehemalige Mitarbeitende hatten sich an die Behörde gewandt. Doch sie äußert sich derzeit nicht. Foto: Anand Anders

    Auch wenn die Diskussion in Schwebheim abgeebbt ist: Die schwerwiegenden Vorwürfe zur Arbeitssituation im Schwebheimer Rathaus, die mindestens zwei Arbeitsgerichtsverfahren und eine Gemeinderatssitzung beschäftigt haben, sind noch nicht vom Tisch. Das Landratsamt Schweinfurt ist seit Monaten mit dem Thema beschäftigt. Was tut es? Das ist nicht bekannt. Anfragen der Redaktion beantwortet es ausweichend bis gar nicht.

    Drei (teils inzwischen ehemalige) Mitarbeitende haben sich in diesem Jahr an die Redaktion gewandt und schwerwiegende Vorwürfe gegen Bürgermeister Volker Karb (CSU) und die Geschäftsleitung im Rathaus erhoben, die sie an Eides statt versichert haben. Sie hatten von einer "Zweiklassengesellschaft" im Rathaus gesprochen, von einer kaum ertragbaren Atmosphäre und von Mobbing.

    Betroffene äußern ein Paket an Anschuldigungen

    Es ging unter anderem um nicht eingehaltene Zusagen, Ungleichheit bei der Pausengestaltung, Unterschiede bei der Methodik der Arbeitszeiterfassung, Benachteiligungen beim Modell der leistungsabhängigen Vergütung, basierend auf fehlerhafter Tätigkeitsbeschreibung, und mangelnde Kommunikation wie Krankheitsmeldungen vorzunehmen sind.

    Karb hat die Vorwürfe in Gesprächen und Stellungnahmen gegenüber der Redaktion mehrfach zurückgewiesen. Ebenso tat er dies zusammen mit dem Geschäftsleiter in einer Gemeinderatssitzung im August 2024. Man sah das Problem eher in den Personen der Betroffenen. In der Sitzung hat man sich ausführlich mit der Berichterstattung dieser Redaktion auseinandergesetzt. Es kamen auch Beschäftigte aus der Verwaltung zu Wort, die Bürgermeister und Geschäftsleiter entlastet haben.

    Im Rat gab es aber auch kritische Stimmen, die die Vorwürfe als Anlass betrachteten, um umfängliche Aufklärungsarbeit zu leisten. Weitergehende Maßnahmen leitete Karb offenbar nicht ein, nachdem im Gemeinderat auch kein weiteres Vorgehen beschlossen worden war.

    Sieben ehemalige Mitarbeitende im Schwebheimer Rathaus haben sich mit einem offenen Brief mit Mobbing-Vorwürfen an das Landratsamt gewandt.
    Sieben ehemalige Mitarbeitende im Schwebheimer Rathaus haben sich mit einem offenen Brief mit Mobbing-Vorwürfen an das Landratsamt gewandt. Foto: Irene Spiegel

    Im Anschluss an die Sitzung wandten sich sieben weitere Personen, die im Rathaus gearbeitet hatten, in einem Brief an das Landratsamt, in dem sie die Anschuldigungen der Drei weitgehend bestätigten und mangelnde Wertschätzung beklagten. Das Schreiben liegt der Redaktion vor. Damals kündigte die Behörde auf Anfrage eine Überprüfung an, ob die Rechtsaufsicht tätig werden müsse.

    Landratsamt gibt keine aktuellen Auskünfte

    Über den Stand der Überprüfung ist derzeit nichts bekannt. Das Landratsamt verweist darauf, dass es sich um einen laufenden Vorgang handle, über den keine weiteren Auskünfte möglich seien. Damit lässt es auch Fragen offen, ob Personen und zu welchem Zweck befragt worden sind. Selbst die Frage, bis wann man gedenke, den Vorgang abzuschließen, lässt die Behörde unbeantwortet.

    Allgemein äußert die Pressestelle, dass man als Rechtsaufsichtbehörde ein Informationsrecht habe, das man nutzen, und dass man eigene Recherchen anstellen könne. Erst danach könne man entscheiden, ob weitere Schritte nötig seien. Zudem nehme das Landratsamt auch die Disziplinarbefugnisse gegenüber Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern wahr.

    Es würde bei Vorliegen des Verdachts eines Dienstvergehens ein Disziplinarverfahren einleiten: "Pauschale Vorwürfe gegenüber Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sind hierfür allerdings nicht ausreichend", heißt es in der Antwort. Damit bleibt ebenfalls offen, wie das Landratsamt die Vorwürfe gegen Bürgermeister Volker Karb behandelt.

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