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Waigolshausen: Modellrechnungen für Energieversorgung des Freizeitzentrums

Waigolshausen

Modellrechnungen für Energieversorgung des Freizeitzentrums

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    Die beiden Erdgas-Heizkessel im Freizeitzentrum in Waigolshausen sind Baujahr 1986. Der durchschnittliche Energieverbrauch für Heizzwecke liegt bei 161 000 Kilowattstunden im Jahr. Hinzu kommen 39 000 Kilowattstunden Stromverbrauch. Ausgehend von diesem Ist-Zustand hatte das Institut für Energietechnik (IfE) an der Technischen Hochschule Amberg-Weiden untersucht, wie eine künftige Energieversorgung des Freizeitzentrums aussehen könnte. Die Ergebnisse stellte Professor Markus Brautsch bei der jüngsten Gemeinderatssitzung vor.

    Das gezielte Energiemonitoring von kommunalen Einrichtungen in Waigolshausen beruht auf der Mitgliedschaft der Gemeinde in dem von der Überlandzentrale Mainfranken (ÜZ) organisierten Energieeffizienz-Netzwerk. Die teilnehmenden Gemeinden werden in Sachen Energie- und Ressourceneffizienz durch das IfE unterstützt, das Kooperationspartner des Förderprojekts "Energiewende-Modellregion" der ÜZ ist. Ein Ziel ist es, in den Kommunen wirtschaftlich sinnvolle Investitionen für mehr Energieeffizienz zu identifizieren, wie ÜZ-Mitarbeiter Rainer Schütz erklärte.

    Für den empfohlenen Austausch der betagten Heizkessel stellte Brautsch eine Reihe von technischen Varianten vor. Die günstigste ist ein neuer Erdgas-Heizkessel, bei Investitionskosten von 40 000 Euro. Auch mit Wärmegestehungskosten von derzeit zehn Cent pro Kilowattstunde ist er am günstigsten, mit 30 Tonnen Kohlendioxid-Ausstoß im Jahr aber das Schlusslicht in Sachen Klimaschutz. Die höchsten Investitionskosten, nämlich 170 000 Euro entstehen bei der Nutzung von Erdwärme mit Unterstützung durch einen Erdgaskessel. Notwendig wäre ein Sondenfeld mit 25 Bohrungen.

    Für Pelletsheizung wäre Anbau notwendig

    Dazwischen liegen als weitere Varianten eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit Erdgaskessel-Unterstützung für ganz kalte Tage, ein Pelletskessel, sowohl mit als auch ohne Ergaskessel-Unterstützung, sowie ein Erdgas-Blockheizkraftwerk. Untersucht wurden alle hinsichtlich der Investitions- und Wärmegestehungskosten sowie der technischen Umsetzbarkeit. So wäre etwa eine reine Pelletsheizung aufgrund der beengten Verhältnisse im Heizraum nur mit einem teuren Anbau umsetzbar.

    Durchgerechnet wurden auch verschiedene Varianten von Photovoltaikanlagen auf Haupt- und Vordach. Am wirtschaftlichsten und nach zehn Jahren amortisiert wäre eine kleinere Anlage auf dem Vordach, aufgrund hoher Eigenstromnutzung. Abzuklären sei noch, ob die Statik des Hallendaches die Aufnahme einer solchen Anlage zulässt, sagte Brautsch. Aus den Reihen der dienstälteren Gemeinderäte wurde auf frühere Überlegungen für eine Photovoltaikanlage auf dem Freizeitzentrum verwiesen. Demnach wäre beim großen Hallendach die Statik problematisch, das Vordach aber wohl geeignet.

    LED-Lampen hätten sich nach vier Jahren amortisiert

    Auch bei der Hallenbeleuchtung ließe sich die Energieeffizienz durch Umstellung auf stromsparende LED-Technik steigern. Ein Austausch der Leuchtmittel der 54 Leuchten der Halle würde 6000 Euro Materialkosten bedeuten. Durch die Stromeinsparung von mehr als 50 Prozent wären diese Kosten bereits nach vier Jahren amortisiert, sagte Brautsch. Würden nicht nur die Leuchtmittel sondern auch die recht alten Leuchten ausgetauscht, läge die Amortisationszeit trotz möglicher Förderung bei elf bis zwölf Jahren. Der zusätzliche Stromspareffekt wäre zudem gering.

    Wie das Freizeitzentrum künftig beheizt wird, welche Lösung bei der Beleuchtung gewählt und ob eine Photovoltaikanlage eingebunden wird, muss jetzt der Gemeinderat auf der Basis der vorgelegten Ergebnisse überlegen. Wie stark die Gemeinde dabei den Klimaschutz bewertet, sei auch eine politische Entscheidung, machte Brautsch deutlich.

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