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WERNECK: Montag – und das Hochwasser ist immer noch da

WERNECK

Montag – und das Hochwasser ist immer noch da

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    Dass die Wern über die Ufer tritt, haben die Wernecker schon mehrfach erlebt. Zuletzt standen die Keller im Winter 2003 unter Wasser. Damals war schon von einem Jahrhundert-Hochwasser die Rede, wie sich Bürgermeisterin Edeltraud Baumgartl erinnert. Doch Wern-Anwohner Norbert Ress kann sich nicht erinnern, dass das Wasser in den vergangenen 40 Jahren schon einmal so hoch stand wie jetzt. Sein Garten hat sich wieder in eine Seenlandschaft verwandelt. Das Wohnhaus liegt ein bisschen höher, doch auf der Gartenmauer sind diesmal drei Lagen Sandsäcke nötig, um das Wasser in Schach zu halten.

    Mit 40 Mann war die Wernecker Feuerwehr seit dem Sonntagmorgen im Einsatz, kümmerte sich um die Räumung des überfluteten Schwimmbad-Parkplatzes, füllte und verteilte Sandsäcke und rückte mit Pumpen bei den Anwesen in der Balthasar-Neumann-Straße an, um erste Wassereinbrüche bei den Kellern zu bekämpfen. Am späten Nachmittag entdeckten Passanten eine ältere Frau, die in ihrem Garten bis zum Bauch im Wernwasser stand. Die alarmierte Wehr rettete die hilflose Frau, die offensichtlich Kleintiere füttern wollte, mit dem Schlauchboot aus den Fluten.

    Wie schnell der Wernpegel anstieg, bekamen auch die Narren der Faschingsgemeinschaft Schleerieth-Eckartshausen-Rundelshausen zu spüren. Als sie am Sonntagnachmittag zum Rathaussturm anrückten, konnten sie noch auf dem Rathausparkplatz parken. Die Machtübernahme gelang, doch anschließend standen ihre Autos bis zu 30 Zentimeter im Wasser. Bürgermeisterin Baumgartl kann sich nicht erinnern, dass der Parkplatz schon jemals überflutet war. Ohne die Hilfe gummistiefelbewehrter Feuerwehrleute, die den Haltern ihre Autos ins Trockene rangierten, hätte es wohl viele nasse Füße gegeben.

    Nach kontinuierlichem Pegelanstieg war für Sonntagabend eigentlich der Scheitel der Flutwelle erwartet worden. Doch das Wasser stieg die ganze Nacht weiter an, wie der Wernecker Kommandant Thomas Baucke sagt. Erst seit 8 Uhr am Montag bleibt der Pegel konstant, am Mittag war ein erster Rückgang um einen Zentimeter zu verzeichnen, was am erneut frostigen Wetter festgemacht wurde. Bereits am Sonntagabend war der Hochwasser-Container des Landkreises in Werneck eingetroffen, wurden die Wehren aus Zeuzleben, Essleben und Stettbach zur Unterstützung nachalarmiert.

    Am Montagmorgen waren bis auf Mühlhausen alle Wehren aus dem Markt mit 100 Mann im Einsatz. In bis zu 54 Anwesen liefen Pumpen, die teilweise aus dem ganzen Landkreis von Wehren und Betrieben zusammengetrommelt wurden, wie Baucke schildert. Hauptproblem war Grundwasser, das in die Gebäude drückte. Betroffen vom Wassereintritt waren nicht nur die Häuser in der Balthasar-Neumann-Straße, sondern auch die Industriehallen im Gewerbegebiet.

    Doch die Lage sei, auch dank der guten Zusammenarbeit der Wehren, unter Kontrolle, stellte Bürgermeisterin Baumgartl am Montagmittag fest. Der aus Waigolshausen kommende Verkehr, der am Sonntagabend über Bergrheinfeld und die Betonstraße nach Zeuzleben umgeleitet wurde, um der Feuerwehr in der einspurigen Balthasar-Neumann-Straße ungehindertes Arbeiten zu ermöglichen, rollt ebenfalls wieder durch Werneck.

    Ungewöhnlich stark vom Hochwasser betroffen ist auch das Werneck Schloss, wo Gärtnerei, Küche, Guddensaal, der neue OP-Trakt und manche Keller von Wassereintritt betroffen sind. Hier sind die Männer der Schloss-Feuerwehr im Dauereinsatz, um die Folgen möglichst gering zu halten.

    Einsatz am Main

    Werneck ist an diesem Montag nicht der einzige Ort, der gegen die Fluten kämpft. Auch in Hirschfeld steigt der Wasserstand bedrohlich an. Nur, dass es dort um den Main geht, und nicht die Wern. Seit etwa 11 Uhr ist die Feuerwehr im Einsatz. Die Kreisstraße ist überflutet und auch gesperrt. Im Feuerwehrhaus steht das Wasser bereits 40 Zentimeter hoch, so Uwe Stephan, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Röthlein. Die erste Häuserreihe war um 14 Uhr noch nicht betroffen. „Noch ist das Wasser 20 Zentimeter niedriger“, sagt Stephan. Allerdings sei der Höchststand von geschätzten 6,70 Metern erst für die Abendstunden prognostiziert.

    Inzwischen steht der Hochwasser-Container des Landkreises in Hirschfeld. Mitarbeiter von Bauhof und Feuerwehr füllen Sandsäcke. Wo man sie einsetzt, wird man noch sehen, so Stephan. Am Sportheim pumpt die Feuerwehr bereits das Wasser ab. So will man verhindern, dass das Sportheim wie 2006 noch einmal im Wasser steht.

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