Es war keine kurze, dennoch eine kurzweilige Verabschiedung, die Oberstudiendirektor Rainer Schöler, nach acht Jahren als Schulleiter des „Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Alfons Goppel“ (BSZ) bereitet wurde. Gleichzeitig wurde sein Nachfolger Joachim Sagstetter willkommen geheißen.
Nach der Begrüßung durch die stellvertretenden Schulleiterin Alexandra Burkard-Rudolph übernahm Regierungspräsident Paul Beinhofer den offiziellen Teil. Er würdigte den Einsatz Schölers mit einem Zitat von der Homepage der Schule: „Gib alles, nur nicht auf!“ Dies beschreibe das Wirken Schölers bestens.
Qualitätsmamagement entwickelt
Neben seiner Aufgabe als Direktor des BSZ habe er auch die Schulleitung der Caritasschule für Altenpflege übernommen. Frühzeitig habe er sich für eine Jungendsozialarbeit eingesetzt und bereits vor neun Jahren ein Qualitätsmanagement entwickelt. Pionierarbeit habe die Schule im Bereich der Berufsintegrationsklassen für Flüchtlinge geleistet. Mit der Einführung der erweiterten Schulleitung habe Schöler richtungsweisende und beispielhafte Impulse gesetzt. Ein wichtiger Bereich in der Amtszeit Schöler war das Netzwerken. Dies spiegelte sich auch in den acht Grußworten wieder.
Ein Beispiel dafür benannte der Regierungspräsident. Gemeinsam mit der Berufsfachschule für Altenpflege und dem Krankenhaus St. Josef sei die generalistische Pflegeausbildung auf den Weg gebracht worden. Beispielhaft sei auch das Konzept der Medienbildung, das der Schule zahlreiche Preise eingebracht habe.
Seinem Nachfolger Joachim Sagstetter, hinterlässt Schöler nicht nur ein kollegial und gut geführtes Haus, sondern auch ein „zukunftsweisendes Raumkonzept“ für die Modernisierung des Schulhauses, die in den kommenden Jahren ansteht.
„Eine Schule des Lebens“
Landrat Florian Töpper, meinte mit Blick auf Schöler: „Wir hätten es schon noch länger miteinander ausgehalten“. Als Schulaufwandsträger habe er erlebt, dass das BSZ wirklich eine „Schule des Lebens“ ist. Schöler sei eine „Persönlichkeit mit enormer Präsenz ohne sich in die erste Reihe zu drängen“. Vor allem habe er auch einen „Draht zu jedem einzelnen Schüler gehabt und deren Schwächen nie als unausweichlich angesehen.“ Für die Handwerkskammer Unterfranken würdigte deren Präsident Walter Heußlein Schölers Wirken und für die Caritasschulen Geschäftsführer Rudolf Hofmann.
Wilhelm Ott sprach für die Direktorenvereinigung im Verband der Lehrer an beruflichen Schulen und Edeltraud Baumgartl für den Förderverein. Sie überreichte Schöler „nicht ganz uneigennützig“ einen Apfelbaum. Die Äpfel solle er dann bitte dem Apfelprojekt der Schule zur Verfügung stellen, bei dem Äpfel für einen guten Zweck verkauft werden.
Souverän und besonnen
Für den Elternbeirat dankte Michaela Schmitt und im Namen der Schüler Jonas Kruse dem scheidenden Schulleiter. Die Personalratsvorsitzende Cornelia Auer-Maier hob noch einmal Schölers besondere Eigenschaften hervor: „Souverän, besonnen, nahbar, er war Chef aber in erster Linie Mensch.“
Dass dieser Mensch auch durchaus schauspielerische Talente besitzt, bewies der humorvolle Kurzfilm „Rollin“ mit dem Sabine Otter, Leiterin der Filmgruppe den Redenmarathon würzte. Die Musikerinnen Birgit Döhler, Sybille Danková, Tabea Thurn und Gertrud Weule sorgten für den professionellen musikalischen Rahmen. Diesen krönten Hausmeister Robert Decker und seine Frau Anja Dittmar mit argentinischem Tango.
Sagstetter stellte sich den Anwesenden vor, bevor ihm Schöler ihm symbolisch Ruder und Schiffsglocke überreicht. Ebenso humorvoll wie bescheiden verabschiedete sich Schöler
Schon als junger Mann habe er einmal ein Buch bekommen mit dem Titel „Der Chef ist halb so wichtig“, als Schulleiter habe er gemerkt wie wahr dieser Satz ist, erklärte er und dankte all seinen Wegbegleitern. Seinem Nachfolger wünschte er „Einfühlungsvermögen, Ausdauer und weise Sachentscheidungen“.