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GOßMANNSDORF/ALTENSTEIN: „Musik hellt meine Stimmung auf“

GOßMANNSDORF/ALTENSTEIN

„Musik hellt meine Stimmung auf“

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    Abendmusik: Franz Schweinfest musiziert gerne in der Abendsonne in seinem Garten.
    Abendmusik: Franz Schweinfest musiziert gerne in der Abendsonne in seinem Garten. Foto: Fotos: Gudrun Klopf

    „Da schlägt mein Musikerherz höher“, freut sich Franz Schweinfest. Gerade sind im Festzelt in Altenstein die letzten Töne des Musikstückes „Steigerwaldmädchen“ verklungen. Dem Goßmannsdorfer sind Freude und Stolz ins Gesicht geschrieben.

    Zum ersten Mal wurde der von ihm komponierte Walzer von einer Kapelle gespielt. „Das hat mir sehr gut gefallen“, schwärmt er. Arrangiert hat das Stück Claus Ziegler, der Leiter der Kapelle „Fränkische Altensteiner“. Diese nutzten ihren Auftritt auf der Altensteiner Kirchweih, um das Lied dem Publikum vorzustellen.

    „Auf Claus Ziegler bin ich über dessen Internetseite gestoßen“, sagt Schweinfest, „dort schreibt er, dass er auch Stücke für Blaskapellen und Posaunenchöre arrangiert.“ Vergangenen Herbst trafen sich die beiden Hobbymusiker, die die Liebe zur Volksmusik verbindet. „Die Melodie lief noch nicht so ganz rund“, sagt Ziegler, der dem Stück den Feinschliff verlieh und es für seine Kapelle arrangierte.

    Es sei einfach gehalten und könne auch mit fünf Leuten gespielt werden. „Es ist ein Lied aus der Heimat, das man auch würdigen sollte“, sagt der Altensteiner, für den Musik einfach zur Heimat dazugehört. Bis vor drei Jahren pflegten die „Fränkischen Altensteiner“ noch den Brauch des Kirchweihständchens. Musizierend zogen sich von Haus zu Haus und sammelten dabei für einen guten Zweck. Aber das sei eine anstrengende Unternehmung, „momentan schaffen wir den über vier Kilometer langen Fußmarsch mit 35 Stationen nicht mehr“, erklärt Ziegler, weshalb seit drei Jahren im Zelt gespielt wird.

    Gewidmet hat Franz Schweinfest das Lied seiner vierjährigen Enkeltochter Elena, die mit ihrer Familie in Gerolzhofen lebt. Besungen werden die funkelnden Augen und das leuchtend blonde Haar des Steigerwaldmädchens. „Da sind mir Melodie und Text spontan aus dem Herzen gekommen“, beschreibt der ehemalige Metzgermeister die Entstehung. „Ich habe das Lied auch schon den Damen im Rathaus und in der Touristeninformation in Gerolzhofen vorgesungen.“ Das habe prima gepasst, da die auch blond seien, lacht Schweinfest.

    Die Liebe zur Musik weckte eine alte Schrankspieluhr im Elternhaus, von deren großen Metallplatten Marschmusik erklang. Als Großvater Jörg ein Flügelhorn für die Familie erwarb, machte sich der 15-jährige Enkel Franz an das Erlernen des Instrumentes. Bei der Gründung des Musikvereins Goßmannsdorf war er dabei und auch in der Seniorenkapelle spielte er mit. Auch, wenn er berufsbedingt oder aus gesundheitlichen Gründen pausieren musste, fühlte er sich den Musikgruppen seiner Heimatgemeinde stets verbunden.

    Altes Liedgut pflegen

    Zum 20. Geburtstag stiftete er dem Musikverein eine von Bildhauer Dittmar Vollkommer geschnitzte Bildtafel aus Eichenholz. „Die wird jetzt bei Festzügen immer mitgetragen“, berichtet Schweinfest stolz. Auf einer Seite ist die Goßmannsdorfer Kirche St. Margaretha dargestellt. Deren Patronin widmete Schweinfest sein erstes „Heimatlied“. Es ist dem Musikliebhaber eine Herzensangelegenheit, dass altes und neues Liedgut gepflegt werden. „Wenn, wie jetzt beim Musikfestival in Hofheim, Heimatlieder gespielt werden und alle singen mit, da geht mir das Herz auf“, begeistert er sich, „das ist für mich Heimatverbundenheit.“

    Bei jeder Gelegenheit, die sich bietet, verschenkt Schweinfest Liedheftchen. Und stößt er auf ein neues Lied, gibt er keine Ruhe, bis er die Noten hat und sie verbreiten kann. An der Kapelle am Kreuzweg in Breitbrunn habe er das Lied „Zu Ehren der Mutter Gottes in der Marienkapelle in Breitbrunn“ entdeckt.

    Texte unter die Lupe genommen

    Er habe den Komponisten, einen Eberhard Laubender ausfindig gemacht und um den Bläsersatz zum Lied gebeten. „Damit ich es an andere Blaskapellen weitergeben kann und dieses schöne, besinnliche Lied oft gespielt wird.“ Nicht nur die meist schlichten Melodien begeistern Schweinfest, auch die Texte der Lieder werden genau unter die Lupe genommen. „Da ist einfach jede Zeile durchdacht und hat ihre Bedeutung“, ist er überzeugt.

    Abends setzt sich der Goßmannsdorfer gerne in seinen Garten und spielt auf dem Tenorhorn. „Wenn ich das Geburtstagslied spiele, denken die Leute immer, es bekommt jemand ein Ständchen gebracht“, scherzt er. Musik helle seine Stimmung auf, beschreibt der Bläser die heilsame Wirkung der Töne. Ist er im Auto oder mit dem Fahrrad unterwegs, dann hat er stets seine Taschentrompete im Gepäck. Spielen in der freien Natur freut ihn besonders. Musizieren fülle seinen Lebensabend aus, „das möchte ich noch möglichst lange machen“.

    Liedtext „Steigerwald-Mädchen“:

    Steigerwald-, Steigerwald-Mädchen, wie bist du so schön.

    Steigerwald-, Steigerwald-Mädchen, wann werd' ich die wiederseh'n?

    Augen funkeln wie Sonnenstrahlen, leuchtend blond das Haar. Scherzen, springen, lachen, singen, immer noch einmal. Glücklich sein, das ist nicht schwer, wenn man dich so sieht. Darum freu' ich mich so sehr, wenn ich an dich denk.

    ONLINE-TIPP

    Ein Video finden Sie unter www.bote-vom-hassgau.de

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