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Werneck: Nach Sanierung für über zehn Millionen Euro: Das Wernecker Hallenbad öffnet wieder

Werneck

Nach Sanierung für über zehn Millionen Euro: Das Wernecker Hallenbad öffnet wieder

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    Nicht die Karibik, aber auch türkisblau und 29 Grad warm ist das Wasser im Schwimmbecken des Wernecker Hallenbads. Eine Besonderheit und erhalten geblieben ist der mittels Hydraulikstempel absenkbare Hub-Boden im Nichtschwimmerbereich.
    Nicht die Karibik, aber auch türkisblau und 29 Grad warm ist das Wasser im Schwimmbecken des Wernecker Hallenbads. Eine Besonderheit und erhalten geblieben ist der mittels Hydraulikstempel absenkbare Hub-Boden im Nichtschwimmerbereich. Foto: Gerald Gerstner

    Das Wasser im Becken der Schwimmhalle schimmert türkisfarben. "Genial" findet der neue Bademeister und Betriebsleiter Tyrel Singer diese Farbe, die an das Blau der Karibik erinnere. Und er verrät auch gleich, dass ihm das beim generalsanierten Wernecker Hallenbad am besten gefällt. Weil die im Becken verbauten Fliesen in Grautönen gehalten sind, sei das farbliche Ergebnis vor der Füllung allerdings schwer vorstellbar gewesen, merkt Wernecks Bürgermeister Sebastian Hauck an.

    Wie schön das Bad geworden ist und welche Neuerungen es seinen Badegästen zu bieten hat, kann die Bevölkerung am Freitag, 21. Juni, bei einem Tag der offenen Tür von 14 bis 18 Uhr selbst begutachten. Baden sei an diesem Tag wegen des erwartet großen Interesses allerdings nicht möglich, betont der Bürgermeister. Die Bewirtung der Besucher werde die Wernecker Ortsgruppe der DLRG übernehmen.

    Die offizielle Eröffnung steht bereits um 10 Uhr auf dem Programm. Zu den geladenen Gästen zählen natürlich die Vertreter der Mitgliedsgemeinden des Balthasar-Neumann-Schulverband Werneck. Das Hallenbad ist in erster Linie ein Schulschwimmbad und gehört zur 1972 eingeweihten Wernecker Mittelschule des Schulverbands. Während Schulgebäude und Turnhalle vor einigen Jahren generalsaniert wurden, war das in die Jahre gekommene Schwimmbad mit Zustimmung der zahlenden Mitgliedsgemeinden Werneck, Waigolshausen, Wasserlosen und Schwanfeld für eine Rundumerneuerung im März 2021 geschlossen worden.

    Wegen der geringen Deckenhöhe wurde im Umkleidebereich bewusst auf eine Deckenverkleidung verzichtet. Der freie Blick auf die vielen verlegten Wasser- und Lüftungsrohre gibt einen Eindruck von der aufwändigen Technik, die letztlich den Badegästen zugute kommt.
    Wegen der geringen Deckenhöhe wurde im Umkleidebereich bewusst auf eine Deckenverkleidung verzichtet. Der freie Blick auf die vielen verlegten Wasser- und Lüftungsrohre gibt einen Eindruck von der aufwändigen Technik, die letztlich den Badegästen zugute kommt. Foto: Gerald Gerstner

    Abgesehen von ein paar marginalen Restarbeiten präsentiert sich das Hallenbad nach drei Jahren  Bauzeit bei einem Vorabrundgang mit Bürgermeister und Betriebsleier kurz vor der Eröffnung rundum startklar. Wie vom Büro hjpArchitekten aus Würzburg geplant, hat das ganze Bad ein modernes Erscheinungsbild mit einer schlichten, aber hochwertigen Optik bekommen. Das zeigt sich bei Einrichtung und Ausstattung ebenso wie in den in hellen Grautönen gehaltenen Fliesenflächen. Baulich wurde wenig verändert, darunter fällt auch der Abbruch einer Innentreppe zum ehemaligen Bistro.

    Akkustikdecke und ein Zugang zum Außenbereich mit Liegewiese

    Neu ist die Akustikdecke in der Schwimmhalle. Die große Glasfront auf der Südseite hat eine Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung bekommen, deren Tönung auch vor einer übermäßigen Aufheizung im Sommer schützt. "Super geworden" und eine Aufwertung sei der davor liegende begrünte Außenbereich mit Liegewiese und dem komplett überarbeiteten Zierbrunnen, findet der Bürgermeister: "Mal sehen, wie es angenommen wird". Als Verbindung nach draußen wurden zwei Türen in die Glasfassade integriert.

    Die große Glasfront der Schwimmhalle bietet einen schönen Blick auf den begrünten Außenbereich. Die neu angelegte Liegewiese ist über zwei eingebaute Glastüren erreichbar.
    Die große Glasfront der Schwimmhalle bietet einen schönen Blick auf den begrünten Außenbereich. Die neu angelegte Liegewiese ist über zwei eingebaute Glastüren erreichbar. Foto: Gerald Gerstner

    Ein großer Kostenfaktor, von dem Badegäste aber nicht viel sehen, ist die komplett erneuerte Schwimmbad- und Lüftungstechnik, die viel aufwendiger ist als früher. So sorgt eine vollautomatische Lüftungsanlage für einen optimierten Luftaustausch – verbunden mit Wärmerückgewinnung, Aufheizen und Entfeuchten der Luft. In der Schwimmhalle bemerkbar macht sich das im angenehmen Raumklima und einem immer optimalen Frischluftanteil, wie Bademeister Singer erklärt. Außerdem werde die Lufttemperatur konstant zwei Grad über der Wassertemperatur gehalten.

    Pro Badegast werden nur 30 Liter Frischwasser gebraucht

    Automatisch überwacht werden auch alle Hygieneparameter beim Beckenwasser. Weil sich Verschmutzungen an der Wasseroberfläche sammeln, läuft kontinuierlich Wasser über die schwarzen Rinnen am Beckenrand ab, was mit einem leisen Plätschern verbunden ist. Getrimmt ist die Reinigungstechnik auch auf Wassersparen, was den täglichen Frischwasserbedarf auf 30 Liter pro Badegast reduziert.

    Jede Menge modernste Schwimmbadtechnik ist im Untergeschoss verbaut. Sie erleichtert die Arbeit von Betriebsleiter Tyrel Singer (im Bild), erfordert aber viel technisches Knowhow. Zweiter Mann im Bademeisterteam und stellvertretender Betriebsleiter ist Marco Gehring.
    Jede Menge modernste Schwimmbadtechnik ist im Untergeschoss verbaut. Sie erleichtert die Arbeit von Betriebsleiter Tyrel Singer (im Bild), erfordert aber viel technisches Knowhow. Zweiter Mann im Bademeisterteam und stellvertretender Betriebsleiter ist Marco Gehring. Foto: Gerald Gerstner

    Im Verlauf der Bauarbeiten, die im Sommer 2021 mit dem kompletten Rückbau in den Rohbauzustand begannen, verschob sich der angepeilte Fertigstellungstermin mehrmals nach hinten, insgesamt um weit mehr als ein Jahr. Gründe waren Corona, überlastete Handwerksbetriebe und Lieferengpässe. Auch der Sanierungsaufwand war größer als erwartet, etwa bei der durch die Schwimmbadluft geschädigten Stahlbetonkonstruktion des Gebäudes.

    In der Folge gingen auch die Kosten nach oben, wobei hier die Inflation noch hinzu kam. "Wir haben den denkbar schlechtesten Zeitpunkt für die Schwimmbadsanierung erwischt", meint Bürgermeister Hauck rückblickend. Lag die erste belastbare Kostenschätzung noch bei acht Millionen Euro, werde nach Abrechnung aller Arbeiten wohl die zehn Millionen-Euro-Marke gerissen. Fix bleibt dagegen der vom Freistaat gewährte Festzuschuss von 1,9 Millionen Euro. Den großen Rest müssen die Schulverbandsgemeinden entsprechend ihrer Schülerzahlen stemmen, was für Werneck den Löwenanteil bedeutet.

    Wer das Hallenbad wie nutzt und wie die neuen Öffnungszeiten aussehen

    Bei der Ausarbeitung des Belegungsplans zeichne sich bereits ab, dass das Schwimmbad "bis auf die letzte Stunde voll" wird, erklärt Manuel Peter von der Wernecker Gemeindeverwaltung. Das gilt zum einen für das Schulschwimmen im neuen Schuljahr, wobei die Grund- und Mittelschüler des Schulverband Werneck als erste zum Zug kommen, wie Bürgermeister Sebastian Hauck betont. Angeschrieben wurden aber auch alle Gastschulen in Nachbargemeinden, die das Hallenbad in der Vergangenheit für ihren Schwimmunterricht mit nutzten.

    Weil im Gebäude kein Platz war, wurde die riesige Lüftungsanlage mit Hilfe einer Stahlkonstruktion auf einem Flachdach platziert.
    Weil im Gebäude kein Platz war, wurde die riesige Lüftungsanlage mit Hilfe einer Stahlkonstruktion auf einem Flachdach platziert. Foto: Gerald Gerstner

    Für den öffentlichen Badebetrieb ist das Schwimmbad nach derzeitiger Planung ab 24. Juni wieder von Montag bis Freitag täglich sechs Stunden geöffnet. Montags und mittwochs ist ab 16 Uhr Einlass, an den anderen Tagen ab 15 Uhr. Am Samstag stehen die Türen von elf bis 17 Uhr und am Sonntag von neun bis 16 Uhr offen. Bei den für August angekündigten Kinderschwimmkursen mit den Bademeistern gibt es laut Hauck bereits viele Anmeldungen und eine Warteliste.

    Am Start steht auch wieder die Volkshochschule mit Aquajogging-Kursen ebenso die DLRG, die das Schwimmbad für Ausbildung und Training nutzt. Wie in der Vergangenheit werden deren Aktive die Gemeinde auch wieder unterstützen, insbesondere mit der Übernahme der sonntäglichen Badeaufsicht. Bürgermeister Hauck überrascht die Nachfrage nicht: "Das Bad war lange zu. Es hat einfach gefehlt".

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