Eine 23-Jährige starb, drei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Dennoch filmten und fotografierten 13 Gaffer die Unfallstelle auf der Schweinfurter Hahnenhügelbrücke. Gegen sie wird jetzt ermittelt. Aus noch ungeklärter Ursache ist es am Montagnachmittag auf der Schweinfurter Hahnenhügelbrücke zu einem Frontalzusammenstoß zweier Autos gekommen. Eine 23-jährige Fahrerin starb noch an der Unfallstelle. Drei weitere Verkehrsteilnehmer erlitten schwere Verletzungen.
Gegen 13 Uhr fuhr eine 23-Jährige mit ihrem Opel Corsa stadteinwärts. Zur gleichen Zeit war ein 37-Jähriger mit seinem Mercedes auf der Brücke stadtauswärts unterwegs. Wie die Schweinfurter Polizei mitteilt, geriet die 23-Jährige mit ihrem Auto auf Höhe der Abfahrt zur Robert-Bosch-Straße in den Gegenverkehr. Dort krachten die beiden Wagen frontal aufeinander. Der Opel Corsa wurde auf den Grünstreifen geschleudert. Der Mercedes kam quer zur Fahrbahn zum Stehen.
Notarzt reanimierte die 23-Jährige
Die 23-Jährige erlitt durch den Aufprall schwere Verletzungen und musste noch vor Ort durch einen Notarzt reanimiert werden. Für die Frau kam jedoch jede Hilfe zu spät. Sie starb noch an der Unfallstelle.
Der 37-jährige Mercedesfahrer sowie seine beiden Mitfahrer erlitten schwere Verletzungen und wurden vom Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser gebracht. Im Einsatz war auch ein Rettungshubschrauber. Ein Sachverständiger soll jetzt die Unfallursache klären. Die Fahrzeuge wurden sichergestellt.
Die Hahnenhügelbrücke war für die Dauer der Unfallaufnahme stadtauswärts komplett gesperrt. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Neben Rettungsdienst und Polizei war auch die Feuerwehr aus Schweinfurt im Einsatz.
Zeugen, die den Unfall auf der Brücke beobachtet haben könnten wertvolle Angaben machen und werden dringend gebeten, sich unter Tel. 09721/ 202-2200 zu melden.
13 Gaffer fotografierten und filmten
Während Polizei und Rettungsdienst noch im Einsatz waren, nahmen einige Verkehrsteilnehmer die verengte Fahrspur auf der Gegenfahrbahn zum Anlass, den ohnehin entstandenen Rückstau zusätzlich durch Filmen und Abfotografieren der Unfallstelle noch zu verstärken.
Eine Streife der Schweinfurter Polizei musste daraufhin von der Unfallaufnahme abgezogen werden und kümmerte sich ausschließlich um die Gegenfahrbahn. Insgesamt 13 Autofahrer erwartet nun eine Strafanzeige. Sie müssen mit 60 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen.
Die unterfränkische Polizei appelliert über Facebook an alle Verkehrsteilnehmer, die Würde der Toten und Verletzten zu respektieren, das Filmen und Abfotografieren von Unfallstellen und das Verbreiten der Bilder in den sozialen Medien zu unterlassen. Abgesehen davon, dass es während des Filmens zu weiteren Unfällen kommen kann, würde wohl kaum ein Autofahrer so handeln, wären die eigenen Angehörigen oder Freunde betroffen, schreibt die Polizei. Besonders schlimm sei es für Angehörige, wenn sie durch ein Bild in den sozialen Medien vom Tod einer nahestehenden Person erfahren.