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Gerolzhofen: Nach zwölf Jahren: Zwei neue Kommandanten für die Feuerwehr Gerolzhofen

Gerolzhofen

Nach zwölf Jahren: Zwei neue Kommandanten für die Feuerwehr Gerolzhofen

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    Führungswechsel bei der Feuerwehr Gerolzhofen: (von links) Bürgermeister Thorsten Wozniak, der neue stellvertretende Kommandant Michael Mößlein, der neue Kommandant Martin Zink, der frühere Kommandant Roland Feller, Kreisbrandinspektor Alexander Bönig und der ehemalige stellvertretende Kommandant Kreisbrandmeister Stefan Hauck.
    Führungswechsel bei der Feuerwehr Gerolzhofen: (von links) Bürgermeister Thorsten Wozniak, der neue stellvertretende Kommandant Michael Mößlein, der neue Kommandant Martin Zink, der frühere Kommandant Roland Feller, Kreisbrandinspektor Alexander Bönig und der ehemalige stellvertretende Kommandant Kreisbrandmeister Stefan Hauck. Foto: Feuerwehr Gerolzhofen

    Die gut gefüllte Fahrzeughalle ließ am Samstagabend die besondere Bedeutung der diesjährigen Generalversammlung der Feuerwehr Gerolzhofen bereits vermuten. Ein Generationenwechsel bahnte sich an. Das Kommandantenduo Roland Feller und Stefan Hauck stand nach zwölf Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wahl.

    Doch zunächst bestimmte Corona einmal mehr den Tonus der Versammlung. Einen Tag vor dem Wegfallen der meisten Beschränkungen, saßen die Floriansjünger statt im Schulungsraum in der leer geräumten Fahrzeughalle mit dem noch geforderten Sicherheitsabstand zueinander und lauschten den Tätigkeitsberichten der Führung.

    Die Pandemie hat in den zurückliegenden Monaten das Vereinsleben nahezu zum Erliegen gebracht. Ein willkommener Höhepunkt war da zweifelsohne die Teilnahme bei der Hilfsaktion "Wir helfen Rech". Mit mehreren Fahrzeugen und Manpower hatte man damals die Ausrichtung eines Festes in der, von der Flutkatastrophe zerstörten Ortschaft Rech im Ahrtal unterstützt.

    Neuer Mannschaftstransportwagen

    Dennoch habe es sich der Verein nicht nehmen lassen, trotzdem kräftig zu investieren, sagte Vorstand Berthold Mößlein. Neben neuen Sportgeräten und einer Soundanlage für den hauseigenen Fitnessraum war der neue Mannschaftstransportwagen die größte Anschaffung des vergangenen Jahres. Doch die Zukunftsplanung mache Hoffnung, so Mößlein weiter. Im kommenden Geschäftsjahr wolle man neben einem Familienfest auch wieder einen gemeinsamen Ausflug angehen. Zum Abschluss seines Tätigkeitsberichts bedankte sich Berthold Möslein im Namen der Vorstandschaft bei den scheidenden Kommandanten und überreichte beiden Geschenkkörbe.

    Zunahme der Einsätze

    Auch bei der aktiven Wehr zieht sich Corona wie ein roter Faden durch das vergangene Jahr. In exakt 3180 Stunden bei 91 Übungen konnten die Feuerwehrfrauen und -männer im vergangenen Berichtszeitraum ihre Fähigkeiten schulen und weiterbilden, unter sich stets an die Lage angepassten Sicherheits- und Hygienekonzepten. Denen gegenüber stehen die 122 Ernstfall-Einsätze, 28 mehr als im Vorjahreszeitraum, zu denen die Floriansjünger gerufen wurden. 88 davon waren alleine im Stadtgebiet Gerolzhofen. 1776 Stunden war die Feuerwehr hier für die Allgemeinheit im Einsatz.

    "Wir brauchen Arbeitgeber, die bereit sind, ihre Leute zum Einsatz fahren zu lassen!" Diese Forderung des Kommandanten Roland Feller wird durch die zeitliche Auswertung der Einsatzstatistik gestützt. Über 90 Einsätze ereigneten sich in der Zeit von 6 Uhr bis 18 Uhr. Hier sei auch die Stadt in der Pflicht, den Dialog mit Arbeitgebern zu führen, um weiterhin eine ausreichende Ausrückstärke garantieren zu können, so Feller.

    Des Weiteren fielen trotz Corona eine Vielzahl an Tätigkeiten an, von Brandschutzbegehungen über Unterweisungen an Schulen und Kindergärten, bis hin zu den Besprechungen über die Anschaffung eines neuen Rüstwagen für die Gerolzhöfer Wehr.

    Neue aktive Mitglieder

    Zum Abschluss seines letzten Berichts hieß der scheidende Kommandant vier neue Feuerwehrkameraden in den Reihen der aktiven Wehr willkommen. In den Einsatzdienst der Feuerwehr Gerolzhofen übernommen wurden Florian Baul, Stefan Kiesel, Laura Loner und Sven Skilandat.

    Nachdem auch diese letzte Amtshandlung Fellers erledigt war, leitete Bürgermeister Thorsten Wozniak zum nächsten Punkt der Tagesordnung über: die Wahl der neuen Kommandanten. Unterstützt von seinem Stadtratskollegen Thomas Vizl und Kreisbrandinspektor Alexander Bönig konnte das Gerolzhöfer Stadtoberhaupt nach zwei Wahlgängen den beiden neu gewählten Kommandanten gratulieren. Mit 62 von 66 abgegeben Stimmen wurde Martin Zink zu Fellers Nachfolger an die Spitze der aktiven Wehr gewählt. Noch deutlicher fiel die Wahl des neuen Zweiten Kommandanten aus: Mit 65 von 65 abgegeben Stimmen folgte Michael Mößlein auf Stefan Hauck. In seinem Amt als Schriftführer wurde Johannes Schmitt einstimmig bestätigt.

    Danke für die letzten zwölf Jahre

    Bürgermeister Thorsten Wozniak lobte das Engagement der scheidenden Kommandanten und den gelungenen Übergang. Nicht immer verlaufe ein Machtwechsel derartig reibungslos. "Die alten Erfahrenen übergeben das Zepter an zwei mit Leidenschaft für die Aufgabe brennende Nachfolger und bleiben der Feuerwehr weiterhin treu, reihen sich wieder ein in die Mannschaft und stellen sich erneut bereitwillig in den Dienst der Allgemeinheit", so Wozniak. Er bedankte sich besonders bei Roland Feller für dessen unermüdlichen Einsatz, stets das Wohl der Feuerwehr mit beiden Augen fest im Blick. "Du warst und bist ein Mann der Taten, nicht der blumigen Worte."

    Mit Blick auf die zahlreichen Neuanschaffungen unter Kommandant Feller, darunter die neue Drehleiter, der Einsatzleitwagen (ELW), das Tragkraftspritzenfahrzeug Logistik (TSF-Logistik) und das Löschgruppenfahrzeug Katastrophenschutz (LF KatS), könne man fast meinen, er habe sein Hobby in der Beschaffung neuer Fahrzeuge gefunden, scherzte der Bürgermeister. Die Feuerwehr könne ihrem Kommandanten dankbar sei, der nie neu hinzugekommene Arbeiten in der Verwaltung und hinter den Kulissen gescheut habe. "Es gab Wochen und Monate, da sind wir uns tagtäglich im Gebäude der VG begegnet", erinnerte sich der Bürgermeister mit Blick auf die enorme ehrenamtlich geleistete Stundenzahl. Nach über zwölf Jahren, über 1400 geleisteten Ernstfall-Einsätzen bliebe der Stadt Gerolzhofen nur eines: Danke zu sagen.

    Lob von der Inspektion

    Den Lobworten des Bürgermeisters schloss sich Kreisbrandinspektor Alexander Bönig als Vertreter der Kreisbrandinspektion des Landkreises Schweinfurt an. Auch er bedankte sich bei Feller und Hauck für die geleisteten zwölf Jahre und die stets gute Zusammenarbeit. Mit Blick auf die angespannte Weltlage und die vergangene Flutkatastrophe erinnerte Bönig an die wichtige Komponente, die die Feuerwehren im großen Ganzen des Katastrophenschutzes bilden. "Wir leben in verrückten Zeiten. Die Aufgaben und Herausforderungen, die an uns gestellt werden, werden nicht weniger", so Bönig weiter. Umso mehr freue er sich, dass sich zwei neue motivierte Nachfolger für die Führungsebene der Gerolzhöfer Wehr gefunden haben. Dies sei in der aktuellen Zeit nicht mehr selbstverständlich, vor allem nicht bei einer Wehr mit einem derartig breiten Einsatzspektrum wie der aus Gerolzhofen.

    Abschied von Roland Feller

    Das Schlusswort des Abends gehörte Roland Feller. Er bedankte sich für den Rückhalt und die Hilfe, die er in den vergangenen zwölf Jahren erleben durfte, bei der Vorstandschaft und seinem Stellvertreter. Revue passieren ließ er einige wichtigen Ereignisse seiner langen Amtszeit: von der Beschaffung der neuen Atemschutzgeräten, der Umstellung auf Digitalfunk über die zahlreichen neuen Fahrzeuge bis hin zu der Anschaffung der Drohne. Er habe stets versucht, sein Handeln nach einem einfachen Prinzip auszurichten: Immer das Beste für die Feuerwehr Gerolzhofen. Nicht immer waren es leichte Entscheidungen, nicht immer wurden sie von allen mitgetragen oder kamen gut an.

    Abschließend bedankte sich Feller bei der gesamten Mannschaft: "Ihr habt das Wort Hilfe lebendig gemacht, seid gemeinsam ausgerückt, habt Hilfe geleistet, habt Hilfe gelebt. Danke." Unter dem stehenden Applaus aller Anwesenden verabschiedete sich sichtlich gerührt der scheidende Kommandant.

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