Schweinfurt (kör) Die Eröffnung der A71 hätte für Sabine und Norbert Oelke zeitlich gar nicht besser kommen können. Sie werden ab Montag nämlich täglich von Walldorf bei Meiningen nach Schweinfurt pendeln. Hier eröffnen sie ihr zweites Geschäft: Sie übernehmen das Nähmaschinen-Fachgeschäft Hennig in der Oberen Straße.
Seit 1957 war Egon Hennig in der Branche tätig. Bei der Schweinfurter Nähmaschinenfabrik Meister-Werke hatte er seine berufliche Laufbahn begonnen, früh den Weg in die Selbstständigkeit gewählt und zuletzt den einzigen Nähmaschinen-Handel in der gesamten Region betrieben. Selbständig hat sich auch Norbert Oelke gemacht. Das ist 15 Jahre her. Gleich nach der Wende. Handwerklich war Oelke zwar perfekt, ein Unternehmer freilich noch lange nicht.
Als er im Meininger Tageblatt eine Annonce Egon Hennigs las, nahm er spontan Kontakt auf und wurde nach Schweinfurt eingeladen. Seitdem ist der Kontakt nie abgerissen. Hennig bot sein unternehmerisches Know-how an, Oelke revanchierte sich mit dem ein oder anderen Tipp, wenn es um die Reparatur einer Nähmaschine aus ostdeutscher Produktion ging.
Im Keller hat es begonnen
"Wenn ich Egon Hennig und seine Frau Aurelia nicht kennengelernt hätte, gäbe es heute wahrscheinlich kein Nähmaschinengeschäft Oelke", sagt der 42-Jährige. Die Unternehmungsgründung jedenfalls wurde ein Erfolg.
Was in einem Keller und in einer Garage aber auch auf Straßenmärkten begann, mündete in einem ansehnlichen Geschäft in der Walldorfer Hauptstraße.
Jetzt also Schweinfurt. Zusätzlich. "Wir haben lange überlegt, ob wir das Wagnis eingehen. Die Zeiten sind ja schwierig", sagt Oelke. Er kam gemeinsam mit seiner Frau Sabine zum Entschluss, den Sprung zu wagen.
Die Erweiterung des Kundenkreises um die Hennigschen Kunden sei eine große Chance. In Schweinfurt will das Paar neben dem Verkauf und üblichen Service auch Nähkurse für Anfänger und Fortgeschrittene anbieten.