Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Stadt Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

SCHWEINFURT: Neu: Offene Ganztags-Grundschule

SCHWEINFURT

Neu: Offene Ganztags-Grundschule

    • |
    • |
    Soll die erste offene Ganztagsschule in Schweinfurt werden, die Schiller-Grundschule.
    Soll die erste offene Ganztagsschule in Schweinfurt werden, die Schiller-Grundschule. Foto: Foto: Fuchs-Mauder

    Der Freistaat lässt ab dem neuen Schuljahr 2016/2017 die offene Form der Ganztagsschule auch in den Jahrgangsstufen 1 bis 4, also den Grundschulen zu. Schweinfurt steigt mit der Dr.-Pfeiffer-, Schillergrundschule und Pestalozzi-Förderschule ein. Allerdings nicht schon im September 2016.

    Nach ausgiebigen Diskussionen in den Fachausschüssen folgte auch der Stadtrat dem Vorschlag der Stadtverwaltung, erst ab dem Schuljahr 2018/19 in Schweinfurt dieses Angebot der offenen Ganztags-Grundschulen zu beginnen – und zwar zunächst in der Schillerschule. Vor der Abstimmung gab es allerdings ein unerwartetes Scharmützel.

    Aber der Reihe nach. Im aktuellen Schuljahr verfügen fünf der acht Schweinfurter Grundschulen über so genannte gebundene Ganztagsklassen (ebenso wie zwei der drei Mittelschulen, eine der beiden Realschulen sowie ab kommendem Schuljahr eines der drei Gymnasien). Ein offenes Ganztagsangebot gibt es bereits an der Pestalozzi-Förderschule für die Jahrgangsstufen 5 bis 9 (außerdem an einer Mittelschule, einer Realschule sowie an allen Gymnasien).

    Zur Erklärung: Offene Ganztagsschulen orientieren sich überwiegend an der klassischen Unterrichtsstruktur und bieten nach dem Mittagessen ein zusätzliches, freiwilliges Nachmittagsprogramm. In gebundenen Ganztagsschulen findet der Unterricht auf den ganzen Tag verteilt statt.

    Der Ausbau zur offenen Ganztags-Grundschule ist kein billiges Unterfangen

    Allen drei interessierten Schulen machte die Stadt nun in Gesprächen klar, dass wegen der zu schaffenden Räume ein solches neues Angebot keinesfalls schon zum Schuljahr 2016/2017 zu leisten sei. An der Schillerschule wird dazu wohl das Dachgeschoss ausgebaut.

    Nach einer Schätzung der Stadt- und Wohnbau (SWG) von 2010 liegen die Kosten alleine hierfür bei cirka
    140 000 Euro, ohne Küche, Trennwände und Türen. Möglicherweise wäre zur Essensanlieferung noch der Einbau eines Aufzuges erforderlich.

    Auch im Gebäude von Pestalozzi- und Pfeiffer-Schule wurde über den Ausbau des Dachgeschosses, alternativ über einen Anbau gesprochen.

    Im Schul- und Kulturausschuss am 4. Mai und im Haupt- und Finanzausschuss am 10. Mai wurde dann folgende Empfehlung an den Stadtrat verabschiedet, der das auch so beschloss:

    • Eine offene Ganztagsschule wird an der Schillschule zum Schuljahr 2018/2019 eingerichtet. Allerdings verbunden mit der Maßgabe an die Schule, diese in spätestens acht Schuljahren – gerechnet ab jetzt – zur gebundenen Ganztagsschule „umzuwandeln“. Die Leitung der Schillerschule geht von einem Bedarf von fünf Ganztagsgruppen aus mit der Folge, dass die derzeit fünf Mittagsbetreuungsgruppen dann komplett entfallen.

    • Zum Schuljahr 2019/2020 soll dann eine offene Ganztagsschule an der Pestalozzi- (Primärstufe) und Dr.-Pfeiffer-Schule folgen. Eine perspektivische Umwandlung zur gebundenen Ganztagsschule ist an diesen Schulen derzeit unter anderem wegen der fehlenden durchgängigen Zweizügigkeit nicht möglich. In Oberndorf würde es nach derzeitigem Stand ausreichen, eine Küche und Mensa herzustellen, genutzt im Schichtbetrieb. An der Pfeiffer-Grundschule gibt es Bedarf für drei, an der Pestalozzi-Förderschule einen solchen für zwei Gruppen. Die derzeit sieben Mittagsbetreuungsgruppen würden dann reduziert oder komplett entfallen.

    • Die mit dem Immobilienmanagement betraute Stadt- und Wohnbau hat den Auftrag, ein Planungskonzept für die Ganztagsräume samt Kostenschätzungen zu erstellen. Die notwendigen Mittel dafür, 50 000 Euro, werden für das Jahr 2017 zur Verfügung gestellt.

    Streit im Stadtrat wegen der zeitlichen Begrenzung des offenen Angebots

    Im Stadtrat gab es die erwartete klare Mehrheit für den Kompromiss: 40:1. Der Zankapfel war der Passus, die offene nach acht Jahren verpflichtend zur gebundenen Ganztags-Grundschule umzuwandeln.

    Vehement forderte SWL-Stadträtin Ulrike Scheider, maßgeblich unterstützt von Reginhard von Hirschhausen (Grüne), die Möglichkeit der Wahlfreiheit beizubehalten und diese den Schulleitern nicht anzuordnen. Das Wort „Maßgabe“ sollte im Beschluss dementsprechend durch „Angebot“ ersetzt werden.

    Dem widersprachen Schulreferent Jürgen Montag und die Stadträte Klaus Rehberger (CSU) und Ralf Hofmann (SPD). Alle mit dem Hinweis auf einen Beschluss von 2009, dass man wegen der guten Erfahrungen mit der gebundenen Ganztagsklasse weiterhin darauf setzen sollte. Rehberger wie Hofmann erinnerten an Studien, die besagten, dass vor allem benachteiligte und/oder von ihren Eltern nicht so unterstützte Schüler in gebundenen Klassen besserer Resultate erreichten.

    Der redaktionelle Änderungsantrag von Schneider wurde mit 33:8 abgelehnt. Dem Gesamtpaket stimmten dann außer Hirschhausen die anderen 39 Stadträte und der OB zu.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden