Kleine Krankenhäuser auf dem Land wie der Geomed-Klinik in Gerolzhofen haben es als Folge der gesundheitspolitischen Vorgaben heute schwer. Das Problem ist, dass sie viele der Dinge rund um die Uhr im Krankenhausbetrieb vorhalten und beachten müssen wie große Kliniken auch. Einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur dauerhaften Erhaltung des hiesigen Kreiskrankenhauses und damit der wohnortnahen medizinischen Versorgung stellt deshalb die jetzige Eröffnung der stationären Augenklinik Schweinfurt-Gerolzhofen durch die OberScharrer-Gruppe aus Fürth unter seinem Dach dar.
Durch die Mieteinnahmen kann künftig zumindest ein Teil des Defizits der Geomed-Klinik aufgefangen werden. Das lag 2011 zuletzt immerhin bei 1,25 Millionen Euro, 2012 gar bei 1,6 Millionen.
Die neue Augenklinik wird dabei lange Wege und Wartezeiten im hiesigen Raum deutlich verkürzen helfen. Es werden vor allem Patienten aus dem Bereich Schweinfurt, Main-Rhön, Kitzingen, Würzburg, Haßberge und Bamberg erwartet.
Die Geomed Klink hat hierzu zehn Betten auf der Nordseite des zweiten Obergeschosses an die Ober-Scharrer-Gruppe abgetreten, die als eigenständige Einheit unter dem Dach des Gerolzhöfer Krankenhauses arbeitet, wozu auch die räumliche Abtrennung gehört. Den Platz für die OP-Räume im ersten Stock macht die Innere Abteilung frei.
Die fünf Behandlungszimmer mit den zehn Betten wurden inzwischen aufwändig renoviert, und für den operativen Part wurden modernste Geräte angeschafft. Über eine Million Euro hat OberScharrer in den Standort Gerolzhofen investiert.
Das medizinische Personal besteht aus erfahrenen Augenheilkundlern und -chirurgen, angefangen von Chefarzt Dr. Manuel Ober und der Leitenden Oberärztin Dr. Waltraud Maria Ahr, über Dr. Sebastian Ober für den Bereich Lidchirurgie bis hin zu Oberarzt Dr. Andreas Wiescher. Unterstützt werden die Spezialisten in ihrer Arbeit von den besonders ausgebildeten Augen-OP-Schwestern bei den Operationen sowie von den Arzthelferinnen und Augenoptikerinnen auf der Station.
Die Geomed-Klinik stellt im Zuge der Kooperation mit der Augenklinik wiederum die Pflegekräfte, übernimmt die Reinigung von Räumen und Wäsche, stellt ihre Labors zur Verfügung und sorgt für die Verpflegung der Augenpatienten aus der Klinik-Küche.
Ausschließlich stationär
Das Leistungsangebot der Augenklinik Schweinfurt-Gerolzhofen umfasst neben der Behandlung der häufigsten Augenerkrankungen – Grauer Star (Katarakt), Grüner Star (Glaukom) und Altersblindheit – das gesamte Spektrum der Lidchirurgie, insbesondere die Korrektur von Lidfehlstellungen. Ebenso werden hier Operationen an der Bindehaut durchgeführt.
In diesem Zusammenhang wurde bei der Pressekonferenz zur offiziellen Eröffnung der Augenklinik in Kurzvorträgen von Oberärztin Ahr auf die Operation des Grauen Stars und die Behandlung des sogenannten Flügelfells eingegangen, während Ober das Thema Lidfehlstellungen und Lidchirurgie näher beleuchtete.
Oberarzt Wiescher, der übrigens auch Sprechstunden im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Schweinfurt wahrnimmt, beschäftigte sich mit der Behandlung der sogenannten Altersblindheit und hier insbesondere der gefährlichen feuchten Makula-Degeneration.
Die Klinik arbeitet ausschließlich stationär. So gibt es keine ambulante Behandlung, also keinen Praxisbetrieb, und auch in Notfällen müssen sich Betroffene, wie bisher, an den Bereitschaftsdienst wenden.
Keine Konkurrenz für Praxen
Wert wurde in der Pressekonferenz auf die Feststellung gelegt, dass man auf keinen Fall in Konkurrenz zu den niedergelassenen Augenärzten in der Region tritt, sondern hier eine enge und intensive Zusammenarbeit gepflegt wird, bis hin zur Nachbetreuung durch die örtlichen Augenärzte.
Zum Beweis dafür, dass der Betrieb in Gerolzhofen gut angelaufen ist, war Patientin Maria Schmidpeter aus Schweinfurt nochmals nach Gerolzhofen gekommen. Sie war hier als erste Patientin erfolgreich an beiden Augen am Grauen Star operiert worden.
Die rüstige 81-Jährige ist immer noch voll des Lobes ob der hier erfahrenen Behandlung und Unterbringung. Sie betonte: „Ich werde jedem sagen: Wenn du kannst, dann gehe hierher.“ Foto: OberScharrer-Gruppe
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Die OberScharrer-Gruppe
Als Im Jahr 1982 Dr. Manuel Ober und Dr. Armin Scharrer in Fürth ihre erste augenärztliche Gemeinschaftspraxis gründeten, hatten sie von Anfang an ein Ziel: für jeden Patienten die optimale augenärztliche und augenchirurgische Versorgung zu bieten.
Seitdem ist aus der kleinen Gemeinschaftspraxis und der Vision der beiden Augenärzte ein umfassendes, modernes Leistungsnetzwerk mit verschiedenen ambulanten und stationären Einrichtungen entstanden. Die Zentren der OberScharrer-Gruppe zählen heute zu den Top-Adressen für Augenheilkunde in Deutschland.
Diesen Anspruch bringt auch das Team der neuen Augenklinik mit nach Gerolzhofen. Text: novo