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Niederwerrn: Neue Mitte Niederwerrn: Wie aus einer Autobahnbrücke ein Raum für Begegnung und Geschichte geworden ist

Niederwerrn

Neue Mitte Niederwerrn: Wie aus einer Autobahnbrücke ein Raum für Begegnung und Geschichte geworden ist

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    Die Gemeinde Niederwerrn hat jetzt ihre Neue Mitte – Bürgerhaus, Bürgercafé, Ladenmuseum und Energiescheune. Zur Einweihung tanzten die Kinder vom katholischen Kindergarten.
    Die Gemeinde Niederwerrn hat jetzt ihre Neue Mitte – Bürgerhaus, Bürgercafé, Ladenmuseum und Energiescheune. Zur Einweihung tanzten die Kinder vom katholischen Kindergarten. Foto: Anand Anders

    Es bestand Schmelzgefahr bei der Einweihungsfeier der "Neuen Mitte", auch "MittenIm" genannt: Unter dem Motto "Mitten im Herzen von Niederwerrn" wurden Schokosteine an die geladenen Gäste verteilt. Die durften am Samstag schwitzen, das gut besuchte Bürgerfest am Sonntag endete dafür regnerisch. Klimabeständig sind die Gebäude, die am Altdorfpfad neu emporragen, also auf jeden Fall: Bürgerhaus, Bürgercafé, Energiescheune sowie das Käthe- und Winfried-Maul-Museum.

    "Die Entwicklung der Gemeinde ging lange weg vom Altort", stellte eine stolze Bürgermeisterin Bettina Bärmann in ihrer Festrede vor zahlreichen Ehrengästen, darunter viele Amtskollegen, fest. Die Zeit des Auseinanderdriftens soll nun enden, die Menschen können wieder zusammenfinden, erhalten "Raum für Begegnung". Schon vor dem Abzug der US-Army 2014 haben sich die Niederwerrner Gedanken über ihre künftige städtebauliche Entwicklung gemacht und einen echten Ortsmittelpunkt vermisst. Auf dem Vorplatz selbst wird künftig ein Zunftbaum stehen und der Maibaum aufgestellt werden.

    Viele Festgäste waren zur Einweihung der Neuen Mitte der Gemeinde Niederwerrn gekommen. 
    Viele Festgäste waren zur Einweihung der Neuen Mitte der Gemeinde Niederwerrn gekommen.  Foto: Anand Anders
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    Die feierliche Einweihung des neuen Gebäudes - Niederwerrns Neue Mitte mit Bürgerhaus, Bürgercafé, Ladenmuseum und Energiescheune. Nach dem Durchschneiden des Eröffnungsbandes durften die Gäste die neuen Räumlichkeiten erkunden.

    Der 2023 verstorbene Ehrenbürger Winfried Maul durfte die Eröffnung des "Käthe- und Winfried-Maul-Museums" leider nicht mehr erleben, ebenso wenig wie seine Frau als Mitnamensgeberin. Das Kolonialwarenmuseum ist von der Flemingstraße in ein modernes Fachwerkhaus an der Neuen Mitte umgezogen. Mit dabei bei der Feierstunde waren Mauls Söhne.

    Autobahnbeton in der Neuen Mitte verbaut

    Die Energiescheune, Außenstelle der "Bauhütte Obbach", in der alternative Energie-Erzeugung präsentiert werden wird, trägt zum Nachhaltigkeitsanspruch bei, ebenso wie der Umstand, dass der Gebäudebeton aus der Autobahnbrücke Rothof bei Würzburg "upgecycelt" worden ist. Dass Millionen Autos darüber gefahren sind, sieht man den Wänden nicht an.

    Gemeinsam wird das Band zur neugestalteten Mitte von Niederwerrn durchgeschnitten: (von links) Pfarrer Stefan Kömm, Architekt Christoph Lamprecht, Edgar Schuck als Hugo von Trimberg, Stefan Schlicht, Landrat Florian Töpper, Manfred Grüner von der Regierung von Unterfranken, Bürgermeisterin Bettina Bärmann, Vereinsvertreter Michael Lamprecht, Ingenieur Thomas Brand, Behindertenbeauftragter Ludwig Hammel, Niccola und Pfarrerin Gritt Plößel.
    Gemeinsam wird das Band zur neugestalteten Mitte von Niederwerrn durchgeschnitten: (von links) Pfarrer Stefan Kömm, Architekt Christoph Lamprecht, Edgar Schuck als Hugo von Trimberg, Stefan Schlicht, Landrat Florian Töpper, Manfred Grüner von der Regierung von Unterfranken, Bürgermeisterin Bettina Bärmann, Vereinsvertreter Michael Lamprecht, Ingenieur Thomas Brand, Behindertenbeauftragter Ludwig Hammel, Niccola und Pfarrerin Gritt Plößel. Foto: Anand Anders

    Nun soll das "MittenIm" durch Bürger und Vereinsgemeinschaft belebt werden – als Initialzündung, so Bärmann, für eine umfassende Erneuerung des Altorts. Ab September wird der Pächter ins Bürgercafé einziehen. 8,8 Millionen Euro hat das Projekt gekostet, bei 60 Prozent Förderung, für das Museum werden noch Leadermittel erwartet. Für 29 Gewerke waren 27 Firmen zuständig, bis auf fünf stammten alle aus einem Umkreis von 50 Kilometern. Bärmann: "Die Wertschöpfung bleibt also in der Region." Danke gesagt wurde vielen.

    Besondere Würdigungen 

    Eine besondere Würdigung gab es für Bauingenieur Thomas Brand, als Chefplaner im Rathaus, sowie dessen Ehefrau Jutta. Die Rathausmitarbeiterinnen Christina Pescatore und Sarina Schurlik wurden als Organisatorinnen des Festwochenendes gelobt.

    "Man muss warten, bis die Dinge fertig sind." Diesen Tipp gab Architekt Stefan Schlicht vom Büro Schlicht-Lamprecht-Kern etwaigen Zweiflern auf den Weg. Die schattenspendenden Bäume der "Plaza" etwa werden erst in zwei Jahren voll erblühen. Schlicht lud zum Erkunden und vor allem Nutzen der Räume ein.

    Ein Blickfang: das neue Bürgercafé.
    Ein Blickfang: das neue Bürgercafé. Foto: Anand Anders

    Manfred Grüner, Sachgebietsleiter Städtebau bei der Regierung von Unterfranken, erinnerte an fünf Millionen Euro Zuschuss und die Schwierigkeiten der Coronazeit, aber auch an manch Auszeichnung für das Büro. Landrat Florian Töpper würdigte die punktgenaue Fertigstellung. Er erinnerte an die ehemalige jüdische Gemeinde mit dem Synagogenbau aus dem Jahr 1786 nebenan, der heute die Gemeindebibliothek ist. Besonderes Lob gab es für die Bürgermeisterin und stellvertretende Landrätin als "Schafferin" des Megaprojekts.

    Die Kindergartenkinder tanzten Hand in Hand auf dem Plan. Zum "Happy Day" steuerte das Duo "Viva la vida" die musikalische Begleitung bei. Den Segen übernahmen Pfarrer Stefan Kömm und Pfarrerin Grit Plößl. Dann ging es in die luftigen aus Holz und Autobahnbeton gefügten Räume. Im Bürgercafé lebt sogar ein Stück Lokalgeschichte weiter. Die Stühle stammen noch aus dem altehrwürdigen Gasthaus Sachs. Hier gab es ein handwerkliches "Upcycling" durch Gemeinderat Josef Bock und Peter Bärmann.

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