Im vergangenen Jahr hatte es in der Krankenhaus-Landschaft in Schweinfurt große Veränderungen gegeben. Der Grund: Die Entscheidung der Erlöserschwestern aus Würzburg, erst das Krankenhaus St. Josef in der Innenstadt schließen zu wollen und es dann doch in eigener Trägerschaft bis auf weiteres zu behalten. Zuletzt hatten der Geschäftsführer des städtischen Leopoldina-Krankenhauses, Jürgen Winter, sowie Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) betont, dass die Stadt Schweinfurt aus finanziellen Gründen das Josefs-Krankenhaus nicht übernehmen wird und sich voll auf den Schwerpunktversorger Leopoldina konzentriert.
In diesem Kontext ist auch eine Pressemitteilung des Krankenhauses zu sehen, in der der Aufbau einer eigenen Akutgeriatrie angekündigt wird. Man sehe sich als "erste Anlaufstelle für die Patientinnen und Patienten der Region Main-Rhön", schreibt das Leopoldina. "Damit das auch zukünftig so bleibt, setzt das Haus seine positive Weiterentwicklung der letzten Jahre fort und baut mit der Etablierung einer eigenen Akutgeriatrie am Standort sein Leistungsspektrum weiter aus."

Start der neuen Abteilung ist für die zweite Märzhälfte geplant
Der Start ist für die zweite Märzhälfte geplant. Die offizielle Eröffnung erfolgt im April, heißt es weiter. "Wir kennen unsere Stärken und nutzen sie entsprechend. Mit dem Aufbau der Akutgeriatrie am Leopoldina passen wir unser Angebot den demographischen Entwicklungen und den regulatorischen Anforderungen an", erklärt Geschäftsführer Jürgen Winter in der Pressemitteilung.
Das bayerische Gesundheitsministerium habe im Zuge der Entwicklung beim Krankenhaus St. Josef schon im Sommer 20024 das Leopoldina-Krankenhaus aufgefordert, die Sicherstellung der Akutgeriatrie in Schweinfurt dauerhaft zu gewährleisten. "Wir halten an unseren Zusagen gegenüber dem Gesundheitsministerium und der Bevölkerung fest", unterstreicht der Geschäftsführer. Das Leopoldina verfüge über alle Voraussetzungen für den Aufbau einer Akutgeriatrie. Deshalb nutze man Potentiale und erweitere das umfassende medizinische Angebot.

Auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé befürwortet laut der Mitteilung diesen Weg: "Im September 2023 hat der Stadtrat den Beschluss gefasst, dass das Leopoldina-Krankenhaus in enger Abstimmung mit dem bayerischen Gesundheitsministerium die Gesundheitsversorgung in Schweinfurt sicherstellt und weiterentwickelt. Als Stabilitätsanker in der Gesundheitsversorgung der Region sehe ich es zudem als unsere Aufgabe an, die Funktion des Leopoldina-Krankenhauses als Schwerpunktversorger auch perspektivisch zu stärken und unterstützen."
Sehr gute Kooperation mit der Geomed-Klinik in Gerolzhofen
Das zukünftige Angebot ergänzt die vorhandene Akutgeriatrie in Gerolzhofen. Eine weitere Expansion ist laut der Mitteilung ebenso denkbar. Außerdem sei absehbar, dass es perspektivisch mehr als 20 Betten in der Stadt und 20 Betten im Landkreis für diesen Bereich braucht.
Das Konzept sieht vor, die Akutgeriatrie als Behandlungseinheit innerhalb der Klinik für Neurologie zu führen. Dr. Tanja Bauer übernimmt als leitende Oberärztin mit Chefarzt Prof. Dr. René Handschu die medizinische Leitung. Die Stationsleitung liegt bei Fabian Bandorf. Verortet wird der neue Bereich im Bereich der Station 31/32.
Der Umbau dort steht laut Leopoldina kurz vor dem Abschluss, die Patienten erwarte ein neugestalteter Bereich, der eigens auf die Bedürfnisse des älteren Menschen angepasst wurde. Auch die notwendigen strukturellen und organisatorischen Vorbereitungen seien getroffen: "Ein solches Konzept erfordert die interdisziplinäre Zusammenarbeit vieler Bereiche. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die in das Projekt involviert sind, für ihren Einsatz", so kaufmännischer Leiter Sebastian Güldner, der als Projektverantwortlicher die Umsetzung vorangetrieben hat.
AkutgeriatrieDie Akutgeriatrie ist ein spezialisiertes medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Behandlung älterer Patienten befasst, die an akuten und oft komplexen gesundheitlichen Problemen leiden. Ihr Ziel ist es, die Lebensqualität dieser Patienten zu verbessern und ihre Selbstständigkeit so weit wie möglich zu erhalten.Quelle: Leopoldina