




Mit einem kleinen Empfang mit anschließendem Richtschmaus hat die Wohnungsbaugenossenschaft (WBG) Gerolzhofen das Richtfest am Neubau ihres Neun-Parteien-Mietshauses an der Ecke Steigerwaldstraße/Schallfelder Straße gefeiert. Bürgermeister Thorsten Wozniak würdigte aus diesem Anlass den jahrzehntelangen Einsatz der Genossenschaft um den sozialen Wohnungsbau.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Alfred Hügelschäfer sagte, die WBG sei bereits seit 1948 im sozialen Wohnungsbau tätig. „Mit dem Neubau erweitern wir unseren bezahlbaren Mietwohnbestand um neun barrierefreie Wohnung.“ Die Investition der Genossenschaft erfolge in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt und somit in bester Wohnlage.
Bürgermeister Wozniak unterstrich die „sehr gute Zusammenarbeit“ der Stadt mit der WBG, was nicht nur daran liege, dass mit Alfred Hügelschäfer und dem 2. Bürgermeister Erich Servatius zwei Mitglieder des Stadtrates bei der WBG in verantwortlicher Position tätig seien. Der Einsatz der Genossenschaft für bezahlbaren Wohnraum sei nicht hoch genug einzuschätzen, so der Bürgermeister, denn der Wohnraum in der Stadt sei momentan durchaus knapp.
Engpass bei Wohnungen
Gerolzhofen sei eine prosperierende Stadt. Einhergehend mit dem Zuwachs an Arbeitsplätzen steige auch die Einwohnerzahl kontinuierlich an und habe nun fast die Marke von 7000 erreicht. In den beiden unlängst ausgewiesenen Neubaugebieten stehe inzwischen nur noch ein Baugrundstück zum Verkauf, alle anderen seien schon vergriffen. Bis die Stadt aber ein neues Baugebiet ausweisen könne, werde leider „ein kleiner Engpass“ entstehen. Umso erfreulicher, so Wozniak, sei die Initiative der WBG, jetzt neun zusätzliche Wohnungen auf den Markt zu bringen – Wohnungen, die man gleich mehrfach hätte vermieten können, so hoch war die Nachfrage.
Architekt Andreas Steigerwald, der Sohn von WBG-Urgestein Adolf Steigerwald, sagte, die Genossenschaft habe seit gut 20 Jahren keinen Neubau mehr erstellt, sondern sich auf die Sanierung des vorhandenen Bestands konzentriert. Nun aber habe man das Eckgrundstück in der Steigerwaldstraße erworben, den maroden Vorgängerbau abgerissen und ein hochmodernes Haus mit neun Wohnungen mit Größen von 50 bis 78 Quadratmetern errichtet.
Das Gebäude, gefördert mit staatlichen Mitteln aus dem sozialen Wohnungsbau, und der unmittelbare Umgriff werden komplett barrierefrei ausgelegt. Dazu gehören auch ein Aufzug und schwellenfreie Wohnungen mit 90 Zentimeter breiten Zimmertüren. Alle Einheiten sind mit Fußbodenheizung ausgestattet, die ebenso wie das Warmwasser von Erdwärme-Sonden gespeist werden. Eine der Wohnungen unter dem flach geneigten Pultdach ist zudem als Rollstuhl-Wohnung ausgelegt.
Zimmerer Thomas Persch von der Donnersdorfer Firma PMP leerte hoch oben auf dem Gerüst nach dem Richtspruch sein Glas und zerschmetterte es auf dem geschotterten Vorplatz.