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Schweinfurt: Öffentlicher Dienst in Schweinfurt: Verdi sieht Warnstreik als "Notwehraktion"

Schweinfurt

Öffentlicher Dienst in Schweinfurt: Verdi sieht Warnstreik als "Notwehraktion"

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    Mitarbeitende im Öffentlichen Dienst haben am Donnerstag in Schweinfurt gestreikt und ihre Forderungen auf die Straße getragen.
    Mitarbeitende im Öffentlichen Dienst haben am Donnerstag in Schweinfurt gestreikt und ihre Forderungen auf die Straße getragen. Foto: Heinrich Wullhorst

    Heute ist ein guter Tag, ein Streiktag", ruft Marietta Eder in ihr Mikrofon. Die Geschäftsführerin der Gewerkschaft Verdi in Schweinfurt freut sich, dass sich mehrere hundert Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Donnerstagmorgen zum Warnstreik auf dem Schweinfurter Marktplatz versammelt haben. Sie alle kämpfen in Zeiten hoher Inflationsraten für höhere Löhne und sind in drei Gruppen durch die Stadt vor das Rathaus gezogen.

    Mit ihren Trillerpfeifen machen sie auch im Innenhof des Rathauses lautstark auf ihr Anliegen aufmerksam. "Wir wollen in den Tarifverhandlungen auf jeden Fall 10,5 Prozent mehr Gehalt erreichen, mindestens aber 500 Euro und 200 Euro für die Auszubildenden", erläutert Eder. Sie macht ihren Unmut gegenüber den Vertretern der Arbeitgeberseite deutlich.

    "Die erste Verhandlungsrunde war für uns mehr als enttäuschend. Wir haben den Arbeitgebern bereits im November gesagt, dass es ernst ist, im Öffentlichen Dienst. Damit sind wir aber auf taube Ohren gestoßen." Dabei geht es ihr nicht allein um den Ausgleich der Inflation, sondern vor allem auch darum, den Öffentlichen Dienst zu stärken und ihn als Arbeitgeber wieder attraktiver zu machen.

    Die Streikenden des Öffentlichen Dienstes zeigten ihren Protest im Innenhof des Schweinfurter Rathauses.
    Die Streikenden des Öffentlichen Dienstes zeigten ihren Protest im Innenhof des Schweinfurter Rathauses. Foto: Heinrich Wullhorst

    Eder: Signale stehen auf Streik

    "Wir haben in diesem Bereich so viele offene Stellen. Und eines der großen Argumente für die Annahme einer Arbeitsstelle ist natürlich die Bezahlung", ergänzte Eder. Zwar würden die Arbeitgeber immer die große Bedeutung des Öffentlichen Dienstes betonen und erklären, dass er den Laden zusammenhalte, das passe aber nicht zu der fehlenden Bereitschaft, die Löhne angemessen zu erhöhen. Eder macht deutlich, dass die Signale auf Streik stünden, wenn auch die nächsten Verhandlungsrunden scheitern würden.

    Firsching: "Inflation drückt Löhne nach unten"

    Frank Firsching, der Regionsgeschäftsführer des DBG in Unterfranken wandte sich ebenfalls an die Streikenden. "Die Stadt Schweinfurt hat schon lange nicht mehr gesehen, dass ihre Angestellten aus den unterschiedlichen Bereichen gemeinsam für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen streiken." Das sei ein wichtiges Signal und passe zum Motto des Tages: Zusammen geht mehr – heute Warnstreik. Alle Beschäftigten, nicht nur die im Öffentlichen Dienst, treibe die Entwertung ihrer Löhne um. "Die Inflation, die uns täglich an den Ladenkassen begegnet, drückt den Lohn nach unten", sagte Firsching. "Die Streikaktionen von Verdi sind eine Notwehraktion gegen die Entwertung unserer Löhne."

    Lehrerinnen und Lehrer machten darauf aufmerksam, dass nicht allein die Bezahlung ein Problem ist, sondern, dass sie sich auch eine Verbeamtung wünschen.
    Lehrerinnen und Lehrer machten darauf aufmerksam, dass nicht allein die Bezahlung ein Problem ist, sondern, dass sie sich auch eine Verbeamtung wünschen. Foto: Heinrich Wullhorst

    In der Pandemiezeit hätten die Gewerkschaften Verantwortung übernommen und Lohnzurückhaltung geübt. Deshalb würden die Gehälter nun seit drei Jahren der Preisentwicklung hinterherhinken. "Damit muss jetzt Schluss sein, und wir werden das nur erreichen, wenn wir zusammenstehen", betont der Gewerkschafter. Die große Streikbereitschaft, die nicht nur in Schweinfurt festzustellen sei, sei ein deutlicher Hinweis an die Arbeitgeberseite.

    Betroffen vom Warnstreik war am Donnerstag in Schweinfurt unter anderem die Müllabfuhr. Die Stadtbusse fuhren jedoch regulär.

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