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SCHWEINFURT: Ölkrise: Aus Autofahrern wurden Fußgänger

SCHWEINFURT

Ölkrise: Aus Autofahrern wurden Fußgänger

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    Autofreier Sonntag wegen Ölkrise: Am 25. November 1973. Wer sich nicht dranhielt, hatte Ärger, wie hier an der Maxbrücke.
    Autofreier Sonntag wegen Ölkrise: Am 25. November 1973. Wer sich nicht dranhielt, hatte Ärger, wie hier an der Maxbrücke. Foto: Archivfoto: Rost

    Die Ölkrise hat die Stadt im November 1973 zu einigen rigorosen Einsparmaßnahmen veranlasst: Temperatur in allen städtischen Gebäuden runter auf 20 Grad Celsius; Dienstfahrten nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Sicher verkraftbar war das verfügte Runterfahren der Wassertemperatur in den öffentlichen Bädern auf 25 Grad. Vorher waren es nämlich erstaunliche drei Grad mehr.

    Das spektakulärste Ereignis war freilich der erste autofreie Sonntag in der Geschichte der Bundesrepublik am 25. November 1973. Autofahren durften nur die Rettungsdienste, alle anderen Blechkarossen mussten in der Garage bleiben. Die Schweinfurter Autofahrer nahmen das Verbot „mit bemerkenswerter Disziplin, Gelassenheit und viel Humor“ hin, schrieb diese Zeitung in der Montagsausgabe.

    Schweinfurt einen Tag also eine große Fußgängerzone, die 1973 um den Postplatz, heute Georg-Wichtermann-Platz, erweitert werden sollte. Die Jusos forderten, den autofreien Platz mit vier Wasserbecken zu versehen, wobei eines zum Planschen für Kinder sein sollte.

    Wiederum mit dem Auto hatte ein 1973 begonnenes Bauprojekt zu tun: Am Eingang zur Wehr wurde der Parkplatz für 100 Fahrzeuge gebaut, um der Parkraumnot in der City zu begegnen. Der Bauausschuss des Stadtrats hatte deshalb einen Ortstermin anberaumt, weil das Gartenamt des „Heckenmords“ bezichtigt worden war. Wie sich herausstellte zu Unrecht.

    An der Ecke Obere Straße/Markt wurde Ende März 1973 die alte Gaststätte abgebrochen und durch das neue Brauhaus am Markt ersetzt. Gleich in der Nähe eröffnete das Cinema. Im Westen ging das Schulzentrum der Fertigstellung entgegen. 40 Millionen DM kostete die neue Heimat fürs Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Damit möglichst viele Familien in den Genuss eines langen Wochenendes kommen, sollte nach dem Willen des gemeinsamen Elternbeirates an allen Volksschulen die Fünf-Tage-Woche eingeführt werden. An der Körner- und Auenschule gab es das schon. Mit Ausnahme von Kerschensteiner und Friedenschule führten die anderen diese heute gängigen Regelung ein. Im Herbst 1973 öffnete die Kunsteisbahn gegenüber der Bellevue ihre Pforten. In einer Mitgliederversammlung nannte die Vereinsspitze des Eislauf- und Rollschuhvereins den Erbbaurechtsvertrag mit der Stadt „als sehr anständig“. Die Kosten fürs Eisstadion lagen bei 1,1 Millionen DM. Übrigens: Der erste Anlauf für eine Kunsteisbahn reichte bis ins Jahr 1950 zurück, als man die Kühlkapazität des Schlachthofs auf der Maininsel nutzen wollte. Der Versuch scheiterte am fehlenden Platz. Fertiggestellt wurde 1973 Am Oberen Marienbach das Centrum, das für den Volksmund sehr schnell zum „Zementrum“ wurde.

    Viele Bilder sowie ein Gewinnspiel auf: www.mainpost.de/diebunten70er

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