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Schweinfurt: Offene Fragen zum Thema Krankenhausfinanzierung: Wie geht es mit dem Verbund von Leopoldina und St. Josef weiter?

Schweinfurt

Offene Fragen zum Thema Krankenhausfinanzierung: Wie geht es mit dem Verbund von Leopoldina und St. Josef weiter?

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    Der Haupteingang des Leopoldina Krankenhauses in Schweinfurt. Derzeit wird ein Verbund mit dem Krankenhaus St. Josef geplant, der bis 2030 unter dem Titel "Schweinfurter Modell" umgesetzt werden soll.
    Der Haupteingang des Leopoldina Krankenhauses in Schweinfurt. Derzeit wird ein Verbund mit dem Krankenhaus St. Josef geplant, der bis 2030 unter dem Titel "Schweinfurter Modell" umgesetzt werden soll. Foto: Josef Lamber

    Ende April 2022 gaben die Geschäftsführer des Leopoldina-Krankenhauses und des Krankenhauses St. Josef bekannt, einen Gesundheitsverbund gründen zu wollen und diesen bis 2030 umzusetzen. In der Folge gab es auch erhebliche Verunsicherung innerhalb der Belegschaft, die erst im Herbst vergangenen Jahres ausgeräumt werden konnte. Doch wie geht es nun weiter mit dem so genannten "Schweinfurter Modell"?

    Dass es ruhig geworden ist, "kann man mitnichten sagen", betont Leopoldina-Pressesprecher Veit Oertel. Denn seit einigen Monaten arbeitet im Hintergrund der im Herbst beauftragte Gutachter Prof. Dr. Norbert Roeder an seinem Gutachten, das im Sommer vorgestellt wird. Er hat mit Mitarbeitenden in allen Abteilungen beider Krankenhäuser, den Chefärzten und Führungskräften gesprochen, um ihre Einschätzung zu bekommen, wie das Thema Verbund gesehen wird und ob der von der Geschäftsleitung skizzierte Weg gangbar ist oder nicht.

    "Die Rückmeldungen sind durchweg positiv", schreibt Veit Oertel in einer Mitteilung. Alle Gesprächspartner seien sich einig gewesen, "dass ein zukünftiger gemeinsamer Weg der Schweinfurter Krankenhäuser sehr gutes Potential für eine nachhaltige und zukunftsfähige Gestaltung der Gesundheitsregion Main-Rhön mit sich brächte".

    Müssen auch auf die Ergebnisse der Gespräche zur bundesweiten Krankenhausreform warten: Die Geschäftsführer Martin Stapper (links, Kongregation der Schwestern des Erlösers) sowie Jürgen Winter (Leopoldina Krankenhaus).
    Müssen auch auf die Ergebnisse der Gespräche zur bundesweiten Krankenhausreform warten: Die Geschäftsführer Martin Stapper (links, Kongregation der Schwestern des Erlösers) sowie Jürgen Winter (Leopoldina Krankenhaus). Foto: Oliver Schikora

    Warum Karl Lauterbachs Entscheidungen für Schweinfurt wichtig sind

    Allerdings wird sich der Zeitplan für den Verbund verändern, was mit der derzeit diskutierten Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und den Debatten mit den Bundesländern zu tun hat. Denn: Erst wenn klar ist, für welche Leistungen Krankenhäuser nach Abschluss der Reform zukünftig Geld abrechnen können, kann man auch Details für den Verbund planen.

    "Die Krankenhauslandschaft steht vor einem Umbruch und das 'Schweinfurter Modell' soll möglichst passgenau auch auf wesentliche Eckpunkte der kommenden Krankenhausreform ausgerichtet sein", erklärt Veit Oertel. Nur so könne man nachhaltig die Gesundheitsversorgung in der Region Main-Rhön sichern.

    Aus diesem Grund wird sich die Präsentation der Ergebnisse des Roederschen Gutachtens auf nach den Sommerferien verschieben. Mit dem Eckpunktepapier der Bund-Länder-Kommission, aus dem das spätere Gesetz entstehen soll, wird nach derzeitigem Kenntnisstand erst Ende Juli gerechnet. Die beiden Krankenhäuser, so Oertel, "bitten vor allem ihre Mitarbeitenden sowie die Bürgerinnen und Bürger der Region noch um etwas Geduld, bis klar sein wird, in welche Richtung sich die Krankenhauslandschaft in Schweinfurt künftig entwickeln wird".

    Blick auf den Eingang des Krankenhaus St. Josef in der Luitpoldstraße.
    Blick auf den Eingang des Krankenhaus St. Josef in der Luitpoldstraße. Foto: Helmut Glauch

    Geschäftsführer wollen Mitarbeitenden die besten Perspektiven bieten

    Sobald das Gutachten von Professor Roeder vorliegt, werden die Geschäftsführer des Leopoldina-Krankenhauses, Jürgen Winter, und der Kongregation der Schwestern des Erlösers, Martin Stapper, einen Vorschlag für die Gestaltung des Verbundes erarbeiten, über den die jeweiligen Träger der Krankenhäuser abstimmen werden.

    Dass es gerade in den Abteilungen, die am stärksten betroffen sind – insbesondere in St. Josef – Bedenken gibt, ist laut Oertel den Verantwortlichen bewusst. "Hier gilt die Zusicherung der jeweiligen Geschäftsleitungen, nur Entscheidungen zu treffen, die für Mitarbeitende und Patientinnen und Patienten bestmögliche Perspektiven bieten."

    Ein großes Thema, das für alle deutschen Krankenhäuser gilt, ist der seit 2019 zu verzeichnende Rückgang der stationär behandelten Patientinnen und Patienten und die Stärkung ambulant erbrachter Leistungen. Klar ist laut Experten aus dem Gesundheitsbereich: Eine Reform wurde durch die Corona-Pandemie nur um zwei Jahre verzögert, sie wäre aber schon 2019 nötig gewesen. Laut Statistik gibt es derzeit rund 2,5 Millionen stationäre Behandlungsfälle weniger in der Bundesrepublik als 2019.

    St.-Josef-Krankenhaus und Leopoldina-KrankenhausDas Krankenhaus St. Josef hat 272 Betten und deckt alle verbreiteten Krankheitsbilder ab, Fachpraxen und Kooperationspartner ergänzen das stationäre Versorgungsangebot. Als einziges konfessionelles Krankenhaus der Region verbindet das St. Josef moderne Medizin mit traditionellen, christlichen Werten. In den Haupt- und Belegabteilungen sind rund 750 Mitarbeiter beschäftigt. Jährlich werden zirka 13.000 Patienten stationär sowie 17.000 Patienten ambulant behandelt. Gegründet wurde es 1931.Das Leopoldina-Krankenhaus wurde 1981 eröffnet. Es hat 709 Betten und zählt als Akutkrankenhaus der Schwerpunktversorgung pro Jahr 38.000 ambulante Behandlungen und gut 32.000 stationäre. Es werden 12.900 Operationen pro Jahr durchgeführt. Mit knapp 2200 Mitarbeitenden in allen Abteilungen ist das Leopoldina die größte städtische Tochtergesellschaft im Konzern Stadt Schweinfurt. Quelle: St. Josef/Stadt Schweinfurt

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