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SCHWEINFURT: Pädophiler kontaktierte übers Internet mehr als 1000 kleine Mädchen

SCHWEINFURT

Pädophiler kontaktierte übers Internet mehr als 1000 kleine Mädchen

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    Onlinemissbrauch (Symbolbild)
    Onlinemissbrauch (Symbolbild) Foto: KatarzynaBialasiewicz (iStockphoto)

    Ein 30-Jähriger aus dem Raum Schweinfurt steht unter Verdacht, sich im Internet auf eine Spieleseite für Kinder geschlichen zu haben, um mehr als 1000 kleine Mädchen bundesweit in sexuelle Gespräche zu verwickeln. Polizei und Staatsanwaltschaft melden jetzt die Festnahme des Mannes.

    Der Betreiber der Spieleseite hatte sich gewundert, warum auf dem Spieleportal – das vor allem für Mädchen zwischen 8 und 14 Jahren gedacht ist – immer wieder ein Erwachsener unterwegs war. Er alarmierte die Polizei.

    Die ist sensibilisiert für das Thema. Pädophile nutzen das Internet und die Arglosigkeit der Kinder, die glauben, unter Gleichaltrigen zu sein, um sich an sie ran zu machen, und sexuelle Kontakte immer stärker auszubauen. Manche Täter treten unter falscher Identität auf, geben sich zunächst selbst als Teenager aus, um Vertrauen aufzubauen. "In vielen Fällen werden dann zunächst über die Webcam am Laptop immer eindeutigere Bilder geschickt oder erbeten," macht ein Fahnder deutlich. Ziel sei aber oft ein tatsächliches konspiratives Treffen, um die Kinder sexuell zu missbrauchen.

    In diesem Fall half der Tipp des Internetportals der Kripo und Staatsanwaltschaft Schweinfurt, um den Tatverdächtigen zu ermitteln. "Der 30-Jährige aus Schweinfurt steht im dringenden Verdacht, zwischen Mai und Oktober 2015 über 1000 Kinder kontaktiert zu haben," sagt Katrin Thamm von der Pressestelle des Polizeipräsidiums Unterfranken. "Der Beschuldigte hatte gezielt den Kontakt zu den jungen Mädchen gesucht und unter anderem obszöne Gespräche mit den Kindern geführt."

    Bei der Wohnungsdurchsuchung Ende Oktober 2015 stellten die Beamten das Mobiltelefon und den Laptop des bereits polizeibekannten Beschuldigten sicher. In weiteren Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht gegen den 30-Jährigen, so dass von der Staatsanwaltschaft Schweinfurt Haftbefehl beantragt wurde.

    Am Donnerstag vergangener Woche nahmen Einsatzkräfte der Operativen Ergänzungsdienste Schweinfurt den Mann in seiner Wohnung fest. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde er am Freitag dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Nachdem der die Fortdauer der Haft angeordnet hatte, brachten die Beamten den Beschuldigten in eine Justizvollzugsanstalt. Die Ermittlungen dauern unterdessen weiter an.


    So schützen Sie Ihre Kinder im Internet

    Um solche Fälle zu entdecken und zu vermeiden, brauchen Eltern zweierlei: Das Vertrauen ihrer Kinder und die Kompetenz, zu wissen, wo die Gefahren im Internet für ihre Kinder lauern.

    Lesen Sie hier einen Kommentar zum Thema von unserem Autor Manfred Schweidler.

    Experten wie Jo Bager von der c't (Fachzeitschrift für Computertechnik) raten bei jüngeren Kindern zur Installation von Whitelist-Filtern auf dem Computer zuhause, die nur durchlassen, was zuvor als unbedenklich klassifiziert wurde. Für Chat-Anfänger geeignet sind auch moderierte Chats wie der von Seitenstark (chat.seitenstark.de) oder tivi (www.tivi.de). Dort sind immer Moderatoren dabei, bei denen Kinder Probleme melden können. Aber früher oder später wechseln die Kinder in die Chats der "Großen", etwa bei Facebook. Bager sagt: "Dort sollten sie die Spielregeln kennen und zum Beispiel wissen, dass sich Fremde als jemand anderes ausgeben können!"

    Die Polizeiliche Kriminalprävention, die Deutsche Telekom und der Verband freiwillige Selbstkontrolle Multimedia (FSM) fördern gezielt mit der Initiative "Kinder sicher im Netz" die Medienkompetenz von Kindern und Eltern. Auf den Internetseiten der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes finden Erziehungsberechtigte Informationen zu Themen wie Gefahren in Chatrooms, problematische Inhalte, sicher surfen, Eltern-Trainer sowie Tipps für Eltern, Lehrer und Kinder.

    Weitergehende Tipps gibt es bei den polizeilichen Beratungsstellen oder unter der Aktion: Kinder sicher im Netz

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