Nach einjähriger Pause wegen der Corona-Pandemie trafen sich Grundholden und Jagdpächter zur Versammlung der Jagdgenossenschaft Zeuzleben. Beschlossen wurde ohne Gegenstimme, den Reinertrag der Jagdnutzung wieder für den Wegebau zu verwenden.
Jagdvorsteher Burkard Pfeuffer gab bekannt, dass man sich in einer Vorstandssitzung einig gewesen wäre, die Neuverpachtung der Jagd zum April 2022 im Amtsblatt Werneck zu veröffentlichen. Man sei mit den bisherigen Jagdpächtern zwar sehr zufrieden, möchte aber weitere Jagdpachtangebote bekommen. Bis zum Herbst soll die Neuverpachtung abgewickelt sein, sicherte Pfeuffer den Jägern zu.
Zu diesem Vorhaben meinte Jagdpächter Bernhard Rumpel, dass der bisherige Pachtpreis nicht mehr gerechtfertigt sei. Als Grund nannte er die stagnierende geringe Hasenpopulation, die Problematik mit der drohenden Afrikanischen Schweinepest unter den Wildschweinen und die zunehmenden Wildunfälle, vor allem an der Straße von Zeuzleben nach Schraudenbach.
Unruhe im "Birkig" als Ursache für Wildunfälle
Jagdpächter Ferdinand Mühl vermute als Ursache für die Wildunfälle die Unruhe im angrenzenden Waldgebiet "Birkig". Zu den vermehrten Spaziergängern während des Lockdowns kämen noch die Mountainbiker, die im Wald Parcours für das Geschicklichkeitsfahren angelegt hätten. Selbst in der Dämmerung seien ihm schon Mountainbiker begegnet, die abseits der Wege gefahren wären. Diese zeigten sich auch nicht einsichtig, mehr Rücksicht auf die Tiere zu nehmen.
Dazu berichtete Stefan Fuchs, dass die Gemeinde im "Birkig" bereits Hinweisschilder aufgehängt hätte. Aber bereits wenige Tage später, wären alle Hinweisschilder wieder abgerissen gewesen. Die Biker sollten wissen, dass das Fahren abseits der Wege verboten sei. Mehr Rücksicht auf die Natur sei geboten.
Ausgleichsfläche für Hamster
Aus dem Bericht der Jäger war zu entnehmen, dass es keine Jagd auf Feldhasen gegeben habe. Bei der Zählung im Frühjahr sehe man viele Hasen, die im Herbst aber nicht mehr vorhanden seien. Zwei Wildschweine konnten bei der Maisernte erlegt werden. Erwähnt wurde die gute Information von den Landwirten über eine anstehende Ernte auf Raps- oder Maisfeldern. Nur so sei eine erfolgreiche Bejagung der auch in Zeuzleben zugenommenen Wildschwein-Population möglich, da sich die Tiere in den Feldern in Deckung hielten.
Jagdpächter Pascal Wardanjan wollte Näheres über die geplante Feld-Photovoltaik-Anlage Richtung Stettbach an der Autobahn wissen. Noch sei nicht klar, wie groß die Anlage wird und wo die benötigte Hamster-Ausgleichsfläche ausgewiesen wird, sagte Thomas Müller. Um die Anlage soll ein „wildoffener“ Zaun errichtet werden. Damit sei das Jagdreviers nicht beeinträchtigt. Ferdinand Mühl meinte dazu, dass die Anlage ein Rückzugsort für die Feldhasen werden könnte, und sprach von einem Hasen-Paradies.
Gut ausgebauten Feldwege verhindern Straßenverschmutzung
Im Zusammenhang mit der Verwendung des Jagdpachtschillings lobte Paul Heuler den Ausbau der Wirtschaftswege. Das bestätigte auch Zuckerrüben-Obmann Thomas Müller. Lademaus-Fahrer lobten bei der Zuckerrübenernte die gut ausgebauten Feldwege in Zeuzleben. So könnte das Dorf häufig umfahren und die Straßenverschmutzung deutlich reduziert werden.
Michael Friedrich verlas die Niederschrift, Martin Beßler nannte einen guten Kassenstand. Jagdvorstand, Schriftführer und Kassier wurden einstimmig entlastet.