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GEROLZHOFEN: Plakat im Schaufenster, Besuch in der Schule

GEROLZHOFEN

Plakat im Schaufenster, Besuch in der Schule

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    Nachwuchswerbung ist derzeit großes Thema beim THW: Hier informieren sich Schüler der Realschule über die Arbeit der Organisation, deren Fahrzeuge und Ausrüstung.
    Nachwuchswerbung ist derzeit großes Thema beim THW: Hier informieren sich Schüler der Realschule über die Arbeit der Organisation, deren Fahrzeuge und Ausrüstung. Foto: Foto: Brigitte Pfister

    „Raus aus dem Alltag, rein ins THW“, lautet das Motto mit dem das Technische Hilfswerk bundesweit um Helfer wirbt. Auch in Gerolzhofen ist dieser Slogan zu finden. Auf großen Plakaten prangt er in den Schaufenstern des ehemaligen Möbelhauses Hacker. Davor sind Szenen aufgebaut, die einen Hochwassereinsatz des THW nachstellen.

    Mit solchen Werbemaßnahmen für ihre Hilfsorganisation setzen die THWler aus Gerolzhofen neue Akzente. Für den jungen Ortsbeauftragten Matthias Pfister, der vor einem halben Jahr neu gewählt und im Februar offiziell eingesetzt wurde, und seinem Stellvertreter Stefan Englert, ebenfalls neu im Amt, stehen Helfergewinnung und Helferhaltung an erster Stelle ihrer Arbeit.

    Denn, nach der Aussetzung der Wehrpflicht binden sich auch weniger junge Männer an das THW. In der Vergangenheit konnten sie sich dort verpflichten, anstatt zur Bundeswehr zu gehen. Und so mancher dieser Helfer blieb der Hilfsorganisation auch nach dem Ablauf der Dienstzeit treu.

    Deshalb sehen es die jungen Führungskräfte als Herausforderung an, neue Helfer ab 18 Jahren ebenso wie Jugendliche für die Jugendgruppe zu finden. Zwar sei der Ortsverband Gerolzhofen im Moment mit rund 30 aktiven Helfern noch einsatzbereit, habe allerdings keine Reserve, berichtet Stefan Englert.

    Neben der Präsentation im Schaufenster machten die THWler in den letzten Wochen auf unterschiedliche Weise auf sich aufmerksam. In der Ludwig-Derleth-Realschule hatten sie vier Wochen lang in den Pausenräumen eine Ausstellung aufgebaut. Am Ende dieser Zeit besuchten Schüler der technischen Klassen die THW-Unterkunft in der Dreimühlenstraße und informierten sich hier vor Ort über die Hilfsorganisation im Allgemeinen, den Ortsverband im Besonderen sowie die Fahrzeuge und deren Ausrüstung.

    Zusammen mit der Polizei und dem ADAC war das THW auch beim Verkehrstag der fünften Klassen in der Realschule anwesend. Beim Frühlingsfest in Gerolzhofen präsentierte sich die THW-Jugend in der Grabenstraße mit Geräten und einem Fahrzeug und veranstaltete eine Tombola.

    Bei einem Schnupperabend in der THW-Unterkunft waren Interessierte, die sich rundum informieren wollten, ebenfalls willkommen. Auch bei der Frühjahrsmesse der Firma Landtechnik Müller in Holzhausen waren die Gerolzhöfer THWler bei einem Holzfällerwettbewerb der Firma Stihl dabei und warben für ihre Organisation.

    Denn schließlich ist der Ortsverband nicht nur rund um Gerolzhofen aktiv, sondern für den gesamten Landkreis Schweinfurt zuständig. Aktuell ist beispielsweise unter Federführung des Landratsamtes und in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr der Aufbau einer Dekontaminationsschleuse für Fahrzeuge im Landkreis in der Planung, berichtet Matthias Pfister.

    Wie bei allen THW-Ortsverbänden gibt es auch in Gerolzhofen einen technischen Zug, der aus zwei Bergungsgruppen besteht. Daneben gibt es die Fachgruppe Beleuchtung. Zur Ausbildung treffen sich die Helfer zwei Mal im Monat. Der Grundausbildung folgt dann eine Fachausbildung, zum Beispiel als Maschinist, Atemschutzgeräteträger, Gruppenführer oder Bergungshelfer.

    Bei Übungen und natürlich im Ernstfall wird dann das Gelernte angewandt. Beispielsweise nach Unwettern und bei Hochwasser können die Helfer im In- und eventuell auch im Ausland eingesetzt werden. Mitglieder des Ortsverbandes Gerolzhofen stehen auch regelmäßig zum Einsatz auf der Autobahn (THV-Dienst) bereit.

    In der THW-Jugend ist ein Beitritt ab dem zehnten Lebensjahr möglich. Hier wird spielerisch der Umgang mit der technischen Ausstattung geübt. Weiter gibt es Zeltlager und Wettkämpfe bei denen dann der Kontakt mit anderen Jugendlichen gepflegt wird. Bei Spieleabenden, gemeinsamen Kinobesuchen oder Ausflügen kommt auch der Spaß nicht zu kurz.

    Deshalb gefällt es dem elfjährigen Niklas Baier sehr gut in der Jugendgruppe. Er könne seine Freizeit sinnvoll gestalten und bei der Zusammenarbeit mit anderen lernen. Florian Schömig ist beinahe 17 Jahre alt und wird als aktiver Helfer dem Ortsverband treu bleiben. Aufmerksam auf die Jugendgruppe wurde er durch die Aktion „Drei Tage für Helden“. Ihm gefällt die Arbeit mit der Technik.

    Florians 15-jährige Schwester Janina, eines der fünf Mädchen in der Gruppe, hebt die Gemeinschaft und die gemeinsame Arbeit heraus. Auch sie will mit Erreichen der Volljährigkeit bei der Truppe bleiben und sich beim THW als Sanitätshelferin ausbilden lassen.

    Ursprünglich selbst Mitglied der Jugendgruppe ist der 18-jährige Jonas Schwarz nun als einer der drei Jugendbetreuer für die 20 Jugendlichen zuständig. Brandneu hat Schwarz die Prüfung als Atemschutzgeräteträger abgeschlossen.

    Typische Beispiele für eine Laufbahn beim THW sind übrigens die beiden Helfer an der Spitze des Ortsverbandes. Matthias Pfister war 1998 Gründungsmitglied der Jugendgruppe. Mit Erreichen der Volljährigkeit trat er in den aktiven Dienst über. Er wurde zunächst Trupp-, dann Gruppenführer und war Leiter der Autobahnbereitschaft. Ende des vergangenen Jahres wurde er dann zum Ortsbeauftragten gewählt.

    Anstatt zur Bundeswehr zu gehen, verpflichtete sich Stefan Englert 1999 beim THW. Nach der Grundausbildung wurde er Verwaltungshelfer, nun stellvertretender Ortsbeauftragter.

    Neben Helfergewinnung und Helferhaltung sehen Pfister und Englert für ihre Amtszeit die Intensivierung mit anderen Hilfsorganisationen wie der Feuerwehr, den Rettungsdienst und auch der Polizei als eine sehr wichtige Aufgabe an.

    Jugendliche und Erwachsene beiderlei Geschlechts die sich für die Arbeit beim THW interessieren, können auch jeden Dienstag ab 19.30 Uhr in der Unterkunft in der Dreimühlenstraße 31 vorbeikommen. Weitere Informationen finden sie im Internet unter www.thw-geo.de

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