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Gerolzhofen: Rente mit 73, nein danke! Werner Faber ist mit seiner Lotto-Annahmestelle in Gerolzhofen umgezogen

Gerolzhofen

Rente mit 73, nein danke! Werner Faber ist mit seiner Lotto-Annahmestelle in Gerolzhofen umgezogen

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    Auch mit 73 Jahren nicht arbeitsmüde: Während andere schon lange in Rente sind, hat Werner Faber mit seiner Lotto-Annahmestelle in Gerolzhofen zu Jahresbeginn einen Umzug in neue Geschäftsräume gestemmt.
    Auch mit 73 Jahren nicht arbeitsmüde: Während andere schon lange in Rente sind, hat Werner Faber mit seiner Lotto-Annahmestelle in Gerolzhofen zu Jahresbeginn einen Umzug in neue Geschäftsräume gestemmt. Foto: Stefan Pfister

    Wer das Spiel mit den sechs Richtigen liebt, der kommt in Gerolzhofen an Werner Faber eigentlich nicht vorbei. Geht es um Lotto, Toto oder Eurojackpot, ist er schon lange zu einer festen Institution in der Stadt geworden. Seit 23 Jahren führt er seine Lotto-Filiale mit Zeitungskiosk.

    Zum Jahresanfang musste sich seine Kundschaft auf einschneidende Veränderungen einstellen. Faber ist nicht mehr in den bisherigen Räumen in der Schallfelder Straße 22 anzutreffen, sondern neuerdings in der Hermann-Löns-Straße 2, bei der Firma Zink. Vor wenigen Tagen hat er seine Annahmestelle wiedereröffnet, in einem Seitentrakt des Elektrogeschäfts.

    Keine Zeitschriften und Zeitungen mehr

    Der 73-Jährige, der in Astheim lebt, wirkt nach den ersten Öffnungstagen erleichtert, dass der Umzug gut verlaufen ist. "Ich bin froh, dass ich hier einen Raum gefunden habe." Gleichwohl räumt er ein, dass er gerne an seinem bisherigen Standort geblieben wäre. Leider sei das nicht mehr möglich gewesen, da der Vermieter Eigenbedarf angemeldet hatte.

    In einer Ecke hat sich der Inhaber eingerichtet: Den Verkaufstresen hat er sich bei Raumausstattung Reuß besorgt, das kürzlich für immer seine Türen geschlossen hat. Die Technik läuft mittlerweile, und auch viele Stamm-Tipper haben den neuen Weg zu ihm bereits gefunden.

    Allerdings verkauft er keine Zeitschriften und Zeitungen mehr. Tabakwaren hat er ebenfalls nicht mehr im Sortiment. Um die 500 Magazine und Tageszeitungen hatte er im früheren Laden bereitgehalten, 15 Zeitschriftenständer waren randvoll mit Lesestoff gefüllt. "Alles, was der Markt hergegeben hat, das hatte ich."

    Beliebt seien Rätselhefte, TV-Zeitschriften und "alles mit Klatsch und Tratsch" gewesen. Viele Kundinnen und Kunden hätten erst ihren Lottoschein ausgefüllt und dann ihre Lieblingslektüre mitgenommen. "Viele sind traurig, dass ich das alles nicht mehr habe", bedauert er die Entscheidung, die ihm schwergefallen sei. Aber aus Platzgründen blieb ihm keine andere Wahl, er musste sein Warenangebot verkleinern.

    So konzentriert sich Faber jetzt auf die Lotto-Annahmestelle. Nicht wenige glückliche Gesichter hat er im Laufe der 23 Jahre bereits gesehen. Gewinne bis 2500 Euro darf er vor Ort auszahlen. Manchmal, erzählt er, hätte er Gewinner um einige Stunden vertrösten müssen, weil er erst einmal zur Bank musste, um genügend Geld für die Auszahlung zu holen.

    Ein Tipper hat mal 100.000 Euro gewonnen

    Wenn es mehr ist, meldet das System einen Zentralgewinn, den nur die Hauptstelle ausbezahlt. Ein- oder zweimal im Monat blinkt dieser Hinweis an seinem Terminal auf. Dann erfährt selbst er nicht, welche Summe an die Glücklichen geht. "Über Geld spricht fast keiner", sagt Faber. Einer traute sich doch einmal, mit ihm über den Riesengewinn zu sprechen: "Der war sehr hoch, 100.000 Euro hat der hier gewonnen."

    Doch für ihn lautet die oberste Prämisse: "Lotto ist Vertrauenssache". Deshalb wird eigentlich nie über Geld gesprochen, sondern nur über "ein aktuelles Thema, das Wetter, auch mal was Privates". Über die vielen Jahre hat er so seine Kundschaft, die nicht nur aus der Stadt, sondern auch aus den Orten rings um Gerolzhofen kommt, recht gut kennengelernt.

    Warum tut er sich das alles mit 73 Jahren eigentlich noch an, warum geht er nicht in Rente? Darauf hat er eine klare Antwort: "Ich müsste es nicht mehr machen. Aber es ist einfach mein Hobby!" Einige Zeit möchte er auf alle Fälle weitermachen. Er werde erst dann aufhören, wenn er einen Nachfolger gefunden habe. Das, so Werner Faber, könne aber einige Zeit dauern.

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